Ein Vorschlag für USAF, NASA und ESA

Der Prozess von SpaceX gegen die Air Force hat ja ein Thema wieder in den Fokus gebracht: die steigenden Startpreise. ULA hat ja schon darauf reagiert, als Elon Musk sich polemisch auf sie eingeschossen hat und verwiesen darauf, dass ihre Träger gar nicht so teuer sind, nur die Starts sind es. Auch SpaceX hat schon die Erfahrungen gemacht: Während man eine Falcon 9 auf der Website für 61,2 Millionen Dollar anbietet, zahlt die NASA für den Start von JASON-3 83 Millionen Dollar (noch abgeschlossen als die Falcon 9 noch 54 Millionen kostete), dieses Jahr kam TESS dazu für 87 Millionen Dollar. Bei der Air Force ist es noch teurer, der Start von DSCOVR kostet 97 Millionen Dollar. Continue reading „Ein Vorschlag für USAF, NASA und ESA“

Meine Ariane 6

Weil heute Nikolaustag ist, schenke ich mal der ESA was – eine billige Alternative zu ihren Ariane 6 Plänen. Den für diese Ariane 5 Reloaded (so nenne ich die Ariane 6) finde ich sie extrem teuer. Ich will mal meine alternative skizzieren mit demselben Basiskonzept. Das ist:

  • Eine Zentralstufe mit weniger Treibstoff als die Ariane 5 ME
  • Eine kryogene Oberstufe mit dem Vinci Triebwerk
  • Mehrere kleinere Feststoffbooster anstatt zwei großen

Fangen wir mit der EPC an. Die derzeitige Ariane 5 EPC ist auf die beiden EAP ausgelegt. Das ermöglicht es, diese sehr leicht zu bauen, denn die Kräfte der Booster werden an zwei Stellen übertragen: unten am Schubrahmen, der strukturell verstärkt ist und auch die Kräfte des Vulcain 2 überträgt und oben am Zwischenstufenadapter, der ebenfalls massiv ist. Diese Auslegung bedeutet dass der integrale Treibstofftank sehr dünn sein kann, die EPC bekommt auch nicht die vollen Vibrationen der EAP mit, dafür wird die Oberstufe sehr stark durchgeschüttelt, was bei der kleinen und massiven EPS kein Problem war, aber bei den kryogenen Oberstufen das Trockengewicht sehr stark erhöht. Continue reading „Meine Ariane 6“

Der einzig vernünftige Beschluss

… beim letzten ESA Konzil, das diesmal – dank Vorberatungen – in zwei Tagen erledigt war, war der indirekt beschlossene Ausstieg aus der ISS. Das kann man dem SpaceNews Artikel entnehmen. Ansonsten nur teure – und meiner Meinung nach unnötige – Entscheidungen:

  • Bau von Exomars (viel zu teuer, der Lander soll wegen Batteriebetrieb trotz der enormen Kosten nur kurz arbeiten)
  • Orion Servicemodul als Kompensation für 3 Jahre ISS Betrieb (und natürlich teurer als die Kompensationszahlungen)
  • Ariane ME Reloaded aka Ariane 6 (glaubt wirklich jemand dran dass man mit demselben Grundkonzept plötzlich 45% billiger ist)

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Aktionismus, Multimedia anstatt solide Information

Nun ist Rosetta um einen ersten Quasi-Orbit eingeschwenkt und wir werden wieder das übliche ESA-.Procedere bei solchen Anlässen sehen. Das gab es schon bei der Landung von Opportunity kurz nach dem Erreichen des Marses durch Mars Express: Da veröffentlichte die ESA erste Ergebnisse, inklusive der „weltgrößten Postkarte“ einem Streifen der HRSC Kamera von Kasei Valles. So kann man die eigene Mission nochmals ins rechte Licht rücken. So werden wir auch erste Ergebnisse von Rosetta bald zu sehen bekommen und dann wieder für lange Zeit nichts. Dieser Aktionismus ist recht kennzeichnend für die ESA. Während man auf den NASA-Missionsseiten anfangs alle paar Tage, dann später im Wochenabstand Nachrichten findet, aufbereitet für die Allgemeinheit, hört man von den meisten ESA-Missionen nichts mehr nachdem sie einen Orbit erreicht haben ab und an einige wissenschaftliche Neuigkeit, eher gibt es noch Nachrichten über ingenieurstechnische Aspekte. So hat Venus Express nun eine Saison absolviert, in der sie tiefer in die Atmosphäre eingetaucht. Das wurde in Nachrichten genau erläutert. Aber etwas von den wissenschaftlichen Ergebnissen? Es war ja nicht die erste solche Kampagne. Continue reading „Aktionismus, Multimedia anstatt solide Information“

Das hat sich doch gelohnt

Gestern Abend ist Alexander Gerst als erster des neuen Astronautenchors zur ISS aufgebrochen. Klar, so was kommt in den Nachrichten. auch das er einen neuen Ofen einweiht, den er auch schon vorher in Interviews ausgiebig erwähnte weil er wohl viel mit diesem neuen Experiment geübt hat. Doch in paar Tagen wird sich der Rummel legen und dann wird Gerst erst wieder im November in die Nachrichten kommen, wenn er wieder zurückkehrt.

Wie man weiß sehe ich die bemannte Raumfahrt kritisch, vor allem weil sie von Forschungsgeldern finanziert wird und die sind nicht so in Fülle vorhanden. Hier in BW hat unser MP gerade eine Finanzspritze für die Universitäten beschlossen, nachdem ihr Budget in den letzten 15 Jahren durch Inflation gefallen ist, während die Studentenzahlen und Energiekosten stiegen (komischerweise scheint man bei öffentlichen Bauten diese vollkommen zu ignorieren. In keiner Schule/Uni in der ich war, sah ich eine Energiedämmung, dafür immer große Glasfassaden). Selbst wenn man nur das Geld für andere Raumfahrtprojekte verteilen würde könnte man viel bewegen. Continue reading „Das hat sich doch gelohnt“