Bernd Leitenbergers Blog

Erste Erfahrungen mit Createspace

Vor einiger Zeit hat mir jemand im Blog den Hinweis gegeben bei Createspace zu veröffentlichen. Createspace ist ein Subunternehmen von Amazon. Amazon will nachdem sie schon mit Kindle Direct Print eine eigene Plattform für E-Books haben nun auch normale gedruckte Bücher selbst veröffentlichen.

Warum sollte man als Autor dort veröffentlichen? Nun das offensichtlichste Argument ist die Verdienstspanne. Sie ist deutlich höher als BOD. Daneben kostet jedes Format gleich viel, auch DIN-A4 bzw., das US-Gegenstück Letter. Das leitet mich hinüber zum ersten Kritikpunkt.

Noch ist die Plattform auf die USA ausgerichtet. Das spürt man an allen Ecken und Enden. Es geht los bei den angebotenen Formaten, die eben „Letter“ beinhalten aber kein A-4. Während ich das noch als kleines Hindernis ansehe, geht es aber weiter wenn man dann ein Buchprojekt anlegt. Ich wollte als erstes eine aktualisierte Ausgabe meiner Europäischen Trägerraketen 1 und 2 veröffentlichen. Es beinhaltet die aktuelle Ausgabe des Bandes 1 (gerade erst auch bei BOD erschienen) mit dem neuen OTRAG Kapitel, Band 2 mit einer aktualsiierten Sektion über die Ariane 5 ME, Ariane 6 und den Inhalt des Vega Buches. Da nun auch große Format möglich sind auf 540 Seiten in Letter untergebracht anstatt 800 im BOD Format 17 x 22.

Also erst mal wollte ich es „Europäische Trägerraketen“ nennen. Das geht auch, doch wenn man dann dzumen nächsten Schritt weitgeht, ist aus den beiden „ä“ ein Sonderzeichen geworden. I Think I see not right würde da wohl Lübke sagen: Eine Plattform die heute noch nicht mehr mit Nicht-ASCII Zeichen zurechtkommt? Wie provinziell ist das denn? Daraufhin habe ich es erst Mal in „Europas Raketen“ umbenannt in der Hoffnung, dass man die Einschränkungen nicht in dem Buch selbst hat.

Provinziell ist auch der Vertriebsweg. International geht es nur über Kindle und Amazon. In Buchhandlungen, an Institutionen (Bibliotheken) und andere Plattformen nur in den USA. Schon alleine deswegen kann es nur eine Ergänzung zu BOD sein, denn ich kann als Autor bei BOD und Amazon sehen wie viel dort verkauft wird und kann den meisten Umsatz mache ich immer noch mit dem normalen Buchhandel.

Trotzdem ist es attraktiv, denn die Kombination von größerem Format und höheren Quoten würde die Kosten auf 39,99 reduzieren – bei den 20-25% Verdienstspanne die ich sonst ansetze (deutlich höher als bei einer Verlagspublikation, doch ich bin ja selbst der Verlag, bekomme keine Werbung, keine Rezensionsexemplare etc.) würde es bei BOD 78 Euro kosten – also fast das doppelte. Weniger Kosten .- mehr potenzielle Käufer.

In den Schritten, die es zu durchlaufen gibt, ähnelt Createspace BOD. Also man gibt zuerst Die Daten des Titels ein, lädt dann Buchblock hoch, gestaltet das Cover online oder lädt es hoch, gibt dann Kataloginformationen und Angaben über den Autor ein. Nach einer Prüfung kann man es dann freigeben.

Was mir auffiel ist, dass es deutlich mehr Schritte gibt. Im positiven Sinne kann man so mehr beeinflussen. Ich finde es dadurch eher umständlich. Besonders nervig ist, dass man diese alle erneut durchlaufen muss, wenn man am Manuskript oder Cover was ändert. Das war bei BOD nicht nötig. Auch nervig ist, dass alle Tools mit Flash arbeiten. Sowohl die Online Viewer (warum kann man kein PDF runterladen?) wie auch das Hochladtool. Das war extrem nervig, weil nach dem Hochladen eine Prüfung ansteht, die nicht offline erfolgen kann (warum eigentlich?) und der Browser bei mir dann 100% GPU Last erzeugt, was selbst den Mauszeiger hakelig macht.

