Der „grüne“ Wasserstoff

Gestern hat die Koalition wieder mal ein 7 Milliarden Euro teures Programm zur Förderung von alternativen, regenerativen Energien beschlossen. Ziel diesmal: „grünen“ Wasserstoff zu fördern. Fangen wir mal mit dem einfachsten an, warum „grüner Wasserstoff“?

Nun damit ist nicht die Eigenfarbe des Wasserstoffs gemeint. Wasserstoff ist sowohl als Gas wie auch Flüssigkeit farblos. Es ist die Gewinnung „Grün“ soll suggerieren, das er ökologisch gewonnen wird, also aus regenerativen Quellen. Den Wasserstoff, den man heute einsetzt, egal ob als Raketentreibstoff, für Wasserstoffautos oder als Reduktionsmittel in der chemischen Industrie, wird aus Erdgas (Methan) gewonnen. Mithin stammt auch er aus einem fossilen Kohlenstoffreservoir, auch wenn er selbst beim Verbrennen kein Kohlendioxid erzeugt, so wird doch das Methan teilweise oder ganz oxidiert um Wasserstoff zu gewinnen und wird letztendlich so auch Kohlendioxid erzeugt. Das gilt auch für Brennstoffzellen, die als Heizung vorgeschlagen werden und Methan nutzen. Continue reading „Der „grüne“ Wasserstoff“

Der Titan Ballon

Kürzlich tauchte eine Drohne, die auf Titan eingesetzt werden soll. Ich will mich mit einem alternativen Projekt beschäftigen, nämlich einem Ballon. Er hat anders als eine Drohne eine längere Flugzeit, kann den ganzen Lander bewegen. Ich will mal in diesem Blog die Probleme und Chancen beleuchten. Continue reading „Der Titan Ballon“

Die druckgeförderte Wasserstoff-Oberstufe

Immer wieder kommt bei meinen Ideen für neue Raumfahrtprojekte mir ein Problem unter: dass die Oberstufe der Ariane 5 nicht wiederzündbar ist. Ideal wäre es, wenn die ESA für ihre Planetenmissionen einen Doppelstart nutzen könnte. Man würde dann die Nutzlast mit einer Transferstufe in einem GTO mit einem kommerziellen Satellit aussetzen und später auf die Zielbahn bringen. Die ECA ist wegen des nicht wiederzündbaren Triebwerks dazu nicht in der Lage. Bei der Ariane 6 wird es nicht viel besser werden, denn die Oberstufe ist dort wahrscheinlich schwer und wird schwerer als die Nutzlast selber sein, wodurch die Masse der Nutzlast stark absinkt, man sieht dies auch an der geringen Direkt-GEO Nutzlast, die in etwa der Nutzlast einer Marstransferbahn entspricht. Beide Bahnen haben in etwa den gleichen Geschwindigkeitsbedarf. Continue reading „Die druckgeförderte Wasserstoff-Oberstufe“

Thermonukleare Antriebe

Nein, es geht heute nicht in diesem Beitrag um Atomwaffen als Antrieb, auch wenn es immer wieder Vorschläge gibt, diese zu nutzen. Es geht heute um eine andere Form des Antriebs, der aber auch Kernenergie nutzt, um ein Gas zu erhitzen und durch dessen thermische Energie sich fortzubewegen. Ich kam auf die Idee, als ich nach einem Aprilscherz suchte. Meine Idee: Die NASA entwickelt einen neuen Antrieb für zwei geplante Raumsonden zu Uranus und Neptun. Um diese in annehmbarer Zeit erreichen zu können, braucht man schnelle Bahnen die zur Folge haben, dass man beim Ziel stark abbremsen muss. Dafür gibt es einen neuen Antrieb, der die Wärmeenergie der RTG nutzt, um Wasserstoff aufzuheizen und diesen durch eine Düse zu expandieren. Continue reading „Thermonukleare Antriebe“

Der ideale „grüne“ Treibstoff

Eigentlich wollte ich den Beitrag unter „Münchhausens Kolumne“ ablegen, aber dann fiel mir nichts ein, was gegen ihn sprechen sollte. so kommt er unter Satire und Fiktion, wobei das Fiktion der passende Oberbegriff ist. Seit einigen Jahren hat die Umweltbewegung ja auch die Raumfahrt erreicht und ein Thema sind „green fuels“ oder wie man im deutschen sagen würde umweltfreundliche Treibstoffe. Sie sollen auch bei einer Havarie möglichst umweltverträglich sein. Die Alternativen werden vor allem bei Hydrazinen gesucht, die alle giftig sind. Die NASA untersucht Hydroxylammoniumnitrat als Einkomponentensystem. Gedacht wird vor allem an Satelliten, wobei meiner Ansicht nach aufgrund der Treibstoffmenge Stufen viel interessanter wären. Aber da wird man wohl dann gleich auf LOX/Kerosin umsteigen. Continue reading „Der ideale „grüne“ Treibstoff“