Eine kurze Geschichte der Astronomie im Weltraum

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Nun ist das James Webb Teleskop ja schon auf dem halben Weg in den L2-Lagrangepunkt und ich greife das mal auf, um die Geschichte der Astronomie mit Satelliten Revue passieren zu lassen. Die erdgebundene Astronomie hat zwei große Einschränkungen. Die kleinere Begrenzung ist die begrenzte Auflösung, verursachte dadurch das die Atmosphäre über uns niemals vollständig ruhig ist. Es gibt immer wieder kleine Zonen mit unterschiedlichen Temperaturen und damit Dichten, die das Licht unterschiedlich passieren lassen. Lichtstrahlen nehmen durch unterschiedlich dichte Medien verschiedene Wege und im Teleskop „tanzt“ ein Stern dann leicht um die wahre Position. Wenn dies sehr stark ist kann man es auch mit bloßen Auge als Blinken der Sterne erkennen. Bei den meisten Orten liegt die als „Seeing“ definierte maximale nutzbare Auflösung bei 1 Bogensekunde, Orte mit weniger als 0,5 Bogensekunden sind selten und die besten erreichen rund 0,3 Bogensekunden. Mittlerweile kann man das Problem technisch angehen, indem man die Spiegel mechanisch so verformt, dass die Störung kompensiert wird. Dazu nimmt ein Teleskop einen natürlichen oder künstlichen Stern (Laserstrahl) auf und misst dessen scheinbare Bewegung. Das ist das Grundprinzip der adaptiven Optik. Continue reading „Eine kurze Geschichte der Astronomie im Weltraum“

Warum mein Lieblingsteleskop ein Newton ist

Langsam rückt ja wieder Weihnachten näher und dann weiß ich schon das ich wieder etliche Mails bekomme, in denen ich für Empfehlungen für ein Teleskop gefragt werd. Ich habe früher viel mit dem Teleskop beobachtet, inzwischen stehen die Geräte aber nur noch rum, aber es gibt eine ganze Sektion auf der Website mit Grundlagenwissen. Obwohl dort auch steht, dass ich keine konkrete Kaufberatung mache, einfach weil es so viele Teleskope heute auf dem Markt gibt, selbst wenn man sich nur auf eine Öffnung und Typ beschränkt, kommt man leicht auf ein Dutzend Modelle. Die müsste ich ja alle kennen, um eine Empfehlung zu geben. Aber ich will das mal heute ergänzen um meinen Vorschlag zumindest für die Bauart, welche mein Lieblingsteleskop haben sollte. Continue reading „Warum mein Lieblingsteleskop ein Newton ist“

Der Himmelskörper mit Action

Ich will heute mal ein neues Thema aufgreifen, auf das ich beim Schreiben über Solar Orbiter gekommen bin. Es geht um die Amateurastronomie und ein vernachlässigtes Objekt – die Sonne. Was ich schreibe ist nicht neu, auf meiner Website gibt es eine ganze Rubrik zum Thema Teleskope. Aber im Blog kann man auch kommentieren und Fragen stellen.

Dass die Sonne so stiefmütterlich davon kommt, ist, insofern paradox als das Sie – siehe Überschrift – der einzige Himmelskörper ist, auf dem ein Amateur Veränderungen sehen kann. Klar gibt es auch Veränderurngen bei den Bändern von Jupiter, doch die sieht man nicht visuell und auch fotografisch ist einiges an Aufwand zu treiben, um sie sichtbar zu machen. Ähnliches gilt auch für die anderen Planeten und der Mond, nun ja neue Krater gibt es schon, doch die sind heute so klein, dass sie nur ein Mondsatellit ausmacht. Continue reading „Der Himmelskörper mit Action“

Warum soll ich kein kurzbrennweitiges Instrument kaufen?

In meiner losen Reihe für Astronomieeinsteiger widme ich mich heute einem sehr populären Fallstrick. Es ist der, dass man als Einsteiger ein kurzbrennweitiges Instrument kauft.

Ein Schlüsselparameter eines Teleskops ist die Brennweite. Da sie mit dem Durchmesser in Beziehung steht, gibt man oft das Verhältnis von Brennweite/Durchmesser (F//D) an. Diese Größe ist auch in der Fotografie bekannt und dort als Blende bekannt. Dann steht auf einem Objektiv meistens 1:1.8 sprich die Brennweite beträgt die 1,8-fache Öffnung. Da die Brennweite mit der Öffnung ansteigt, wäre es eigentlich korrekter von einem Instrument mit kleiner Blende zu sprechen. Continue reading „Warum soll ich kein kurzbrennweitiges Instrument kaufen?“

Das richtige Okular finden

Es ist Weihnachtszeit und wie immer zu Weihnachten bekomme ich Mails von Leuten, die sich ein Teleskop anschaffen, wollen oder verschenken wollen. Ganz intensiv war es am Wochenende, als jemand als erstes Teleskop ein C8 oder einen 150-mm-Apochromaten anschaffen wollte. Das heißt, er liegt in der Preisklasse 2000 bis 3000 Euro. Normalerweise geben die Leute für erste Teleskop eher ein Zehntel dessen aus und ich wollte ihn auch zu einem kleineren Instrument überreden. Der Grund: Jeder macht was anderes, jeder wohnt woanders und nicht jeder findet Gefallen, nachts in der Kälte durch ein Teleskop zu schauen (dummerweise sind die Beobachtungsbedingungen am besten im Winter in sternklaren = kalten) Nächten. Ich habe persönlich festgestellt, dass es für mich nicht das Richtige ist. Es wäre vielleicht, wenn ich in den Bergen wohnen würde, anders. Aber hier in der Nähe von Stuttgart lohnt sich wegen der Lichtverschmutzung eigentlich kein größeres Instrument. Das ist wie, wenn man einen Porsche hat, und darf nur innerorts fahren. Dafür reicht dann auch ein Golf.

Daher sollte man klein anfangen sich Basiswissen aneignen und dann kann man sich nach ein, zwei Jahren was Größeres kaufen, hat aber dann auch genau Vorstellungen was man will und was nicht.

Ich will im heutigen Blog mal auf ein Thema eingehen, das alle angeht: zusätzliche Okulare. Man bekommt meistens welche mitgeliefert, meistens Zwei, manchmal auch nur Eines. Man braucht aber meistens mehr. Zudem sind die meist schlecht ausgewählt. So habe ich schon Refraktoren mit einem Öffnungsverhältnis von 12 gesehen die mit einem 10 und 20 mm Okular ausgeliefert wurden. Warum das Nonsense ist weiß man nach Lesen des Artikels. Continue reading „Das richtige Okular finden“