Bernd Leitenbergers Blog

Immer mal wieder: Die Festplatte ist zu groß!

Kann die Festplatte zu groß sein? Der Laie mag staunen. Ja das kann sie. Die ersten >2TB Platten kommen nun auf den Markt, allerdings nur als USB Laufwerke. Denn das heutige BIOS und der MBR spielen da nicht mit. Es gibt Lösungen – BIOS mit 64 But LBA Adressierung oder noch besser das schon vor 10 Jahre entwickelte, aber nur beim Mac eingesetzte EFI BIOS das auch mit anderen PC Altlasten aufräumt.

Der Knackpunkt ist aber nicht das BIOS sondern der Master Boot Record (MBR) der gestartet wird wenn von einem Medium gebootet wird. Dort sind 32 Bit für die Anfangsadressen von Partitionen vorgesehen, das sind 4 Milliarden Sektoren und da ein Sektor 512 Bit groß ist ergibt sich daraus eine Limitierung der Größe von Festplatten auf 2 TB.

Das ist nicht das erste Mal, dass der Autor mit so was konfrontiert ist. Es gab in der Vergangenheit schon ein paar solcher Schranken:

Zurück zur 2 TB Grenze. Was ist das Problem. Eigentlich keines, wenn man Windows Vista, 7 oder Server einsetzt. Die arbeiten mit der neueren GPT Partitionierung. Sie erkennt beim Einrichten eine >2 TB Platte und richtet nur einen Dummy MBR ein der eine volle Platte vorgaukelt. Unter Windows 7 (wie auch Linux oder Mac OS) sind aber mehr als 2 GB nutzbar. Doch Windows XP ist noch populär und das kommt nur mit dem MBR zurecht. Das ist ein Problem. Den MBR abschaffen kann man aber auch aus anderen Gründen nicht. Alle portablen Bootmedien arbeiten auch mit MBR. Egal ob bootbarer USB Stick oder Live CD. Ohne ihn geht es nicht. Er wird uns also noch eine Weile erhalten bleiben, zumindest für Wechselmedien. Immerhin bei einem neuen Windows geht es mit GPT (GUID Partition Table) und da gibt es keine Probleme bis in den Exabyte Bereich.

Es ist mal an der Zeit in allen drei Bereichen wo es Grenzen geben kann – BIOS Adressierung der Platte, Booten und Adressierung durch das Dateisystem ein System einzuführen das wirklich für die Zukunft gerüstet ist so wie beim Übergang von IPV4 auf IPV6 von 32 auf 128 Bit Adressen. Derzeit verkauft Seagate seine 3 TB Platte nur als USB Laufwerk und formatiert sie mit 4 K Sektoren (Maximalgröße wegen der größeren Sektorgröße dann 16 TB) – solange eine Software über das Betriebssystem auf die Platte zugreift kein Problem, zumal Windows und Linux nativ sowieso mit 4 K Blöcken arbeiten. Bei Software die direkt auf die Sektoren zugreift, z.B. um sie auf Low-Level Ebene zu verschlüsseln wirds dann aber problematisch wenn diese mit 512 Byte großen Sektoren arbeitet.

Und was macht das Musikrätsel? So schwierig? Hätte ich nicht gedacht. Einen Tag geb ich euch noch.  Achtet mal nur auf den Rhythmus, summt ihn nach, dann kommt ihr drauf….

Die mobile Version verlassen