Doch das dicke Ende kam noch. Nachdem man auch die Kindle Publikation abgenickt hat, kann man ein Kindle-PDF herunterladen. Es ist (eigentlich nicht verwunderlich) identisch zum hochgesandten. Dann kommt eine Review der erst nach einem Tag beendet ist. Da es bei BOD innerhalb von Stunden geht vermute ich also eine „menschliche“ Durchsicht, und man kann erneut ein PDF herunterladen. Nun kam die große Überraschung: Bilder fehlten, andere sind verstümmelt (siehe Screenshoot). So was ist mir bei BOD nicht passiert. Da kam als Bug vor, dass ein bestimmtes GIF Format nicht erkannt wurde, doch hier handelte es sich um JPEG Bilder unterschiedlicher Quellen. Das sich das jemand auch nur für 1 Minute angesehen hat glaube ich nicht, denn schon nach wenigen Seiten kommt der Erste Rahmen um den der Text herumläuft und wo die Bildunterschrift noch zu sehen ist. Erklären kann ich mir es nicht. Im Forum fand ich den Hinweis es gäbe Probleme mit Transparenz, doch es handelt sich in allen Fällen um JPG und die kennen keine Transparenz, zumindest zeigt Irfan View keine Transparenz an. Zerstörte JPEG haben auch nichts mit Transparenz zu tun.

Da ich einige Schreibfehler im Ariane 6 Kapitel entdeckte, als ich dieses in die Zweitauflage der Internationalen Raketen aufnehmen wollte, habe ich diese Seiten nochmals als PDF exportiert (Open Office wird leider immer instabiler je mehr Bilder man hat, das war schon früher ein Problem, aber nun wird es nahezu unbeherrschbar) und mit PDF-SAM das Dokument neu erstellt – es ist nun 190 mb anstatt 135 mb groß, mal sehen ob es am Format liegt. Wenn die Bildfehler aber erneut auftauchen, dann war es das mit Createspace. Das wird mir dann zu viel Arbeit alle Bilder die betroffen sind auszutauschen, zumal ich nicht weiß woran es liegt.

Also wenn die Bilder erneut fehlen, dann wars das mit Createspace.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Nachdem ich die alten, dieses Jahr auslaufenden Verträge bei BOD gekündigt habe, bekomme ich für Vertragsverlängerungen die günstigeren Konditionen, das heißt keine monatliche Gebühr mehr und damit gibt es auch keinen Grund die Bücher vom Markt zu nehmen. Das betrifft nun den alten Band US-Trägerraketen, der zwar nicht mit der Neuauflage mithalten kann, aber meiner Meinung nach immer noch um einiges besser ist als die beiden Bücher zum gleichen Thema eines anderen Raumfahrtauthors. Sowohl was die Daten wie auch die vermittelte Geschichte angeht. Niels scheinen die Fakten ja besonders am Herzen zu liegen und er rechnet immer das Startgewicht nach – und ist dann enttäuscht wenn das nicht aufs Kilogramm stimmt. Das mache ich nicht, ich übernehme offizielle Angaben und die differieren zu der Summe, weil man z.b. die Nutzlast und Nutzlasthülle weglässt oder man kann den Treibstoff berücksichtigen der bis zum Abheben verbraucht wird (macht ungefähr 1% des Startgewichts aus) oder eben nicht. Immerhin habe ich keine solchen Schnitzer wie mein Konkurrent, bei dem der Schub kleiner als das Startgewicht ist und die Rakete so nicht mal abheben könnte…

Was mich interessieren würde – keiner hat sich zu meinem Raumfahrtquiz geäußert. War es zu leicht, war es zu schwer? Traut sich keiner die Punkte zu sagen, die er erhalten hätte?

Dann will ich noch das Abba Rätsel auflösen:

Elvis Presely, Abba und die Beatles haben als Gemeinsamkeit, dass sie alle auch Lieder in Deutsch veröffentlichten. Bei Presley war es nur eines „Muss i denn zum Städele hinaus“, bei den Beatles einige, das bekannteste „Sie liebt dich“ und von Abba gibt es bis Waterloo auch deutsche Versionen z. B. von Ring Ring und Waterloo selbst.

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