Bernd Leitenbergers Blog

Der ebook Reader für mich

Ich habe mich ja schon mehrmals mit ebook Readern beschäftigt und ich sehe in der S-Bahn immer mehr Leute die einen haben. Doch für mich sind die Geräte nichts, und das kann ich auch begründen.

Fangen wir mal mit meinen Lesegewohnheiten an. Ich lese fast nur Fachbücher, inzwischen über Raumfahrt fast alles nur in englisch, bei Astronomie und Ernährungslehre auch in Deutsch. Natürlich lese ich oft wenn es ein Thema ist von vorne bis hinten, wenn es um eine Geschichte geht. Geht es mehr in Richtung Lehrbuchcharakter, so lese ich eigentlich nur was ich gerade brauche und schaue da im Stichwortverzeichnis nach. Bücher die ich kenne, kann ich meistens sehr gezielt aufschlagen, das heißt ich weis bis auf wenige Seiten genau wo die Information steht und kreise dann die Fundstelle ein. Das geht schneller als mit dem Computer, weshalb ich auch öfters zu meinen eigenen Büchern greife, auch wenn die Luftlinie 6 m von mir entfernt sind. (Eine Triebkraft hinter meinen Büchern ist natürlich auch, ass sie alles enthalten was ich selbst wissen will, denn das vergisst man ganz schnell wieder).

Fachbücher enthalten viele Tabellen und Grafiken, oft auch Fotos.

Und nun kommen die heutigen e-book Reader mit ihren Fähigkeiten. Das sie nur Schwarz-Weiß sind stört mich nicht, auch dass sie Bilder so rastern müssen ist mir egal. Aber was bei der Darstellung schon hinderlich ist ist die kleine Auflösung. Die größten haben 1000 x 750 Pixels. Da gehen schon die Tabellen, die ich in meinen Büchern verwende nicht drauf. (ich weiß das, weil ich ja einige Bücher für den Kindle publiziert habe und da kann man sie sich im kindle previewer ansehen), von Graphiken ganz zu schweigen. Klar sie sind so klein wie ein Taschenbuch, doch wenn ich die meisten Bücher die ich habe auf dieses Format reduzieren würde, dann würde ich diese auch nicht mehr lesen können.

Forderung Nr. 1: Die Darstellung muss größer werden. Ich schlage DIN-A5 als Kompromiss vor, das sind 10,1 Zoll Diagonale. Die meisten haben derzeit nur 5 bis 6 Zoll. Damit hat man dann auch den Platz für eine ansprechende Darstellung.

Forderung Nr. 2: PDF als Standardformat. Viele Reader können pdf anzeigen, die meisten Formate basieren aber auf html. Das bedeutet z.B. für mich als Autor, dass von meinem Layout nichts mehr übrig bleibt. Natürlich ist es für einen Roman egal, der wird ja auch wenn eine andere Auflage erscheint, umgebrochen, doch wer Bücher schriebt die Tabellen und Bilder enthalten diese genau zum Text justiert und dann wird alles auseinandergebrochen der ärgert sich. PDF sollte als zweites Standardformat etabliert sein, wenn eine ganze Seite nicht darstellbar ist dann eben in zwei Teilen mit Scrollen. Am Speicherplatz kanns nicht liegen. Selbst PDFs mit vielen Bildern sind relativ klein. Das letzte Buch mit 250 Bildern und fast 700 Seiten hat als PDF gerade mal 80 MB Größe. Das ist bei der Möglichkeit heute eine SD-HC Karte für ein paar Euro mit zig Gigabyte einzuschieben doch dann wirklich kein Problem mehr

Forderung 3: Eine schnelle Suche muss verfügbar sein. Wenn ich pdfs lese, dann meistens nur den Teil den ich brauche, dann suche ich danach, Natürlich kann man schon heute suchen, doch mit den Eingabemöglichkeiten ist das eine Qual. Bei DIN-A5 würde der Platz für eine vollwertige Tastatur reichen, eben ohne Zifferblock. Die kann man auf der Innenseite des Deckels anbringen und dann klappt’s auch mit der Suche.

Was es nicht sein muss ist ein Tablett PC. Okay Farbe wäre schön, aber wenn ich da an die Akkulaufzeit denke reicht mir e-ink auch und zu was anderem will ich das Gerät auch gar nicht (wenn ich surfen will gehe ich an den Computer, für Musik ist ein mp3 Spieler viel geeigneter un handlicher und Fernsehen schaue ich nicht mobil). Ich denke dass das machbar ist. Man braucht nur ein größeres Display, eine kleine Tastatur und vielleicht einen bessere Prozessor um pdf anzuzeigen. Dafür kann das Gerät dann auch gerne 200 bis 250 Euro kosten, das wäre es mir wert meine pdf Sammlung schnell verfügbar zu haben.

Was ich gewiss nicht machen würde, wäre ebooks zu kaufen, zumindest keine mit DRM. Wenn ich etwas nur elektronisch verfügbar habe ist das eine Sache, doch wenn ich die Wahl habe so komme ich immer auf das Buch. Das ist unabhängig von technischen Defekten, leidet nicht an Gedächtnisverlust und ist jahrzehntelang ohne Einbußen nutzbar. Ich habe Bücher von Anfang der Achtziger Jahre. Zur gleichen Zeit habe ich meinen ersten Computer gekauft. Die Bücher kann ich noch lesen, die Kompaktkassetten mit den Programmen für den Ti 99/4a nicht mehr….Eigentlich brauche nur einen ebook Reader um meine PDF’s die ich im Internet finde, und das sind viele vor allem zum Thema Raumfahrt ohne Computer zugriffbereit zu haben bzw. bequemer, ohne dass sie einen Bildschirm blockieren wenn ich gleichzeitig schreibe und noch den Browser aufhabe. Doch da ich ohne Kauflust wohl eine Ausnahme bin, denke ich wird kein Gerät entwickelt werden, dass das kann was ich gerne hätte.

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