Proliferation von Raketentechnik oder Selbstbau?

Zu meinem heutigen Beitrag kam ich durch das aktuelle Buch und Nordkoreas Atomtest fällt auch ein bisschen in die Kategorie. zuerst mal zum Buch. Da mache ich heute mal Pause bei der Korrektur. Ich konnte Norbert Brügge gewinnen wieder einige Grafiken beizusteuern, die das Buch deutlich aufwerten und nun auch Seiten füllend präsentiert werden (er war ja schon bei den US-Trägerraketen beteiligt, nur hatte ich bei dem Buch das Platzproblem, dass es unter 700 Seiten liegen musste und das habe ich nur durch Zusammenfassen von Abbildungen geschafft). Der Umfang wird so um die 570 bis 580 Seiten werden, 564 habe ich derzeit schon. Leider kann ich das Preisziel von 29,90, also so viel wie die alte Ausgabe, nicht halten. Es wird 34,90 € kosten, das sind 15% mehr für 50% mehr Inhalt.

Mein Thema ergibt sich zwangsläufig, wenn man die Träger von Iran und Nordkorea beschrieben will. Von denen gibt es wenige Informationen. Eigentlich nur Videos aus Nachrichtensendungen, bei der Unha auch einige Fotos, da vor dem vierten Start eine Handvoll auserlesener westlicher Reporter eingeladen waren, darunter James Oberg. Was es an gesicherten Informationen gibt, ist überschaubar: Continue reading „Proliferation von Raketentechnik oder Selbstbau?“

Wie man eine ICBM von einer Trägerrakete unterschieden kann

Als die Unha startete, kam wieder gleich die Kriegsrhetorik seitens der USA und Südkorea. Das wäre ein verschleierter ICBM Test. Fangen wir mal mit dem letzten an. Was kann ich bei einer ICBM testen? Nun zuerst einmal ob sie funktioniert. die enorme Zahl der Tests der frühen US-Raketen wie Thor, Jupiter und Atlas, ging darauf zurück erst mal einen zuverlässigen Träger zu haben und alle Entwicklungsfehler zu finden. Heute hat man mehr Erfahrungen, kann die Zahl der Entwicklungsflüge reduzieren. Daneben gibt es auch Starts um die Mannschaften mit der Handhabung und den Abläufen vertraut zu machen. Wäre schon dumm wenn das beim Ernstfall nicht klappt. Continue reading „Wie man eine ICBM von einer Trägerrakete unterschieden kann“

Das Technologiegefälle zwischen erster und dritter Welt

Wer heute in ein Entwicklungsland oder Schwellenland reist, der bemerkt vielleicht eines (oder nicht): technologisch scheint es keinen Unterschied zu geben. Zumindest in den Ballungszentren gibt es Wlan und Mobilfunk. Viele der Elektronikkonzerne stammen aus Schwellenländen. Man denke nur an Samsung, die alles von Unterhaltungselektronik über Halbleiter bis zu Festplatten und Fernseher produzieren. Schon seit Jahrzehnten kommen die wichtigsten Motherboardhersteller aus dem asiatischen Raum. Apple lässt in China fertigen und viele andere Hersteller auch. Wenn wir die Mikroelektronik als Spitze der Technologie betrachten, so scheint es keinen Unterschied mehr zwischen erster und dritter Welt zu geben. Continue reading „Das Technologiegefälle zwischen erster und dritter Welt“

Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz

Im dritten Anlauf hat nun Südkorea ihren Satelliten in den Orbit gebracht – zwei Monate früher und sie hätten Nordkorea geschlagen, so sind und bleiben sie aber nur zweiter. Immerhin werden offizielle Nachrichtenagenturen nicht müde zu betonen, dass das eigene Programm nur friedlicher Natur sei und offen, und natürlich dass Nordkorea mit ihrem Programm eine UN-Resolution verletzt. Ich habe das schon mal thematisiert, daher zu dieser Heuchelei nichts. Aber zu etwas anderem: ich würde mal ganz meine Klappe halten, wenn ich als industrialisierter Staat mit Weltkonzernen wie Samsung es erst nach drei Jahren fertig bringe einen eigenen Satelliten zu starten und das auf einer Rakete, die gewichtsmäßig zu 90% in Russland gebaut wurde, und technologisch vielleicht zu 95%. Das ist ein Armutszeugnis, da ist ja selbst die Beteiligung Deutschlands an der Ariane größer. Und so weit ist es mit der Offenheit auch nicht her – von der Naro-1 weis man auch nicht mehr als von der Unha. Continue reading „Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz“

Machen wir es uns einfach: Nord Koreas Raketenstart

Diesen Eindruck habe ich erneut beim ersten erfolgreichen Satellitenstart von Nordkorea gewonnen. Seit 1998 unternimmt Nordkorea Versuche einen Satelliten in den Orbit zu befördern und so lange gibt es bei jedem dieser Starts Proteste, es verwundert nicht dass der südliche Nachbar Südkorea protestiert, schließlich trennt beide eine stark bewachte Grenze. Daran haben auch vorsichtige Schritte der Annäherung nichts geändert. Und natürlich protestiert auch Japan, das schon seit Jahrzehnten zu beiden koreanischen Staaten ein gespanntes Verhältnis hat – nur diesmal umgekehrt. Das beruht auf den Gräueltaten im zweiten Weltkrieg. Das die USA protestieren und es trotz eigener NORAD Daten als ICBM Test ansehen ist auch nicht verwunderlich, denn die USA scheinen nicht ohne irgendwelche Gegner existieren zu können, genauer gesagt – fassbare Gegner in Form von Diktatoren und Staaten. Und da ist ja die Auswahl recht klein geworden. Der Ostblock ist Geschichte, die Diktatoren in Ländern die die USA interessieren (wer interessiert sich schon für Diktatoren in Zentralafrika, außer es gäbe dort Rohstoffe) wurden weniger. Gaddafi ist Geschichte, Fidel Castro hat an seinen Bruder abgetreten der mehr auf Annäherung aus ist, Hussein haben sie hingerichtet. Bleiben nur noch Iran und Nordkorea. Die müssen nun herhalten, um das gewaltige Militärbudget (mehr als das gesamte der folgenden 13 Staaten zusammen!) zu rechtfertigen. Continue reading „Machen wir es uns einfach: Nord Koreas Raketenstart“