Bernd Leitenbergers Blog

Was mich an den Anhängern der Moonhoaxern nervt

Ich habe mich ja schon mit den Moonhoaxern beschäftigt. Man kann davon ausgehen, dass sie nicht belehrbar sind und viele machen auch ihr Einkommen damit, anderen Leuten Lügen zu verkaufen. Aber sie wären vollkommen bedeutungslos, wenn es nicht genügend Dumme gäbe, die ihnen zuhören würden und ihre Bücher kaufen würden. Dazu gibt es noch die Medien, doch dazu ist ein anders Thema.

Nun betrachten wir mal den Durchschnittsanhänger der Moon-Hoaxer oder auch nur den der gewillt ist, ihnen Glauben zu schenken. Er hat meist keine Ahnung von Raumfahrt. Auch ist die allgemeine naturwissenschaftliche Bildung gering, denn sonst würde er viele der angeblichen Beweise entlarven können. Die kann man nämlich leicht in zwei Gruppen einteilen. Die eine erfordert Nachrechnen oder zumindest intensives Nachdenken. Das betrifft z.B. die Sprünge auf dem Mond, die einfach nur langsam abgespielte Aufnahmen sein sollen oder die Sache mit dem fehlenden Krater, unter dem Landefahrzeug.

Aber es gibt auch eine zweite Gruppe für die braucht man nun keine besonderen physikalischen oder technischen Erkenntnisse und sie haben auch nichts mit dem Mond und der Landung zu tun, sondern sie können auf der Erde leicht beobachtet und verifiziert werden. In die Gruppe gehören die nicht parallelen Schatten, die angeblich auf Scheinwerfer hinweisen oder die Fotos, auf denen man keine Sterne erkennt (einfach mal im Flutlicht im Stadium die Tribüne fotografieren und dann auf den Aufnahmen nach Sternen suchen und man weiß, dass das nichts mit dem Mond zu tun hat). Wenn jemand diese offensichtlichen Fehler der Moonhoaxer nicht erkennt, muss er schon eine enorme Naivität haben.

Mehr noch, er scheint danach seine Leichtgläubigkeit nicht hinterfragen, denn wenn mir jemand weismachen will, das fehlende Sterne auf das Drehen im Studio hinweist, eine Tatsache, die ich mit 5 Minuten Zeit eine Digitalkamera und einer Nachtaufnahme überprüfen kann, dann ist für mich die Sache erledigt. Offensichtlich ist der Moonhoaxer sehr doof und wohl aus der Suche nach noch dooferen Leuten. Stattdessen blenden die Anhänger die Entlarvung des Hoax aus und glauben an die anderen „Argumente“, ohne Kritik, denn wenn ein Argument nachweislich falsch ist, dies sogar leicht überprüfbar ist, warum ist der Urheber nicht da drauf gekommen und wie zuverlässig sind dann alle anderen Argumente?

Ich bekam sogar mal eine Mail von jemand, die den Fehlschlag eines Tests eines experimentellen Mond Gefährts als Beweis für die gefälschte Mondlandung anführte. Die NASA könnte es ja nicht mal heute. Also wenn ich dieser Argumentation folge, dann kann ich folgern das Autos auch nicht zuverlässig sind, ich habe da mal vor Jahren eine bei einem „Elchtest“ umkippende A-Klasse gesehen. Und wenn sie das schon heute nicht können, wie dann vor 100 Jahren?

Was aber anscheinend niemand derer, die sich an diesen Theorien ergötzen, auffällt ist die fehlende Gesamterklärung. Denn eines ist ja typisch für Moonhoaxer: sie nehmen sich irgendetwas aus der Mondlandung vor (aufgrund des niedrigen Bildungsstandes eigentlich nur Videos und Bilder, niemals Meßdaten, Gesteinsanalysen oder ähnliches) und entdecken dort etwas was nicht stimmt. Was sie nicht bieten können oder wenn nur in grobem Umriss „Wurde im Studio gedreht“ ist eine Erklärungsmöglichkeit für das Gesamtkonzept Moon-Hoax. Also warum erfolgte der und wie lief er genau ab?

Nach allem was ich weiß gibt es folgende Hypothesen, warum die NASA die Mondlandung nicht durchführte

Da kann man schon einhaken. Welchen Grund sollte man haben, wenn es Hindernisse gibt, diese nicht zu kommunizieren. Die Strahlendosis des Van Allen Gürtels war schon vor dem Mondprogramm bekannt. Die ersten Sonden hatten ihn entdeckt und seitdem gab es einige Satelliten die nur die Strahlenbelastung maßen. Dann ein Mondprogramm zu starten, ist ziemlich dämlich, man muss da der Van Allen Gürtel ja nicht verschwindet, damit rechnen dass bald andere Länder die Tödlichkeit entdecken und dies publizieren und nebenher ist natürlich so das Verlassen der Erde per se unmöglich.

