… fällt diesmal kurz aus. Es gab ja kaum was Neues. Einen Start, den Ersten seit August und eine Bodenverpuffung mit zerstörter Rakete, das war es im Wesentlichen. Doch der Reihe nach.
Immerhin, für Dezember sind gleich vier Starts (nach dem US-Freundlichen Portal SpaceFlight Now vier Starts geplant:
- Am 4.12. ein Versorgungsflug zur ISS, der vorletzte der CRS-1 Runde. Orbital hat ihre Flüge übrigens schon abgeschlossen, obwohl kein Raumschiff und keine Rakete wieder verwendet wurden.
- Am 15.12. folgt JCSAT 18. Dieser Start eines Kommunikationssatelliten ist dahin gehend interessant, da er 6.800 kg wiegt und damit mehr als die Falcon 9 in einen GTO transportieren kann. Der Orbit wird daher subsynchron sein und daraus kann man wieder die genaue Performance abschätzen.
- Ende Dezember soll noch ein Starlink Start stattfinden.
- Als weiteren Start zählt Spaceflight now einen Launch-Abort Test der Crewed Dragon, ohne aktive Oberstufe, bei der diese nach zwei Minuten im Flug abgetrennt wird. Ich sehe das nicht als Start an, es ist ja nicht mal eine vollständige Rakete, geschweige denn das ein Orbit erreicht wird. Die Tests der Litte Joe I und II tauchen bei den Mercury- und Apollostarts ja auch nicht auf.
Dann hat man die erste „Super Heavy“, so heißt die erste Stufe des kommenden Gefährts, bei einer Probebefüllung in die Luft gejagt – die Story erschien bei SpaceFlight Now übrigens nie als Headline, was neben der US-freundlichen Berichterstattung einen weiteren Hinweis auf die Neutralität dieses Portals gibt, ebenso wie es einen Bericht übner die Explosion gibt, aber zwei über die Probezündung einer Falcon 9. (Hier und Hier)
Es handelt sich bei dem explodierten Teil um das Gefährt das Ende September vorgestellt wurde. Ich hatte es immer als Mockup angesehen, aber es ist das erste operationelle Gefährt, „Mark I“. Den Orbit will man mit Mark 4 erreichen – oder Mark 3, so genauso weis er das selbst nicht „that the orbital flight would be done with the Mark 3 prototype, he said a few minutes later that first orbital flight would be done with a Mark 4 or Mark 5 prototype“. Ich nahm immer an das wäre ein zusammengeschustertes Modell, ein Mockup. Ähnliche kennt man ja auch von anderen Raketen in Ausstellungen oder Flugschauen. Weil man auf den Aufnahmen Beulen sieht, erkennbar an der ungleichmäßigen Reflexion der Sonne und Nieten – Nieten werden in der Luftfahrt schon lange nicht mehr eingesetzt (ich glaube seit den Dreißiger Jahren) und im Raketenbau wurden sie noch nie bei den Tanks genutzt, nicht mal bei der A-4. Entsprechend muss man sich nicht wundern, wenn das Ding in die Luft fliegt. Aber wir wissen ja, mit Mark 2 bis 5 wird alles besser und die Dinger sind nicht nur besser, sondern haben oh Wunder auch eine von 200 auf 120 t absinkende Masse. Musk sollte das mal bei der Tesla-Produktion umsetzen, dann käme das bei größerer Reichweite mit einer kleineren Batterie aus und wäre wohl auch billiger. Tesla baut ja jetzt in Brandenburg eine Fabrik, wichtig scheint wohl gewesen zu sein, dass der BER der einzige Flughafen auf der Welt ist, auf der ein Starship landen darf – zumindest solange bis dort auch Flugzeuge landen …
Immerhin gibt es einen neuen Rekord den SpaceX aufgestellt hat: sie sind die erste Firma/Raumfahrtagentur, die mehr Raketen auf dem Boden verloren haben als im Flug. Vorher hielt Brasiliens VLS den Rekord mit einer Bodenexplosion und einem missglückten Start.
Was SpaceX nicht geschafft hat – eine immer weiter steigende Startfolge haben die Chinesen geschafft. Seit Jahren steigt die Startanzahl laufend an. 29 Starts waren es bisher dieses Jahr. Die USA haben mit SpaceX gerade mal 16 geschafft, Russland 20. Dabei wird keine einzige Rakete wiederverwendet.
Derzeit überlege ich – das neue Jahr nähert sich ja – was meine SpaceX Wette 2019 werden soll, also meine wette gegen eine offizielle Ankündigung von SpaceX, Shotwell oder Musk. Derzeit schwanke ich zwischen einer Wette, dass es nächstes Jahr 24 Starlink Starts geben soll (Ankündigung von Shotwell am 10.9) oder das 2021 das Starship nicht in den Orbit startet („in the next six Months“ allerdings mit einer Unsicherheit „a schedule he estimates to be “accurate to within a few months.”“. Also wenn „a few“ nicht mehr als neun Monate sind, müsste es 2021 noch klappen. Oder habt ihr Vorschläge für eine Wette?