120 g Kohlendioxid

Soviel soll ein neuer Wagen ab 2012 nach einer EU Verordnung maximal ausstoßen. Die Maßgabe ist typisch EU: Korrekt auf ein Ziel ausgerichtet, nämlich der Reduktion des Kohlendioxidausstoßes und dabei ohne jeden Praxisbezug. Denn was der Verbraucher kennt, ist sein Verbrauch, entweder pro 100 km oder wahrscheinlich eher seinen Verbrauch pro 10000 km, einer typischen Strecke die man so im Jahr fährt, und bei der sich dann auch Stopps und Staus ausmitteln.

Ich möchte mal wieder auf meine ursprüngliche Intension für den Blog zurückkommen und Wissen in kleinen Häppchen vermitteln. Diesmal: Wie komme ich von meinem Benzinverbauch auf die Kohlendioxidmenge.

Nun zuerst muss man einige chemische Grundlagen kennen. Das erste ist: Woraus bestehen Benzin und Diesel und wie hängt das mit dem Kohlendioxid zusammen?

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Ranga Yogeshwar und Wissenschafts-TV

Am Dienstag hatte Quarks & Co nur ein Thema: Ihren Moderator Ranga Yogeshwar und seine Neigung zu Selbstversuchen im Dienste der Wissenschaft. In dem Maße wie dies dann aber über 45 Minuten kam, drängte sich viel mehr der Eindruck auf, dass viele Einsätze mehr und mehr unnütz sind. Ich denke, das eine oder andere hätte ich auch gerne probiert, weil es eine neue Erfahrung ist, wie z.B. Im Windkanal zu stehen oder eine Zero-G Parabel zu fliegen. Doch in der Anhäufung wirkt es anders. Es sieht mehr nach Selbstdarstellung aus, und ich bezweifele auch, dass es in vielen Sendungen notwendig gewesen ist, dass der Moderator sich einem Experiment unterzieht. Um es gleich klar zu sagen: Quarks und Co schaue ich regelmäßig an und ich denke das Ranga Yogeshwar seinen Job gut macht und durchaus auch kritisch an viele Dinge herangeht und nicht an der Oberfläche bleibt, aber ist auch nur Teil eines sich verändernden Systems.

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Das Beamen

Beschäftigen wir uns heute einmal mit einem Science Fiction Problem: Dem Beamen. Star Trek Anhänger wissen was gemeint ist (ich gehöre nicht dazu, und musste mich beim Nachschauen belehren lassen, das es „beamen“ und nicht „beemen“ geschrieben wird…). Das ist eine futuristische Transportmethode, bei der soweit ich weis der Körper in Atome zerlegt, diese durchs Weltall geschickt und an anderer Stelle wieder zusammengesetzt werden. Das ganze ist äußerst praktisch und würde mir jeden Tag 100 Minuten Fahrzeit ersparen und es mir auch erlauben daheim Mittag zu essen. Leider funktioniert es nur in der Fernsehserie.

Wie bei fast allem bei Star Trek gibt es natürlich eine Reihe von naturwissenschaftlichen Einwänden, warum es grundsätzlich nicht funktionieren kann. Wenn man einen Körper in Atome zerlegt und diese sendet, so stoßen diese natürlich mit anderen Atomen auf dem Weg zusammen und werden so abgelenkt. Das mag vielleicht theoretisch gehen im Vakuum des Weltraums, doch benutzt wird es ja auch um auf Planeten zu gelangen und da hindert die Atmosphäre die Atome an einem geradlinigen Weg. Das ist wie wenn man mit einem Tintenstrahldrucker unter Wasser drucken würde. Selbst mit nicht wasserlöslichen Farben würden die Tröpfchen mit dem Wasser zusammenstoßen, an Energie verlieren und anstatt einer feinen Zeichnung erhält man einen schwammigen Fleck. Selbst im freien Weltraum würde der Strahl auffächern, wenn er geladene Teilchen enthält – und dies hat der menschliche Körper in Form von Ionen – Metalle wie Natrium und Kalium liegen so vor, aber auch Anionen wie Phosphat und Chlorid und auch organische Ionen gibt es zumindest kurzzeitig als Stoffwechselzwischenprodukte. Geladene Teilchen folgen Magnetfeldern und davon gibt es selbst im interstellaren Raum das galaktische Magnetfeld.

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Solarzellen im äußeren Sonnensystem

Das war die Frage dich ich gestern in einem Kommentar fand. Heute gibt es einen Doppelblog, weil ich den gestrigen zwar in der Mittagspause geschrieben habe, aber dann nicht mehr Zeit hatte ihn aufzuspielen, da unsere Weihnachtsfeier anstand. Ich stelle auch an den Kommentaren fest, dass ich mich wohl immer mehr wiederhole und vielleicht weniger schreiben sollte oder den Blog wieder einstellen: Sooo viel über Raumfahrt gibt es nicht zu sagen, mein tägliches Leben halte ich für nicht besonders interessant und über Gebiete in denen ich mich nicht auskenne, vermeide ich es mich auszulassen, da artet dann meist in Schwadronieren aus.

Doch kommen wir zurück zum heutigen Thema: Kann man RTG (Radioisotopen Thermogeneratoren) durch Solarzellen im äußeren Sonnensystem ersetzen? Antwort on Radio Eriwan… Ja, aber…

Nun zuerst mal etwas Physik: Die Leistung von Sonnenzellen nimmt quadratisch mit steigender Entfernung ab. Bei Jupiter mit 5.2 facher Erdentfernung steht so nur noch 1/5.2² = 3.7 % der Leistung bei der Erde zur Verfügung. Bei Saturn sind es nur noch 1.1 % der Leistung bei der Erde.

Man braucht also enorm große Solarzellen für dieselbe Leistung. Gegenüber RTG gibt es auch noch einige andere Nachteile:

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Die fehlende Vision – zum zweiten…..

Heute vor 36 Jahren war Apollo 17 auf dem Mond, am 19.ten Dezember 2007 jährt sich zum 35.sten mal der Jahrestag an dem die letzte bemannte Mondlandung zu Ende ging. Dies bringt mich auf ein sehr wichtiges Thema: Die Langzeitvision der NASA. Wenn man es genauer betrachtet, so hatte die NASA bislang keine und viele sehen dies als einen der grundsätzlichen Probleme an.

Das bemannte NASA Programm begann mit Mercury und der Forderung einen Menschen in den Orbit zu bringen, mit einer Aufenthaltsdauer von 5 Orbits. Das ist eine konkrete Zielsetzung die übertroffen wurde und als man sie erreichte war Mercury abgeschlossen. Während dessen nahm Apollo Gestalt an mit der genauso konkreten Zielsetzung einen Menschen auf dem Mond vor Ablauf des Jahrzehnts (je nach Auslegung dem 1.1.1970 oder 1.1.1971) zu landen. Gemini kam als Zwischenprojekt um die Techniken für Apollo zu erproben und bis zu 14 Tage Aufenthalt im Orbit zu erreichen. Das alles waren konkrete Projekte mit definierten Zielen. Man kann es aber auch anders sehen – Es handelt sich um Unternehmen mit zunehmender Komplexizität, die den Menschen immer weiter in den Raum hinaus brachten und seine Rolle wandelte sich vom passiven Passagier zum aktiven Erforscher auf dem Mond.

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