Wenn die Hardware nicht fertig war, so macht es noch weniger Sinn. Bis 1969 hat man acht Jahre lang entwickelt. Russland war längst aus dem Rennen, man fühlte sich zwar Kennedys Versprechen verpflichtet, aber einen Zacken wäre aus der Krone nicht gebrochen wenn man erst 1070 und 1971 gelandet wäre. Noch weniger Sinn macht das man nicht landen kann, weil wie ich auch schon gehört habe, die Steuerung zu komplex ist. Nun ja, das gilt aber auch für unbemannte Missionen und da gab es ja inzwischen etliche Sonden die auf dem Mond gelandet sind. Zuletzt Chang E‘-3

Skizzieren wir mal wie die Moonhoaxer, wenn man ihre „Beweise“ nimmt, sich die Mondlandung vorstellen müssen. Nun erst mal lief 8 Jahre und 20 Milliarden Dollar lang alles super. Tausende arbeiten in ganz Amerika an Abläufen, Hardware, Tests. Bauen Startkomplexe, Windkanäle, spezielle Transportflugzeuge für Stufen und Teststände. Die gefertigte Hardware ist ebenso unbestreitbar wie die Bezahlung der Arbeiter und die Zeitzeugen. Dazu gibt es heute frei einsehbare Dokumente über die Entwicklung bis hin zu Bauplänen, die jeder durchlesen, prüfen und deren Daten man nachrechnen kann, was viele wie der Autor für ihre Publikationen auch tun und diese sind auf keine Fehler gestoßen, obwohl sie, anders als die Moon Hoaxer, etwas von der Materie verstehen.

Unbestritten dürften auch Start und Landung sein. Den Start sahen Zigtausende im Kennedy Space Center und bei der Landung gab es eine Bergungsflotte von einigen Dutzend Schiffen und über 10.000 Personen die die Kapsel niedergehen und vielen Hundert die auch die Astronauten nach dem Ausstieg auf dem Flugzeugträger sahen. Das die Saturn V und Apollo funktionierten, zeigten sie bei dem folgenden Skylab und Apollo-Sojus Programm. Es gibt nun, wenn die Mondlandung getürkt ist zwei Szenarien. Das erste sieht vor, dass die Astronauten starteten, aber weil es so gefährlich ist, nur in einen Erdorbit. Von dort aus machten sie dann auch die Aufnahmen von der Kapsel aus. (Problem: Wie kommt man an die Aufnahmen der Mondoberfläche und der kleinen Erde?) sie landen dann wieder und die Mondlandung wurde schon vorher im Studio gedreht.

Szenario 2: Alles wird im Studio gedreht, die Kapsel fliegt ohne Astronauten weg, man kann so sogar bis zum Mond fliegen. Dann muss man die Kapsel für die Landung nach der Mission  irgendwie ins Landegebiet bringen, was schwierig wird. Ein Flugzeug, das sie abwirft wird auffällig sin. Alles müsste man sie mit einer anderen Rakete dorthin schicken, was sicher auch auffällig wäre. Dafür kann man die Mondlandung „life“ senden, was aber, wenn ich die Moonhoaxer nehme ja gar nicht geplant ist, denn life kann man z.B. keine Sprünge über den Mond drehen.

So gesehen bekommt man eine Erklärung. Aber was für eine? Sie ist ja in keiner Weise logisch. Wenn man nachweislicherweise funktionierende Hardware entwickelt hat, Milliarden in deren Entwicklung und Tests gesteckt hat, dazu das ganze Unternehmen so gut dokumentiert hat, das selbst 40 Jahre später Raumfahrtexperten keine Fehler in den Dokumenten finden, wenn es also funktionieren könnte – Warum sollte man die nicht einsetzen? Warum sollte man stattdessen diese Schmierenkomödie ansetzen? Das erinnert mich an jemand, der acht Jahre lang auf einen Triathlon trainiert. Muskeltraining betreibt, täglich schwimmt, Fahrrad fährt und Läuft, der alle Einzeldisziplinen und fast die Gesamtstrecke schon mal durchlaufen hat (Apollo 7-10 Missionen) nur eben das ganze noch nicht. Und was macht er nach 8 Jahren beim Hawaii-Triathlon antritt? Er biegt kurz nach dem Start ab, versteckt sich, schleicht sich zum Ziel und taucht dort 16 Stunden später auf. Das ist in etwa genauso logisch wie die Moonhoaxererklärung.

Man muss schon eine krankes Hirn haben, um das für logisch zu halten und sehr naiv sein, um es zu glauben. Noch interessanter ist ja, das die Verantwortlichen enorm raffiniert und unglaublich dämlich zugleich sind. Wie schon geschrieben: Bis zum Abflug kann kein Moon Hoaxern dem Programm einen Fehler nachweisen. Bis dahin hat also alles funktioniert oder es war so raffiniert getäuscht, das diese Meister der Enttarnung es nicht widerlegen konnten. Dann machen diese so hochbegabten Täuscher aber bei den Studioaufnahmen so einfache Anfängerfehler wie fehlenden Windschutz (wehende Fahne),  oder fehlende Sterne (Aufnahmen der Mondoberfläche) die sogar von Literaturwissenschaftlern und Druckern gefunden werden.

Ich meine ja: nur Literaturwissenschaftler und Drucker und andere selbsternannte Experten (einer bewies z.B. das alle Theorien über die Erdkruste nicht richtig sind, da seinen Berechnungen nach Felsen mit mehr als 200 m Höhe unter ihrem Eigengewicht kollabieren – psst sagt das niemand im Empire State Building) so was rausfinden. Wenn ich nämlich von dem Tatbestand keine Ahnung habe, kann ich mir jede beliebige Erklärung zusammenreimen.

Umgekehrt scheinen die Anhänger gar keinen Wert drauf zu legen welchen Beruf die haben die „alternative“ Erklärungen haben, sprich ob sie überhaupt fachlich qualifiziert sind. Ich vermute keiner der ihnen glaubt wird bei einer Krankheit einen Drucker anstatt einem Arzt konsultieren. Wenn sie einen Defekt bei ihrem Auto haben, rufen sie dann auch einen Literaturwissenschaftler oder vielleicht doch einen Automechaniker? Wohl kaum. Es spricht, als gäbe es nicht schon Beweise genug, für die mangelnde Kritikfähigkeit des Publikums der Moonhoaxer.
Passend zum Thmea: Der Depp

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