Zum neunten November

Eigentlich ist heute ja ein Gedenktag. Ich habe mir überlegt was ich dazu schreiben sollte, aber für einen langen Blog wirds nicht reichen. Trotzdem an dem Datum komme auch ich nicht vorbei. Für mich ist das Zustandekommen des Mauerfalls ein sehr gutes Beispiel für das DDR-Regime, das offenbar in einem so starken Zustand des Zerfalls befand, dass man zwar Presskonferenzen organisierte, aber die dort Beteiligten (Schabowski) nicht unterrichtet wurden über so etwas Wichtiges wie ein neues Reisegesetz und das dieses eigentlich erst morgen in Kraft tritt. Gerade in einem Staat wo die Bürokratie so eingefahren ist, sollte er doch wiesen dass man Gesetze nicht so beschließt dass sie „unverzüglich“ oder „sofort“ gelten. Continue reading „Zum neunten November“

Wo warst Du als die Mauer fiel?

In den USA soll es ja die Frage geben „Wo warst Du als JFK erschossen wurde?“ Bei uns könnte man wohl eher fragen „Wo warst Du als die Mauer fiel?“ Zumindest wurden Prominente das in den zahllosen Dokumentationen gefragt. Ich muss sagen: ich weiß zwar wo ich war, nämlich Zuhause, aber nicht was ich gemacht habe. Ich kann nur spekulieren. Wahrscheinlich am Computer (damals ein CPC 464 mit 512 KByte Speichererweiterung und zwei 720 K Floppies) gesessen und programmiert. Wenn ich Fernsehen geguckt hätte, wäre mur sicher dass Ereignis nicht entgangen. Ich habe erst am nächsten Morgen davon erfahren als sich die Berichterstattung nun schon auf die geöffneten Bundesdeutschen Grenzen konzentrierte. Doch auch davon hab ich nicht viel mitbekommen, weil ich an dem Morgen schnell zur Uni wollte: die Prüfungsergebnisse der Eingangsklausur für das Praktikum physikalische Chemie lagen aus und ich wollte wissen ob ich bestanden habe – das war das letzte Praktikum, dass mir noch im Grundstudium fehlte und wenn ich nicht bestanden hätte, hätte ich das Hauptstudium und ein Semester aufschieben müssen. Gottseidank war dem nicht so. Continue reading „Wo warst Du als die Mauer fiel?“

Der heutige Musiktipp: „Wunder gescheh’n“

So, ich bekam den Hinweis doch in meinen Blogs nicht die Themen zu vermischen. Daher der Musktipp als heute separat. Das könnte nun auch dazu führen, dass es in Zukunft mehr als einen Blog pro Tag gibt.

So, nun zum heutigen persönlichen Musiktipp. Es ist „Wunder geschehn“ von Nena. Das ist für mich das Lied zum Fall der Mauer. Für die meisten ist es ja „Wind of Change“ von den Scorpions. Doch ich kann mich recht genau erinnern, dass dieses Lied zumindest in der Hitparade nach dem Mauerfall ankam, ich glaube sogar nach der Wiedervereinigung. Und die Zeile „Wunder gescheh’n – ich hab’s geseh’n“, drückte für mich genau die Gefühle aus die ich hatte als die Mauer fiel. Obwohl sich in den letzten Wochen viel in der DDR tat, hatte ich nicht damit gerechnet und angesichts der bisherigen 24 Jahre meines Lebens in der ich nur die Mauer kannte erschien es mir wie ein Wunder. Auch weil ich ich einige Jahre vorher an der Mauer in Berlin und in Ostberlin war und sowohl die Installationen selbst wie auch die dort allgegenwärtigen Polizisten als ziemlich beklemmend empfand.

Soweit ich mich erinnere wurde das Lied auch bei einem Konzert kurz nach dem Mauerfall gespielt. Es ist für mich der Song zum Mauerfall.