Testbericht ALDI Medion PC Akoya E4050 D (MD 8362)

Denn PC gab es am Donnerstag (29.9.2011) bei ALDI. Ich hatte meinem Bruder versprochen, ihm einen neuen zu kaufen und wollte eigentlich meinen Alten ihm geben, und mir selbst einen kaufen. Doch da der PC (auf den ersten Blick) genau das bot was ich von einem Office PC erwarte, habe ich da zugriffen.

Zuerst sieht alles toll aus: Der PC ist wirklich schick, er ist klein, aber doch ausbaubar, mit einer schicken Hochglanzoptik und oben auch gut beleuchtet (ob man das braucht ist Geschmackssache). Oben im Gehäuse gibt es einen „Datenhafen“ für eine USB Platte die es auch im Angebot gibt. Es ist ein Standard USB-B Anschluss mit einer weiteren Buchse, offensichtlich für die Stromversorgung. Doch denke ich, passt auch eine normale USB Festplatte rein – solange sie schmal genug ist (12 cm – meine beiden externen Festplatten sind zu breit dafür). Es ist ein USB 3.0 Anschluss, sodass dies sicher für die Anwender eine Alternative ist, die keine interne Festplatte einbauen wollen. Allerdings müsste man die jetzt gleich dazu kaufen, denn ich bezweifele, dass es in einigen Monaten oder Jahren noch eine passende bei ALDI gibt.

Schon beim Anschließen fällt mir allerdings einiges auf: DVI Anschluss? Fehlanzeige. Dafür ein Standard-VGA Anschluss und ein HDMI Anschluss. Anstatt einem der beiden wäre mir ein DVI lieber gewesen, vorzugsweise anstatt dem VGA Anschluss. Das DVD-RW Laufwerk sitzt im Gehäuse verborgen hinter einer Blende. Wenn es einen Ein/Auswurfknopf hat, dann ist er dadurch verdeckt. Das Laufwerk kann man dann nur noch öffnen, wenn man im Explorer es anklickt und auf „Auswerfen“ klickt. Einmal beim Booten eine CD-Einlegen? dafür braucht an eine verbogene Büroklammer um den Resetknopf in einem Loch auszulösen.  Leicht heran kommt man durch die erst zu öffnende Blende. Ansonsten gibt es Anschlüsse für Peripherie recht satt. Vorne zwei USB, oben der USB für die Platte und hinten 6 weitere USB Anschlüsse. Insgesamt 4 davon als USB 3.0. Vorteilhaft ist, dass der PC sehr leicht ist, der leichteste den ich je in den Fingern hatte.

Das BIOS ist sauber konfiguriert. Auch AHCI ist voreingestellt. Beim Start muss man F11 drücken um Windows zu installieren. Diese Recovery Funktion taucht aber leider bei jedem Start auf und ich hoffe nur, mein Bruder löst es nicht einmal aus versehen aus. Von der 1 TB Platte wurde eine 40 GB Partition abgezweigt für die Recovery Dateien. Was fehlt ist eine echte Windows 7 Installations-CD. Es gibt nur eine Recovery DVD und eine Applications DVD. Man bekommt zwar von Microsoft ein Windows 7 legal zum Download (auch wegen dem Anytime Upgrade) aber was so fehlt ist der richtige Windows Key. Es findet sich zwar eine Seriennummer auf einem Bepper bei „Erste Schritte“, aber die bezieht sich wohl auf das Gerät, denn sie sieht völlig anders aus als die Windows Seriennummern die ich kenne aus Zahlen und Buchstaben, Also Windows 7 auf einer zweiten Partition als Alternative oder testweise parallel installieren oder die Lizenz bei einem anderen Rechner zu nutzen, wenn dieser in den Müll wandert oder für Linux genutzt wird, ist nicht so einfach möglich.

