So nach der allgemeinen Wahlnachlese noch ein paar spezielle Worte an meine „Lieblingspartei“ (in der gleichen Bedeutung wie SpaceX meine „Lieblingsfirma“ ist)
Es freut mich saumäßig, dass ihr nun auch aus dem Bundestag rausgeflogen seid.
Es wurde Zeit, denn so eindimensional wart ihr noch nie, so unverhohlen habt ihr noch nie die Interessen eurer Klientel vertreten und so unverschämt habt ihr bei den Wahlversprechen noch nie gelogen. Dazu kommt, dass ihr mit Abstand die unsympathischsten Partei- und Fraktionsvorsitzende habt. Wie lange glaubt ihr denn machen die Leute es mit, dass ihr nach der Wahl immer das Gegenteil von dem macht was ihr versprochen habt? Wie war das mit Steuersenkungen 2009 und nun wieder das gleiche Soli streichen, Steuer senken. 2009 wolltet ihr das Entwicklungsministerium auflösen und als Dirk Niebel Entwicklungsminister wurde, stieg der Personalbestand des Ministeriums um 120%, natürlich alles FDP-Parteigenossen. Für wie blöd haltet ihr das Volk eigentlich?
Man müsste von der Partei Schadensersatz fordern, für die Kosten die sie Deutschland und den Bürgern verursacht hat. Denn um eines ging es immer: die Industrie und die Schwerverdiener zu entlasten. Auch wenn man als kleiner Koalitionspartner nicht alle Punkte (meistens die, die man sonst unter dem Begriff „liberal“ versteht, wie mehr Freiheit für den Bürger, weniger Überwachungsstaats und weniger Reglementierungen) nicht durchgesetzt habt, die das man Spitzensteuersatz, Gewerbesteuer oder ähnliches absenkt und Abgaben an die Bürger erhöht, habt ihr immer durchsetzen können. Schließlich konntet ihr jahrzehntelang dass trotz Juniorpartner durchsetzen, weil ihr immer das Zünglein an der Wage wahrt. Wenn ein Koalitionspartner nicht mehr wollte habt ihr einfach gewechselt. 1969 habt ihr die CDU im Stich gelassen, 1982 die SPD. So kann man die größere Partei erpressen. Daran hat sich nur wenig geändert als die Grünen Anfang der neunziger koalitionsfähig wurden, denn es wollte ja nur die SPD mit den Grünen, die CDU konnte nicht, war immer auf euch angewiesen.
Die Heute Show hat euch ja schon zwei Tage vor der Wahl zu Grabe getragen und von der kommt auch ein Vergleich der euch sicher schmeckt: ihr liebt doch so den „freien Markt“. Als Schlecker vor dem Aus stand, wart ihr die einzige Partei die gegen staatliche Bürgschaften war, was das Aus für Zehntausende von „Schlecker-Frauen“ war. Unternehmen die es nicht schaffen, sollen zugrunde gehen. Das gilt auch für Parteien. Wenn man sich nicht weiterentwickelt, nur ein Produkt (Programmpunkt) hat und immer weniger Käufer (Wähler) findet, dann verschwindet man vom Markt! Erstaunlicherweise wolltet ihr wo ihr doch sonst so für Subventionsabbau seid dann Subventionen (Leihstimmen).
Bewahrt Rückgrat, löst euch auf und übertragt das Parteivermögen dem Staat zur Schuldentilgung. Es muss bei den vielen Parteispenden von Hoteliers und der von der EEG Umlage befreiten Industrie nicht wenig sein.
Ich vermute aber eher die FDP geht den SED Weg, der ja auch so erfolgreich ist, also sich erstmal umbenennen (SED → PDS) in etwas was mit der alten Partei nichts zu tun hat z.B. in KPD (Knuddelpartei Deutschland) dann fusionieren mit einer aufstrebenden Kraft, die gerade Wahlen gewinnt oder viele Stimmen bekommt (PDS+WASG → die Linke), also vielleicht mit der AFD oder den Piraten, wobei es natürlich das Problem gäbe, dass beide leider nicht Programme vertreten, die Anklang bei euren bisherigen Finanziers finden werden, aber was soll’s, ihr habt ja eh kein Rückgrat und kein Gewissen, Hauptsache im Parlament und ein paar Pöstchen zu verteilen). Ihr könntet euch nach der Fusion dann nochmals umbenennen wie z.B. in NPD (Netzpartei Deutschland) oder DFB (Deutscher Freiheitsbund) und wer weiß, vielleicht klappt’s dann wieder wenn man nach einigen Umbenennungen genügend Wähler verwirrt hat. Dann muss man nur noch die von der zweiten Partei langsam aus dem Vorstand rausekeln und schon kann man wieder „liberale“ Politik machen.
Ein Abgesang von Extra 3 auf euch, der nun auch schon über vier Jahre alt ist. wer hätte sich damals träumen lassen, das nach Westerwelle noch schlimmeres nachkommen kann:
und weils so schön ist noch einen uzu Brüderle und Rössler, am wahrsten am Ende der Spruch von Brüderele „Die FPD kann nur einer besiegen und zwar wir selbst“
und nun alle mitsingen: „Good-bye FDP“