Zusammenarbeit oder Abhängigkeit?

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Unter dem Titel „Europas Raumfahrt in der Krise“ – ohne Fragezeichen, kam in der letzten SuW ein Artikel von Alexander Stirn. Der Artikel beginnt mit einem Teaser, dass man bei dem ersten Start von Alexander Gerst 2014 Sticker verteilt habe, in der man ermuntere die ISS für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen, weil dort Nationen friedlich zusammenarbeiten. Das war schon zwei Monate nach der Annektion der Krim.

Es folgt dann im Rest des Artikels die Auseinandersetzung mit dem Vorwurf die USA hätten sich seit 2014 unabhängig von Russland gemacht und Europa sei einen Kuschelkurs gefahren und würde nun auf die Schnauze fallen. Continue reading „Zusammenarbeit oder Abhängigkeit?“

DART – man hätte mehr draus machen können

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Heute wieder mal ein Raumfahrtblog, diesmal zu der Raumsonde DART (Double Asteroid Redirection Test), nicht zu verwechseln mit DART (Demonstration of Autonomous Rendezvous Technology). Damit wir alle auf dem gleichen Stand sind hier eine kurze Zusammenfassung.

DART ist der Überbleibsel eines NASA-ESA Programms, bei dem die ESA Sonde AIM gestrichen wurde. Ursprünglich war geplant, dass AIM ((Asteroid Impact Mission) vor der Ankunft von DART in eine Umlaufbahn um den Kleinplaneten Didymos einschwenken sollte. DART wird mit dem Trabanten von Didymos, Dimorphos zusammenstoßen. AIM hätte das von einem Logenplatz aus beobachten können. Doch es gab nicht genügend Mittel für AIM, nach der deutschen Wikipedia scheint Deutschland dabei eine besondere Rolle zuzukommen. Mich wundert das nicht. War Deutschland vor der Fertigstellung der ISS bei den ESA Raumsonden wie Giotto, Ulysses, Rosetta, Mars- und Venus Express stark beteiligt, so fließen seitdem die Mittel in die bemannte Raumfahrt. Inzwischen stellen sogar kleine Länder wie die Schweiz die Kameras, als für die Öffentlichkeit wirksamste Instrumente, und das obwohl Deutschland sich hier mit Kameras wie der HRSC oder für US-Lander eine große Kompetenz erwarb.
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Die August-Nachlese von SpaceX

Eigentlich wollte ich den August auslassen, doch in den letzten Tagen gab es dann doch noch einige Neuigkeiten, die es wert sind erwähnt zu werden.

Fangen wir mit der Startstatistik an. Es gab einen Start am 6.8. Etwas wenig. So sind es bisher 10 Starts dieses Jahr und das wo das schon zu 2/3 rum ist. Ich hätte ja gedacht, wenn SpaceX nun freie Kapazitäten hat, das sie ihre Starlink-Constellation vervollständigen. Da gibt es ja auch eine Frist die läuft. Sie müssen die Hälfte der Satelliten innerhalb von sechs Jahren starten. Continue reading „Die August-Nachlese von SpaceX“

Teure Nachbesserungen

Das heutige Thema beschäftigt sich mit der europäischen Raketenpolitik. Obwohl die sich von der vieler anderer Nationen darin unterscheidet, dass man regelmäßig neue Rakete entwickelt ist, doch eines auffällig: die Nachbesserungen oder wenn man es anders ausdrücken will: Performance Steigerungen.

Die USA machen mehr Starts als Europa, doch sie kamen von 1960 bis zur Jahrtausendwende mit drei Basismustern aus: Der Thor-Delta Serie, Atlas und Titan. Diese wurden durch Oberstufen, Booster oder leistungsfähigere Triebwerke in der Leistung gesteigert. Am stärksten gelang dies bei der Delta, deren erstes Modell die Delta-A 291 kg in einen niedrigen Erdorbit und 45 kg in den GTO transportieren konnte. Das letzte Modell, die 7925H dagegen 5.648 kg in einen LEO und 2.270 kg in einen GTO. Eine Steigerung der Leistung um den Faktor 20!

Demgegenüber entwickelte man in Europa immer neue Trägerraketen:

  • Der Europa I folgte die Ariane 1.
  • Die Ariane 1 wurde nach 17 Jahren durch die Ariane 5 ersetzt.
  • Nun wird die Ariane 5 nach 23 Jahren durch die Ariane 6 ersetzt.
  • Dazwischen gab es dann auch noch die Vega.

Wenn nun einer fragt: Was ist denn mit der Ariane 2,3 und 4? Um genau diese geht es in diesem Blog. Es ist eine europäische Spezialität eine Trägerrakete zu entwickeln, die man nur wenige Male in der Ursprungskonfiguration einsetzt, und sie dann durch eine verbesserte Generation ersetzt: Continue reading „Teure Nachbesserungen“

Man hätte mehr draus machen können

Vor einigen Tagen habe ich den Artikel über die 2016-er Exomars Mission fertiggestellt. Etwas spät, gebe ich zu. Ich hinke auch sonst etwas nach. Inzwischen ist Osiris-Rex gestartet und dazu sollte es auch noch einen Artikel geben und zwei neue Träger, Launcher One und Firefly verdienen auch noch, näher gewürdigt zu werden. Aber ich hoffe jetzt hole ich das noch auf, da ich mehr Zeit habe: Am Sonntag ging die Freibadsaison zu Ende und ich war seit dem ersten Mai täglich schwimmen, was mit An- und Abfahrt mit dem Fahrrad rund 3 Stunden beansprucht habe. Auch wenn ich nun wieder täglich eine Stunde laufe (das hatte ich über den Sommer eingestellt) müsste ich rein rechnerisch 10 Stunden mehr im Monat Zeit haben. Als erste Folge gibt es einen neuen Artikel über die Uratmosphäre der Erde und ihre Evolution, der mir bei der Recherche zu den Massenaussterben in den Sinn kam. Vielleicht fasse ich die auch noch zu einem Artikel zusammen.

Aber Exomars 16 ist ein guter Aufhänger für meinen Blog, denn zu der Sonde findet man meine Meinung in der Überschrift. Ich halte die Sonde für misslungen. Natürlich muss man die wechselvolle Geschichte des Projektes kennen, aber selbst wenn man die berücksichtigt hat, man da einiges versemmelt. Doch auf die will ich gar nicht erst eingehen, denn auch dazu gibt es einen eigenen Aufsatz, Continue reading „Man hätte mehr draus machen können“