Nach der Installation geht es erst mal daran, alles unnötige zu entfernen. Es gibt bei jedem Konto Minianwendungen die ich nicht will (ebay, Uhr, zahlreiche ALDI Services) und vorinstalliert ist Kaspersky in einer Testversion, Office Starter (werbefinanziert), einen Versandlabelbeschrifter der Post und zahlreiche nationale Versionen des Microsoft Mesh ActiveX, bei der eine gereicht hätte. was ich drauf lies war Power2Go, ein Packet von Cyberlink als Vollversion und Microsoft live, auch weil mein Bruder da angemeldet ist. Es ging jedoch alles unkompliziert und nach einem Neustart konnte ich dann den Virenscanner und die Programme meines Vertrauens einspielen. Die Minianwendungen werden leider bei jedem Konto beim Einrichten neu angelegt und müssen da separat gelöscht werden.

Tastatur und Funkmaus habe ich nicht getestet, weil ich den Rechner nur zum Installieren da habe und da meine eigene Maus und Tastatur anschließe. Beim ersten Start fragt mich das System auch gleich, ob ich nicht einem Wlan beitreten will – auch das ist an Bord. Auch das habe ich dank normalem Switch nicht getestet. Komisch war nur, dass mein Wlan Router, der direkt neben dem Rechner steht nur mit 3 Balken angezeigt wird, genauso stark wie ein zweites Netzwerk, dass garantiert mindestens 20 m weiter entfernt sein muss, weil mein Router der einzige Wlanzugang in diesem Haus ist.

Beworben wird das System als „Multimedia“ System. Das ist es garantiert nicht. Es ist eine beschleunigte Onboard Graphik mit einer einfachen GPU, für die auch Treiber installiert sind. Damit kann man sicher HD Videos ruckelfrei anschauen. Aber aktuelle, 3D-Spiele spielen geht damit sicher nicht. Ich hätte ihn eher als einen Office PC eingeordnet. Die Grafik schlugt 512 MB des Arbeitsspeichers, somit sind nur 3,5 GB verfügbar. Dank 64 Bit Version von Windows 7 kann man ihn jedoch erweitern.

Ob der 2,4 GHz AMD 3800 Prozessor so viel mehr Leistung als ein Zweikernprozessor bringt? Ich finde den PC verglichen mit meinem, während der Installation betriebenen Athlon 5050e PC (zwei Kerne, je 2,4 GHz) nicht viel schneller. Wenn, wie praktisch während des Tests immer gegeben nur ein Kern aktiv ist, so kann er nach dem Bios bis auf 2,7 GHz hochtakten.

Resümee: Es ist einer dieser typischen ALDI Rechner: Alles drauf, dafür mit Krücken bei anderen Punkten. Für 400 Euro gibt es 1 TB Platte, Vierkernprozessor, 4 GB RAM, viele USB 3.0 Anschlüsse, WLAN und den Datenhafen. wer kein WLAN und den Datenhafen benötigt und dem ein Zweikernprozessor ausreicht, der findet auch zu diesem oder einem leicht höheren Preis einen anderen PC, der leistungsmäßig vergleichbar ist. Für mich, da ich zwei Monitore betreibe und es gewohnt bin ab und an eine CD einzulegen ist der fehlende DVI Anschluss und die umständliche Prozedur beim Öffnen der Schublade (das Laufwerk ist ja durch die Klappe auch so nicht ohne Bücken zugänglich) wären die Nachteile zu gravierend. Zumal denke ich nervt die Recovermeldung bei jedem Starten und ich sehe sie eher als eine Einladung für Fehlbetätigungen, zumal bei meinem Rechner z.B. die Taste F11 für die Bootreihenfolge steht und dort eben für die Revovery Funktion ….

Für meinen Bruder als DAU-User ist er sicher ganz gut geeignet, auch weil er nicht so viel mit dem PC macht wie ich.

7 thoughts on “Testbericht ALDI Medion PC Akoya E4050 D (MD 8362)

  1. Hallo,
    es handelt sich vermutlich um AMDs neue Llano A3800 APU. Da sind CPU und GPU auf einem DIE vereint, Sockel FM1.

    Also keineswegs Onboard-Grafik, da austauschbar (z.B. gegen stärkere Llano APUs)

    Die Grafik des A3800 ist sehr leistungsfähig und man kann auch aktuelle Games in mittlerer Auflösung spielen. Der CPU-Teil ist leider nur Mittelmaß, da es auf dem alten Athlon II X4 Design basiert.

