Die Marsrakete

Im heutigen Blog geht es um eine fiktive Marrakete. Vorletzte Woche kam bei SWR1 „Leute“, einer Radiosendung der Raketenexperte Robert Schmucker. Schmucker ist Professor für Luft & Raumfahrttechnik und auch international anerkannt, weil er sich mit den Militärprogrammen befasst und z.B. aus den veröffentlichten Fotos von geborgenen nordkoreanischen Stufen oder Videos des Fernsehens auf deren Entwicklungsstand schließt. Der Großteil des Interviews drehte sich um militärische Fragen (mein Hinweis an Wolfgang Heim: Es gibt keine „Atomraketen“, sondern nur atomar bestückte Raketen, vielleicht diskutiert er es mit dem nächsten Gast, der Leiterin der Duden-Redaktion Kunkel-Razum). Am Ende kam noch die Frage, wann nach Schmuckers Ansicht die Marsmission kommt. Er meinte der Zeitpunkt sie nicht absehbar, und begründete dies und monierte auch die fehlende Trägerrakete. Continue reading „Die Marsrakete“

Meine Alternative zur Ares V / SLS

Ich nehme mal den Kommentar von „Seb“ zum Ansatz für einen Beitrag in der Rubrik „Gut das wir alles besser wissen als die Raumfahrtagenturen“. Nämlich wie meine alternative zur Ares V bzw. SLS aussehen würde. Doch zuerst zum Kommentar: ich halte nichts davon die Saturn V komplett nachzubauen. Das teuerste an der Entwicklung waren die Triebwerke, die 40% der Gesamtkosten ausmachten. Sinnvoll ist es diese wieder zu bauen, zumal das teuerste ja nicht die Konstruktion, sondern die vielen Tests waren.

Die Strukturen nachzubauen macht relativ wenig Sinn, da sich hier die Technologie noch stärker gewandelt hat, als bei den Triebwerken (neue Schweißverfahren, leichtere Materialien). Weiterhin war die schmale Form der Saturn 5 ausgerichtet ein relativ kleines Raumgefährt zum Mond zu transportieren. Heute ist man interessiert, größere (voluminöse) Nutzlasten zu transportieren, und würde daher eine breitere aber nicht zu hohe Rakete konstruieren. Continue reading „Meine Alternative zur Ares V / SLS“

Das Senate Launch System

Neu im Lexikon US-Trägerraketen ist auch ein Eintrag über das Space Launch System (SLS), das aber auch gerne als „Senate Launch System“ verspottet wird. Denn seine Entstehungsgeschichte ist ein Unikum. Den NASA-Haushalt für 2011 bekam die NASA vom Senat nur bewilligt, wenn sie mit der Entwicklung dieses Gefährts beginnt, für das Mittel genehmigt wurden, die die NASA nicht beantragt hatte. (Sie bekam 1,9 Milliarden Dollar für die SLS, beantragte aber nur 1,5 Milliarden) Continue reading „Das Senate Launch System“

Mission to Mars Teil 3

Im heutigen, vorletzten Teil geht es um die Logistik des Fluges. Bei den bisherigen bemannten Flügen wurde immer auf die Minimierung der Risiken geachtet. Das wird auch bei einer Marsmission so sein. Dies wird sich auch im Zeitplan niederschlagen. Eine Mission zum Mars unterscheidet sich von denen zum Mond dahingehend, dass es nicht möglich ist die gesamte Ausrüstung zu transportieren. Es ist eher vergleichbar dem Aufbau der ISS, nur dass Starts nur alle zwei Jahre in einem Starfenster von etwa 4 Wochen Dauer möglich sind. Es gibt verschiede Pläne für eine Marsmission (meinen habe ich in Teil 1-2 schon teilweise vorgestellt). aber alle erfordern große Mengen an Fracht. Je nach Plan 600 – 1000 t in einen Erdorbit. Damit werden selbst bei Schwerlastraketen vom Typ Ares V mehrere Flüge nötig. Ich habe die Ares V einmal als Basis genommen und als Berechnungsgrundlage. Sie sollte meinen Berechnungen zufolge etwa 49 t zum Mars entsenden können. Davon bin ich folgenden ausgegangen.

Flug 1: Wohnung(en): Ich hab ja schon erläutert, dass es wenn man die bisherigen Erfahrungen von Marsmissionen nimmt, wie groß die Schutzschilde im Vergleich zu der Masse war, es problematisch wird eine sehr große Masse zu landen. Das kann natürlich falsch sein, schließlich stand der Platz ja für große Schilde zur Verfügung und so wurden diese einfach so groß dimensioniert. Weiterhin gibt es durch den Eintrittskurs natürlich noch die Möglichkeit die Abbremsung zu variieren und auch die Annäherungsgeschwindigkeit kann bei einem günstigen Startfenster reduziert werden. Ich gehe im folgenden aber trotzdem von zwei Wohnblöcken in eigenen Hitzschutzschilden aus. Sie sind verbunden durch eine Transferstufe, die während der interplanetaren Reise die Kommunikation und Kurskorrekturen übernimmt und nach der Abtrennung in einen Marsobrit eintritt und als Kommunikationsrelay dient. Continue reading „Mission to Mars Teil 3“

Die Schwerlastrakete: Teil 1: Kostenanalyse

Chris Kraft sagte in einem Interview, dass er und andere nicht an eine Rückkehr zum Mond glauben, solange man dort nicht „einfach“ hinkommen kann. Ich würde das „einfach“ (easy) wohl mit preiswert übersetzen, denn schwierig im technischen Sinne ist es nicht. Man war schon dort, das Ziel ist nahe und die Missionen kurz. Es muss eigentlich nichts völlig neu entwickelt werden, wie bei einer Marsexpedition.

Ginge es heute billiger? Das ist meiner Meinung nach unbestritten. Apollo kostete bis zur ersten Mondlandung 21,3 Milliarden Dollar. Diese summe teilte sich wie folgt auf: