Bernd Leitenbergers Blog

Der Seelenzustand der Moon-Hoaxer

Als ich mal wieder einem Link gefolgt bin, er auf meine Website wies kam ich in ein Astronomieforum, wo eine heftige Diskussion über die Mondlandung lief (über 21 Seiten) und eigentlich immer nur ein Moon Hoaxer das ganze angestachelt hat ohne auf die Gegenargumente einzugehen.

Mich erinnert das an die Mails die ich manchmal bekomme, (in den letzten Jahren eher weniger). Nun kann man das mit den Moon-Hoaxern auf vielfältige Weise beleuchten. Man kann also die Pro- und Contras diskutieren, oder wie ich finde sehr gut pointiert, das Weltbild das hinter diesen Verschwörungstheorien steckt beleuchten (wie hier). Ich will auf was anderes eingehen, was eigentlich einem jeden auffällt, wenn er es mit den Moon-Hoaxern zu tun hat: deren Umgangston.

Manchmal geht es schon mit der ersten Mail oder dem ersten Posting los: andere Diskussionsteilenehmer werden angepflaumt, beleidigt, ihr geistiger Verstand angezweifelt und so weiter. Überhaupt wäre die katholische Kirche des 14.ten Jahrhunderts froh über die Moon-Hoaxer denn die häufigsten Worte sind „unmöglich“, „nie“, „niemals“, „mit absoluter Sicherheit“ etc… Also wenn man die Begriffe „Mondlandung“ durch die „Die Erde ist eine Scheibe“ austauschen würde wäre es ein toller Monolog für einen Hexenfilm.

Kurzum. Sie sind felsenfest von ihrer Position überzeugt, stellen Dinge als unveränderliche Paradigmen hin, die sie nicht beweisen müssen. (Das ist natürlich sehr geschickt, wenn man die eigenen Behauptungen nicht beweisen muss). Wenn jemand anderer Meinung ist, oder versucht zu beweisen, dass aufgrund physikalischer Gesetze die Aussage des Moon Hoaxers falsch ist, dann wird der Ton, pambpig, beleidigend. Irgendwie erinnert mich es an so Filme über die Inquisition und wie dort die Richter mit den „Ketzern“ umsprangen vor allem beleidigten, herabwürdigten etc.

Manchmal kommt einem das schon bei der ersten Mail unter. Ich habe mal ein Beispiel hier publiziert. Da dies das Verhalten aller Moon Hoaxer ist die ich kenne, frage ich mich ob dies nur der Ausdruck einer psychischen Störung ist. Also auf gut deutsch: wer einen an der Waffel hat neigt dazu solchen Verschwörungstheorien nachzugehen. Anders kann ich es mir nicht erklären. Wenn ich von einer Theorie überzeugt bin, dann versuche ich möglichst viele zu überzeugen. Also ich würde eine Website aufmachen und das dort darlegen, oder wenn ich schon den Weg beschreite andere anzuschreiben oder in Foren aktiv zu sein, dann würde ich versuchen die Leute dort argumentativ zu überzeugen.

De Faktor müsste doch jedem mit nur etwas Verstand klar sein, dass sein Gegenüber sofort auf Durchzug schaltet oder überhaupt nichts mehr liest, wenn jemand ausfällig wird oder ihn sogar beleidigt. Wenn jemand also trotzdem diesen Weg einschlägt, dann agiert er nicht verstandesmäßig und mit Leuten die nicht rational handeln kann man nicht diskutieren. Daher würde ich solche „Trolle“ in einem Forum schlichtweg ignorieren.

Vielleicht iste s auch Zeit die Öffentlichkeit die vielleicht keine Meinung für oder gegen die Mondlandung hat oder sich nur informieren will, anders zu informieren. Es gibt ja den Grundsatz in der Wissenschaft von Ockhams Messer. Sie sagt vereinfacht aus, dass von mehreren Theorie meistens die die beste ist, die möglichst wenige Annahmen und Nebenbedingungen hat. Also „Einfachheit ist Trumpf“. Untersucht man die beiden Theorien über die Mondlandung, so kann man sie wie folgt zusammenfassen:

Offizieller Ablauf:

Die NASA bekommt von Kennedy den Auftrag auf dem Mond zu landen. Sie entwickelt mit hohem Milliardenaufwand die dazu nötige Hardware, führt zur Erprobung der Technik ein Zwischenprogramm (Gemini) ein und nähert sich mit mehreren Missionen der Mondlandung um diese schließlich durchzuführen.

Verschwörungstheoretiker Ablauf

Die NASA erkennt dass die Mondlandung aufgrund physikalischer Einschränkungen nicht möglich ist. Sie dreht diese im Filmstudio nach und fertigt die Hardware nur pro Forma. Tausende direkt Beteiligte werden zum Stillschweigen verdonnert. Drei Astronauten die an die Öffentlichkeit wollen, werden ermordet. Fotos werden gefälscht. …

Wie schon an den drei Punkten erkennbar ist, braucht die zweite Theorie zahlreiche Stützbehauptungen. Diese sind nötig, weil die Theorie selbst nicht logisch rational ist. Wenn die Mondlandung physikalisch oder technisch nicht möglich ist (die Moon Hoaxer behaupten ja beides), warum sagt man es nicht und sucht ein anderes Ziel? Wenn es nicht möglich ist, so dürfte das nicht auf Dauer verheimlichbar sein, schließlich gibt es ja nicht nur in der NASA Techniker und Physiker mit Sachverstand und man kann ja nicht alle zum Schweigen bringen. Daher muss man zahlreiche „Indizien“ bringen um einen völlig unlogischen Sachverstand zu „erklären“. Das ändert aber nichts darin, dass die Theorie an sich keinen Sinn macht.

Was mich auch an den Medien stört, ist, dass nicht auf die Vorbildung der Pro- und Kontra Diskutanten eingeht. Ich kenne keinen der prominenten Moon Hoaxer, der eine fachspezifische Vorbildung hat, also entweder in der Raumfahrtindustrie als Techniker arbeitet (nicht als Bibliothekar) oder als Physiker die postulierten Effekte auch fachkundig beurteilen kann. (Wobei mein Vertrauen in die Physiker auch gelitten hat seit wir eine Physikerin als Bundeskanzlerin haben, die offensichtlich sich nicht in Kerntechnik auskennt). Übertragen wir das auf ein anderes Gebiet. Nehmen wir mal an, es gäbe eine Gruppe die wir „Fat-Hoaxer“ nennen. Sie postulieren, dass die Theorie, Übergewicht wäre ungesund nicht beweisen ist und falsch sei, sie wäre von der Industrie lanciert und Abnehmmittel, Diäten in Zeitschriften und Fitnesskurse und Trimmdichtrainer zu verkaufen. Ich würde mal annehmen, dass dann sich die Medien interessieren würden, ob unter diesen Leuten auch Mediziner sind, oder ob es sich um Drucktechniker, Literaturwissenschaftler oder Arbeitslose handelt. Warum fällt das bei anderen Theorien komplett unter den Tisch?

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