Die ESA heute und in der Zukunft

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Letztes Wochenende hat die ESA ihren 50-sten Geburtstag gefeiert. Das kam auch in den Nachrichten. Sowohl bei „Heute“, wie auch der Tagesschau wurden als wichtigste Dinge die Trägerraketen und die deutschen Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer erwähnt. Bei den Astronauten musste ich aus mehreren Gründen schmunzeln. Zum einen, weil es ja um die ESA, also eine europäische Weltraumorganisation, da sollte man die europäischen Astronauten erwähnen, nicht nur die Deutschen. Zum zweiten hat Deutschland als Nationalstaat mehr Astronauten ins All gebracht als über die ESA (Ulf Merbold war übrigens schon mehr als 30 Jahre früher im All) bei den Missionen D1 D2 und Mir97. Und zuletzt hat die bemannte Raumfahrt bei der ESA zumindest was die Finanzen angeht nicht die Rolle, wie in den USA.

Ich habe überlegt, ob ich auch einen Beitrag über 50 Jahre ESA schreiben sollte, aber in der Form wie ich dies ich mache, die auch ein gewisses Niveau und eine gewisse Tiefe hat geht das nicht. Es sind einfach zu viele Missionen. Schon zum 25-jährigen Jubiläum erschien eine Broschüre die einige Hundert Seiten umfangreich ist, obwohl jede Mission nur kurz angerissen wurde. Ich denke aber, es wird aber einige Ranglisten bei den „Glorreichen 10“ geben. Continue reading „Die ESA heute und in der Zukunft“

Das europäische Dilemma

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Den heutigen Artikel hatte ich schon länger vor, aber eine aktuelle Mail hat mich daran erinnert:

Sehr geehrter Herr Leitenberger,

Seit Langem nutze ich Ihre Internet-Seiten und besitze auch Bücher von Ihnen. Die Antwort auf meine jetzige Frage ist wahrscheinlich schon implizit in Ihren Texten enthalten, aber für mich schwierig, sie dort herauszudestillieren. Sie lautet: Wie ist es möglich, dass die neuen privaten Raumfahrt-Unternehmen wie z.B. SpaceX die Transport-Kosten auf z.T. auf weniger als die Hälfte senken können, ohne irgendeine grundsätzlich neue Technologie einzusetzen – was die NASA in Jahrzehnten, trotz jeder Menge an Geld und kompetentem Personal nicht geschafft hat? Continue reading „Das europäische Dilemma“

Ariane 5 – Ein Nachruf

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Was ich heute schriebe ist jetzt nicht sooo arg neu, man kann es eigentlich in mehreren Teilen auf meiner Website nachlesen (siehe Links im Text). Aber der nun endgültig letzte Start der Ariane 5 gibt mir den Anlass nochmals die Geschichte passieren zu lassen. Continue reading „Ariane 5 – Ein Nachruf“

Zusammenarbeit oder Abhängigkeit?

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Unter dem Titel „Europas Raumfahrt in der Krise“ – ohne Fragezeichen, kam in der letzten SuW ein Artikel von Alexander Stirn. Der Artikel beginnt mit einem Teaser, dass man bei dem ersten Start von Alexander Gerst 2014 Sticker verteilt habe, in der man ermuntere die ISS für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen, weil dort Nationen friedlich zusammenarbeiten. Das war schon zwei Monate nach der Annektion der Krim.

Es folgt dann im Rest des Artikels die Auseinandersetzung mit dem Vorwurf die USA hätten sich seit 2014 unabhängig von Russland gemacht und Europa sei einen Kuschelkurs gefahren und würde nun auf die Schnauze fallen. Continue reading „Zusammenarbeit oder Abhängigkeit?“

DART – man hätte mehr draus machen können

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Heute wieder mal ein Raumfahrtblog, diesmal zu der Raumsonde DART (Double Asteroid Redirection Test), nicht zu verwechseln mit DART (Demonstration of Autonomous Rendezvous Technology). Damit wir alle auf dem gleichen Stand sind hier eine kurze Zusammenfassung.

DART ist der Überbleibsel eines NASA-ESA Programms, bei dem die ESA Sonde AIM gestrichen wurde. Ursprünglich war geplant, dass AIM ((Asteroid Impact Mission) vor der Ankunft von DART in eine Umlaufbahn um den Kleinplaneten Didymos einschwenken sollte. DART wird mit dem Trabanten von Didymos, Dimorphos zusammenstoßen. AIM hätte das von einem Logenplatz aus beobachten können. Doch es gab nicht genügend Mittel für AIM, nach der deutschen Wikipedia scheint Deutschland dabei eine besondere Rolle zuzukommen. Mich wundert das nicht. War Deutschland vor der Fertigstellung der ISS bei den ESA Raumsonden wie Giotto, Ulysses, Rosetta, Mars- und Venus Express stark beteiligt, so fließen seitdem die Mittel in die bemannte Raumfahrt. Inzwischen stellen sogar kleine Länder wie die Schweiz die Kameras, als für die Öffentlichkeit wirksamste Instrumente, und das obwohl Deutschland sich hier mit Kameras wie der HRSC oder für US-Lander eine große Kompetenz erwarb.
Continue reading „DART – man hätte mehr draus machen können“