Bernd Leitenbergers Blog

Geschichte(n)

Heute mal ein „Nicht-Raumfahrt“ Blog. Dieses Jahr jähren sich drei Dinge von Bedeutung für Deutschland:

Derzeit laufen gerade zu den letzten beiden Punkten wieder Dokumentationen, auch weil die Ereignisse in etwa zum gleichen Zeitpunkt stattfanden. So begann mit der Massenflucht bei einem „Picknick“ vor 20 Jahren die Welle der Botschaftsflüchtlinge und Fluchten über Ungarn. Und natürlich der Polenfeldzug am 1.9.1939. Ich schaue mir das seit Jahren immer kritisch an, denn ich stelle fest, dass deutsche Geschichte im Fernsehen – vor allem im ZDF dank Guido Knopp – auf den zweiten Weltkrieg reduziert wird. Auch jetzt wieder. Weil der zweite Weltkrieg sechs Jahre dauerte hat man alle paar Jahre eine Gelegenheit irgendetwas aufzuarbeiten weil es sich jährt. Meine persönliche Meinung ist, dass es dabei nicht um die Vermittlung von Geschichte geht, sondern um eine Erziehungsmaßnahme, mit dem Ziel zu vermitteln, was seitens Deutschland im zweiten Weltkrieg an Unrecht verübt wurde und dass dies sich nicht wiederholen darf. Das letzte denke ich ist nach 60 Jahren Demokratie gegeben.

Das andere ist ein ideologisches Ziel, denn es geht ja nicht darum den Zuschauer allgemein zu informieren. Es wird immer der Fokus auf Verbrechen oder Opfer gelegt. Auch in der einen Dokumentation zum Polenfeldzug die ich gesehen habe. Wie der Polenfeldzug militärisch verlief? Keine Ahnung, das kam nicht dran. Auch nicht das die Russen durch einen Vertrag am 17.9 ebenfalls einmarschierten und auf ihrem besetzten Gebiet genauso Gräueltaten verübten. Denn es geht ja nicht um Geschichte, sondern um ideologische Erziehung.

Der zweite Punkt der mich darauf bringt, ist, dass der Versailler Vertag, die Ursache dafür dass die Nazis erst an die Macht kommen konnten weitgehend vom Fernsehen ignoriert wurde. Arte zeigte eine „Spielfilm-Dokumentation“, und zwar eine gute, obwohl ich von dem Format nicht so viel halte im Frühling und das wars auch schon. Das gleiche gilt für das Grundgesetz, Auch das wurde weitgehend von den Medien ignoriert. Mal sehen wie es beim Datum 20 Jahre Mauerfall sein wird.

Ich glaube das ist eine deutsche Spezialität: Wenn es was zu erinnern gibt, dann sind es die schlechten Dinge und das Fernsehen ist da nicht anders. Mir gefällt dieser einseitige Blick nicht. Auch weil die deutsche Geschichte rund 1000 Jahre umfasst von der ersten Reichsgründung von Otto beginnend. Was erfahren wir von der Weimarer Republik? Was vom Kaiserreich? Was von der Revolution 1848? Oder von den anderen neun Jahrhunderten? Geschichte, das ist im Fernsehen nur noch Drittes Reich.

Dann kam unsere Stadt in die Fernsehnachrichten. In den letzten Jahren gibt es von unserer Stadt ja nur noch schlechte Nachrichten. Luxussanierungen auf der einen Seite, Schließung öffentlicher Einrichtungen auf der anderen Seite. Nun haben 130 Bürger nach einem Aufruf ihre Waffen abgegeben, als dieser nach dem Massaker von Winnenden erging. Nun kam raus, dass 44 dieser Waffen weiterverkauft wurden an einen Waffenhändler, anstatt vernichtet zu werden. Übrigens für enorm hohe Summe von 500 Euro, als knapp 12 Euro pro Schusswaffe! Echt super! Würde mich nicht wundern wenn die Waffe, die der Rentner eingesetzt hat von uns stammt. Hat übrigens schon jemand nachgeguckt ob der nicht zuhause „Counterstrike“ auf seinem Computer hat? Bekanntlicherweise machen solche Videospiele ja aggressiv.

Soviel für heute. Für alle die bis hierhin gelesen haben nun doch noch eine Raumfahrtnachricht. Nachdem ich in den letzten Monaten wegen des Bücherschreibens wenig an der Webseite gemacht habe, habe ich nun einige Dinge aktualisiert und nachgezogen. So gibt es als Nebenprodukt des Buches einige neue Webseiten über Trägerraketen und andere wurden aktualisiert. Mehr davon in der Neues Seite.

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