Warum ist bemannte Raumfahrt so teuer und hat nicht die unbemannte Raumfahrt verdrängt?

Diese Frage scheint zuerst nicht so sinnvoll zu sein, wo wie wenn man fragt „Warum unterschlägt ein Präsident von Bayern München 28,5 Millionen Euro?“. Aber vom Prinzip her müsste bemannte Raumfahrt viel billiger als die unbemannte sein. Warum?

Nun Raumfahrt ist aus einigen Gründen teuer. Wenn wir mal vom Start selbst absehen, der ja schon teuer ist sind auch die Nutzlasten ziemlich teuer und hier liegt es an den Umständen:

Die Satelliten und alle Experimente, Untersysteme bis hin zum Level einer Schraube oder eines Transistors müssen über lange Zeit störungsfrei funktionieren oder wenn sie ausfallen muss für Redundanz gesorgt sein, denn eine Reparatur oder nur ein Austausch ist nicht möglich. Continue reading „Warum ist bemannte Raumfahrt so teuer und hat nicht die unbemannte Raumfahrt verdrängt?“

Wie geräumig müssen Raumstationen sein?

Ein Vorteil der immer wenn es um die Raumstation von Bigelow herausgestellt wird, ist dass sie viel geräumiger sei als die Module der ISS. Zeit mal das genauer zu beleuchten. Fangen wir zuerst einmal mit den ISS Modulen an. Die drei Labormodule Destiny, Columbus und Kino wiegen zwischen 12,275 und 14,8 t beim Start. Voll ausgerüstet sogar bis zu 24 t. Da steht Bigelows Station natürlich besser da, genaue Zahlen gibt es von Bigelow nicht, doch da die Entwicklung bei der NASA begonnen wurde, kann man die des Transhab Modules nehmen. Das Transhab Modul hat einen Durchmesser (entfaltet) von 25 Fuß (7,28 m) äußerem Durchmesser und 40 Fuß (12,19 m) Länge. Das Volumen beträgt 342 m³. Der Innendurchmesser beträgt 6,70 m. Nur die Struktur wiegt 5,4 t, die gesamte Station wird mit 20-23 t angegeben. Das klingt wenn man das Volumen vergleicht natürlich viel besser als bei den Labormodulen (das größte, Kibo, hat ein Gesamtvolumen von 169 m³ und wiegt beim Start 14,8 t. Continue reading „Wie geräumig müssen Raumstationen sein?“

Skylab 2 – Start und erste Tage

Nachdem ich schon vor einigen Tagen an den Start von Skylab erinnert hatte, heute eine kleine Erinnerung an Skylab 2, die Mission die erst aus dem Labor eine bewohnbare Behausung machte. Was wusste man vor Skylab 2 und welche Pläne hatte man? Nun sicher war durch den Temperaturanstieg, dass der Mikrometeoritenschutzschild weg war. Über ihm sollten die beiden seitlichen Solarpanels liegen, die sich vor ihm entfalten sollten. Da gab es nur von einem Panel wenige Hundert Watt Leistung. Man erkannte wie sich als richtig entpuppte, das wohl ein Panel am Entfalten gehindert wurde. Das zweite schien wie der Schild weg zu sein, doch sicher war man nicht. Continue reading „Skylab 2 – Start und erste Tage“

Die letzte Sternstunde der NASA

… zumindest, was den bemannten Teil angeht, jährt sich in diesen Tagen zum vierzigsten Mal.

Am 14.5.1973 startete Skylab mit einer zweistufigen Saturn V. Was man vom Boden aus wegen einer dicken Wolkendecke nicht beobachten konnte: Nach 60 s entrollte sich der Mikrometeoritenschutzschild und nahm dabei auch den darüberliegenden Solarzellenflügel des OWS mit. Es konnte Luft am unteren Ende eindringen, sie expandierte beim Aufstieg und führte zum Entrollen, das übrige taten die aerodynamischen Kräfte bei MAX-Q. Als dann die Stufentrennung anstand, durchtrennten die Raketen die Verbindung und ein Solarzellenflügel ging verloren, der Zweite (das sollte sich erst später zeigen, war eingeklemmt. Continue reading „Die letzte Sternstunde der NASA“

Nutzlasten für die SLS: Nr.1 „Skylab 2.0“

Nun soll also anstatt der Ares V die SLS gebaut werden, in der ersten Version auf 70 t Nutzlast in einen Erdorbit beschränkt. Die Frage ist, was macht man mit einer solchen Rakete? Nun man könnte viel machen. Auf die heutige Idee bin ich bei der Suche nach Daten zur SLS gestoßen. Da schlug jemand vor den Treibstofftank einer Ares V Oberstufe zu einem bemannten Labor umzubauen, so wie es das schon mal gab – da hieß das ganze Skylab. Continue reading „Nutzlasten für die SLS: Nr.1 „Skylab 2.0““