720 Dollar pro Stunde…

Nein das ist nicht das Honorar eines Luxus-Callgirls, sondern der Preis für eine Rechenstunde auf der Cray X-MP. Ich arbeite gerade an einem Artikel über diesen Rechner und bei der Vervollständigung schlug Google auch „Cray X-MP for sale“ und ich kam auf diese Seite. Die Diskussion dreht sich ganz schnell um die Kosten des Computers im Betrieb und nachdem einer einen Preis von 720 Dollar pro Stunde bringt, fängt die Rechnung an wie viel Strom die Maschine verbraucht. Das die 720 Dollar auch andere Kosten beinhalten (ein Rechenzentrum hat ja auch Angestellten und das Gebäude muss ja auch abgeschrieben werden) darauf kommt keiner. Natürlich verbraucht eine Cray X-MP nicht für 720 Dollar Strom. Der Verbrauch ist abhängig vom Modell, aber ein typischer Wert sind 128 kWatt. Das sind bei den niedrigen US-Strompreisen vielleicht 15 Dollar pro Stunde.

Meine Einschätzung: es ist die Miete des ganzen Rechners, die auch die Abschreibung beinhaltet, schließlich kostet nicht nur der Betrieb etwas sondern auch die Anschaffung. Das NCAR nennt für eine 1986 angeschaffte Cray X-MP 48 folgende Zahlen: Continue reading „720 Dollar pro Stunde…“

Die schlechtesten Computer – der IBM PC / AT

Ja ich mache vor nichts halt, nicht mal vor dem IBM PC. Warum ist er ein schlechter Computer? Weil wir mit den Einschränkungen über 20 Jahre lang arbeiten mussten die man durch die fix-fix eingeführten Standards hatte. Aber fangen wir mal an: IBM wollte einen neuen Computer, der besser als die etablierten Rechner ist. Was haben sie dafür ausgesucht?

  • Den 8088 Prozessor, der 40% langsamer als ein 8086 ist und diesen nur mit 4,77 MHz getaktet (eine 8 MHz Version des 8086 war schon verfügbar)
  • Die Hauptplatine fasste epochale 16 kbyte RAM, weniger als beim zwei Jahre vorher vorgestellten Apple II+ mit 48 kbyte RAM, mit Steckkarten konnte man den Speicher auf 256 kbyte ausbauen
  • Der Bus wurde weil es schnell gehen sollte, weitgehend vom IBM System/23 Datamaster übernommen, das einen 8085 Prozessor einsetzte. Schon nach wenigen Jahren war er zu langsam für aktuelle Grafikkarten und Festplatten.
  • Es gab einen Textadapter der nur Texte darstellen konnte und einen Colorgrafikadapter der 320 x 200 Pixels (genauso viel wie gängige Heimcomputer die einen Bruchteil kosteten) darstellen konnte – allerdings benötigten beide Adapter separate Monitore.
  • Die Diskettenlaufwerken konnten beide Seiten einer Disk beschreiben, aber im Betriebssystem wurde nur das einseitige Beschreiben unterstützt
  • Und es gab ein enorm fortschrittliches Betriebssystem namens PC-DOS, das eine Kopie von CP/M-80 war, nur war es sicher nicht das Betriebssystem das dieser Hardware angemessen war und es hatte auch noch über 300 Bugs.
  • Zuletzt: das Netzteil war mit 63,5 Watt Leistung zu schwachbrüstig. Wer zwei Diskettenlaufwerke einbaute konnte in der Regel nicht mal alle Steckplätze belegen, der Anschluss einer Festpatte erforderte eine Erweiterungsbox mit einem 130 Watt Netzteil.
  • Und dafür war er so billig: Nur Konsole ohne Diskettenlaufwerk 1.600 Dollar, mit zwei Diskettenlaufwerken, 128 kbyte RAM und Drucker sogar 4.600 Dollar. Da bekam man zwei gleichwertig ausgestattete Apple II dafür….

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