Bernd Leitenbergers Blog

Der Blog auf englisch? Endlich einheitliche Lautstärke

Heute bekam ich eine Mail von Michael K. in der meint dass man durch den seit Juli eingepflegten Zähler sieht, „wie wenig dein Blog gelesen wird“ und er macht den Vorschlag ihn doch zweisprachig zu verfassen. Na ja die Zahlen sind stark schwankend. Es gibt durchaus Titel die sind populär, der Testbericht über ein Aldi Cityfahrrad wurde in nun etwas mehr als einem Monat über 1600 mal abgerufen. Andere weniger. Im Durchschnitt sind es in den letzten 1-2 Jahren so 15.000 Besucher  pro Monat, das ist etwa ein Viertel der Website Besucher (eindeutige IP, also nicht Seitenabrufe, sondern Besucher). Mit 10.000 Besuchern pro Artikel wie Michael K. als Vergleich nennt, kann ich sicher nicht dienen, dazu ist das ganze zu speziell. Er nennt als Beispiel einen Rollenspielblog und ich bin mir sicher das sich für Computerspiele viel mehr interessieren als für Raumfahrt.

Ich nutze Alexa um zu sehen wie ich im Vergleich zu anderen stehe. Während ich dies abrufe bin ich in Deutschland auf Platz 28939. Andere populäre deutschsprachige Raumfahrtseiten wie Skyrocket.de sind auf Platz 21037 (immerhin in englisch) oder Norbert Brügges B14643,de auf Weltweit 1,3 Millionen (keine deutschen Daten verfügbar), oder um was viel umfangreicheres als Vergleich zu nehmen. Raumfahrer.net ist in Deutschland auf Platz 18798. Ab und an bin ich auch mal besser platziert als Raumfahrer.net, aber meistens schlechter. Das ist das womit ich mich in der Popularität vergleiche. Gunther Krebs, der Skyrocket.de macht schreibt auf englisch, Raumfahrer.net ist ein ganzes Portal mit Forum und vielen registrierten Usern, welche die Website besuchen und etwa einem Dutzend Redakteuren, die viel mehr machen als ich als Einzelperson es jemals könnte, entsprechend ´werden sie öfters besucht und wenn ich da in etwa in der gleichen Größenordnung wie diese Seiten bin, dann bin ich schon sehr zufrieden.

So sehe ich mich in diesem Umfeld nicht so schlecht platziert. Aber selbst wenn ich schlecht platziert wäre, wäre es mir egal. Meine Website entstand weil ich die Dinge die mich interessieren für mich zusammengefasst haben wollte und anstatt das in einem Word Dokument zu tun habe ich es öffentlich getan. Die meisten Raumfahrtartikel entstanden, als die Website noch weitaus weniger Besucher hatte als heute und die vielen Besucher (oder nach Michaels Meinung: wenigen) jetzt bringen mich auch nicht dazu nun andere Themen zu beackern, weil ich die Teile die mich interessieren ja schon durch habe. Also nur mehr Besucher ist für mich kein Argument.

Der springende Punkt ist der Arbeitsaufwand. Für einen locker geschriebenen Blog, ohne viel Recherche, wie diesen hier, brauche ich 1-2 Stunden pro Tag. Die Arbeit fällt jeden Tag an und das sind in der Woche schon mal 7-14 Stunden. Wenn ich tiefer gehe, z.B. wie gerade in der Vorbereitung etwas über meinen Alternativvorschlag zur Ariane 6 schreibe und dann rechnen und recherchieren muss, kann es auch ein Vielfaches dessen sein. In Englisch würde sich dies mindestens verdoppeln, denn es gäbe zig Fachausdrücke die ich nachschauen muss und ich gehöre zu der Generation, die nach der Schule erst mal 20 Jahre lang kein Englisch mehr brauchte. Inzwischen kann ich weil ich durchs Internet viel lesen muss, englisch genauso schnell lesen wie Deutsch, aber Schreiben ist etwas völlig anderes. Wenn ich Mails auf englisch beantworte, dann merke ich das sofort. Wenn ich das täte, müsste ich die Frequenz runter schrauben auf einen Blog alle 2 Tage und dann alternativ in deutsch/englisch.

Michael K. meinte dann auch, ich sollte meine Bücher ins englische übersetzen und hätte dann den großen Erfolg. Ich bin da skeptisch. Zum einen denke ich wird man mich im Ausland gar nicht kennen, in Deutschland vielleicht wenige die sich für Raumfahrt interessieren und von denen kaufen sich auch die wenigsten ein Buch, denn das kostet ja im Gegensatz zur Website Geld. Zum zweiten ist der Aufwand enorm. Ich mache ja keine bunten Hefte mit großer Schrift sondern versuche bei jedem Buch etwas Platz einzusparen, beim letzten habe ich vorgestern mein Exemplar bekommen und die Schrift kommt mir nun schon zu klein vor. Curiosity und Phobos Grunt nach nach der Zeichenzählfunktion von Libreoffice 608000 Zeichen und ist damit glaube ich sogar mein bisher textlastigstes Buch. So was übersetzt man nicht so einfach nebenher. Bei meinen Fähigkeiten würde ich wohl mindestens ein halbes Jahr dafür brauchen. Und selbst dann würde das nichts dran ändern, dass mich außerhalb Deutschlands wohl keiner kennt.

Was aber vielleicht interessant wäre, wäre die wichtigsten Artikel über Raumfahrt ins englisch zu übersetzen. Für mich alleine ist die Aufgabe aber zu groß. Und weil ich etwas entweder komplett oder gar nicht mache lasse ich es lieber. Aber was meint ihr zu dem Thema?

Dann soll ab heute, bzw. wenn ihr das lest: gestern ja endlich die Lautstärke einheitlich sein. Also kein runter schalten weil gerade ein Werbeblock läuft, ob die Sender es auch schaffen dass sie alle gleich laut sind? Bisher sind die privaten deutlich lauter (auch beim redaktionellen Programm) als die öffentlich rechtlichen. Man darf gespannt sein. Vor allem ist es erstaunlich wie lange das gedauert hat. Also die Diskrepanz fiel mir schon ende der achtziger auf, als wir zum ersten Mal Privatfernsehen hatten. Es ist anscheinend in Deutschland leichter neue Fernsehnormen einzuführen, als sich nur mal über die Lautstärke abzustimmen.

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