Voyagers festsitzende Scanplattform

Vor genau 41 Jahren passierte Voyager 2 den Saturn, das letzte Ziel ihrer Primärmission. Bis zur Passage verlief die Mission wie geplant. Tausende von Fotos des Saturn und der Ringe trudelten ein. An den Tagen vorher wurde zuerst Iapetus, dann Hyperion und zuletzt Titan passiert, kurz vor dem Erreichen des nächsten Abstandes auch Enceladus und nun stand Tethys auf dem Plan. Continue reading „Voyagers festsitzende Scanplattform“

Die Bilder von Triton

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Ich stelle fest, das selbst bei der Wikipedia nur wenige Bilder von Voyager von den Monden zu finden sind, obwohl es nur wenige sind.

Heute zur Feier des Vorbeiflugs von Voyager 2 an Neptun vor genau 33 Jahren, alle bilder die Voyager aus nächster Nähe gemacht hat, es sind genau 55 Stück. Zur Erklärung: Die Weitwinkelaufnahmen die immer wieder eingestreut sind haben ihre Ursache darin, dass IRIS und NAC nicht gleichzeitig arbeiten konnten. Bei IRIS Messungen wurde daher eine WAC-Aufnahme eingeschoben. Continue reading „Die Bilder von Triton“

Vor dreißig Jahren: Voyager 2 bei Saturn

Eigentlich jährt sich heute zum 30-sten Mal der Vorbeiflug von Voyager 2 an Saturn und zum 22-sten Mal der Vorbeiflug an Neptun. Da ich aber schon bei vergangenen Jubiläen daran erinnert habe so, beim zwanzigsten Vorbeiflug an Neptun getan. Sowie an anderen Stellen wie hier und hier. Da heute der dreißigste Geburtstag des Saturnvorbeiflugs ist. Will ich auf diesen genauer eingehen. Continue reading „Vor dreißig Jahren: Voyager 2 bei Saturn“

Die Sternstunde der NASA

Am Sonntag kam auf 3sat die Weiderholung von Apollo 13, die ich mir immer wieder gerne anschaue obwohl ich sie schon gut kenne. Berücksichtigt man die künstlerischen Freiheiten so orientiert sie sich ziemlich gut an Jim Lovells gleichnamigen Buch. Da fiel mir ein Spruch von Gene Kranz auf (Nein nicht das berühmte „Failure is not an option“, das auch seine Autobiographie ziert) sondern, als andere NASA Verantwortliche darüber debattieren wie die Mission gescheitert ist und welche Auswirkungen das auf das Apollo Programm hat. Da sagt der Schauspieler: „Meine Herren mit Verlaub, das ist eine der Sternstunden der NASA“.

Es ist in der Tat kein Zufall, dass Apollo 13 die bisher (in der Besetzung) hochkarätigste und erfolgreichste Verfilmung des Apolloprogrammes ist, oder wie schon während des Fluges von Apollo 13 eine Laufschrift auf dem Times Square lautete: „Moonshot life and Death Drama“. Die NASA konnte die Astronauten retten, auch wenn die Mission scheiterte. Continue reading „Die Sternstunde der NASA“

Die Frogs haben zugeschlagen!

Bitfehler 1986Voyager 2 befindet sich nach 33 Jahren Flug inzwischen 13,8 Milliarden km von der Erde entfernt. Längst haben die beiden Raumsonden, die im August und September 1977 gestartet sind, alle Rekorde gebrochen – nicht nur hinsichtlich der zurückgelegten Strecke, sondern vor allem hinsichtlich des Erkenntnisgewinns und ihrer Langlebigkeit (wie viele Geräte, deren Leistung vor allem auf Elektronik beruht, arbeiten nach 33 Jahren Dauerbetrieb noch?).

Nun hat es Voyager 2 erwischt. Die NASA kontaktiert die Sonde regelmäßig, aber nur mit geringer Priorität, schließlich benötigen die beiden Sonden aufgrund der Entfernung die großen 70 m Antennen des DSN. Etwa einmal pro Woche gibt es den Abruf der auf Band gespeicherten Messdaten. Am 22.4.2010 stellten Techniker erste Veränderungen in den Datenpacketen fest, wegen eines am 23.4.2010 geplanten Drehmanövers (für die Aufnahme eines 360 Grad Überblicks über die Plasmaumgebung) konnte man die Sonde aber erst wieder am 30.4.2010 kontaktieren. Nun gab es weitere Veränderungen in den Datenpacketen und die Daten waren unlesbar. Eine schnell durchgeführte Diagnose ergab am 1.5.2010, dass die Raumsonde prinzipiell gesund ist und sie wurde nun am 6.5.2010 angewiesen nur noch Telemetrie, also Daten über ihre Subsysteme, aber keine wissenschaftlichen Daten zu senden.

Das ist nichts besonderes. Doch welch skurrile Theorie entspannst sich nun über die unlesbaren Datenpackete? Aliens sollen die Sonde umprogrammiert oder entführt haben! Das erinnert mit an die erste Folge von „Raumpatrollie“, als die Frogs MZ4 besetzt und die Station Nonsens sendete! Wusste Commander Allister McLaine schon damals was und heute blüht? Und was ist mit den zahllosen unleserlichen Festplatten, Disketten und CD’s? Sind nicht die Alien unter uns und wollen die Macht übernehmen? Leute bewacht die Fernsehstationen, bald tauchen die Zylonen auf und wollen einen Funkspruch absenden! Wo ist der intergelaktische Sicherheitsdienst wenn man ihn braucht?

Nun die Erklärung ist sicher viel einfacher. Voyager hat zwei Sendesysteme im S-Band und X-Band. Weiterhin gibt es zwei Arten von Daten: Die sogenannte Telemetrie, das sind Statusinformationen über die Raumsonde selbst, wie Messwerte von Temperatursensoren, Auslastung der Bordcomputer, gelieferte Energie etc. Diese wird auf einem anderen Weg und anders kodiert (oder gar nicht, in dem Fall bin ich auch kein Experte) übertragen als die Daten der Experimente.

Das zweite sind die wissenschaftlichen Daten. Zur Fehlerkorrektur und Erhöhung der Datenrate werden diese kodiert übertragen, wobei die Sonde zwei Methoden als Hardware vorliegen hat: Den Reed-Solomon Code und den Golay Code. Der Golay Code wurde bis zum Uranus eingesetzt, er benötigte für ein Datenbit aber zwei Bits. Um die Datenrate zu erhöhen wurde ab Uranus der Reed-Solomon Code benutzt (der auch Basis für die Fehlerkorrektur von CD’s ist) der auf 6 Bits nur ein Zusatzbit benötigt. Continue reading „Die Frogs haben zugeschlagen!“