    Wo liegt das Problem bei HDMI? Besorge dir einen HDMI-DVI-Adapter für 2,50 Euro, das Signal wird 1:1 durchgeleitet. Oder dein Monitor hat sowieso schon einen HDMI-Eingang?

  2. Bei den Spielen ist die ct, die den Rechner in der aktuellen Ausgabe getestet hat aber anderer Ansicht. Ihrer Ansicht nach ist er so gut wie eine 40-50 Euro Grafikkarte und für aktuelle spiele ungeeignet.

    Mein derzeitiger hat HDMI, DVI und VGA. Warum sollte der neue weniger können als der alte? Noch ist DVI verbreiteter und ich hätte eher auf den analogen VGA Anschluss verzichtet.

  3. Vielleicht bezog sich ct auf die bestmögliche Auflösung. Ich selber spiele gar nicht, aber bei meinen Recherchen über den A3800 war das Credo in den Foren, daß man grundsätzlich auch aktuelle Spiele (flüssig) spielen kann, wenn man bei Auflösung und Framerate Abstriche macht, also vorher Auflösung runterstellen.

    Zitat: „Noch ist DVI verbreiteter“
    HDMI IST im Grunde DVI, und zwar eine Weiterentwicklung in Hinblick auf den Consumer-Bereich. HDMI = DVI mit kleinerem Steckverbinder Digital-Audio-Leitungen HDCP-Leitungen (Verschlüsselung). HDMI läßt sich IMMER direkt mit einem DVI-Monitor betreiben (abwärtskompatibel). Einzige Einschränkungen: es kann der Audiobitstream über HDMI nicht genutzt werden, und wenn ein HDPC-geschützter Inhalt (z.B. BluRay-Spielfilm oder PayTV) HDCP aktiviert, gibts kein Bild auf DVI-Monitoren.

    Daher ist die Aussage „ich will DVI da verbreiteter“ obsolet. Bei DisplayPort würde sie Sinn machen. Wir haben neulich in der Firma HDMI-DVI-Adaper weggeschmissen. Schade, hätt ich dir welche schicken können.

    Zitat: „ich hätte eher auf den analogen VGA Anschluss verzichtet“
    ACK

  4. Die „sehr leistungsfähige“ Grafik des A 3800 ist praktisch ein Rückfall in die Zeit der 8 Bit-Heimcomputer: Grafik und CPU teilen sich über den gleichen Bus den normalen RAM und stehen sich damit ständig gegenseitig im Weg. Ganz davon abgesehen daß eine wirklich leistungsfähige Grafikkarte eine Speicheranbindung von mindestens 256 Bit Breite hat.
    Also nichts mit leistungsfähig, nur nicht ganz so langsam wie noch lahmere Billigprodukte. Man sollte eben nicht alles glauben was die Werbung verspricht. Eine Grafik ohne eigenen Grafikspeicher wird immer eine lahme Krücke bleiben.

  5. @Elendsoft:
    Die Grafik des A3800 (HD6550D) besitzt 400 Streamprozessoren, 20 Textureinheiten, 8 ROPs, 600MHz GPU-Takt zzgl. TurboCore. Angebunden ist das System an einen DDR3 1866MHz Hauptspeicher. Bis auf den Shared Memory entspricht die Grafik also einer ausgewachsenen dezidierten Mittelklasse-GraKa.
    Die Speicherbandbreite des DDR3 1866 (zumal im DualChannel-Betrieb) relativiert den prinzipiellen Nachteil des Shared Memory.

    Daher halte ich den Vergleich mit 8bit-Heimcomputer für unangebracht und unüberlegt. Es existiert auch keine Onboard-Grafik auf dem Markt in dieser Leistungsklasse.

    Bevor du uninformiert drauflosbrabbelst, überzeuge dich doch bitte selbst vom A3800! Und beschäftige dich mal mit dem komplexen APU-Design. Ich habe jedenfalls unzählige Usertests gelesen incl. Spielbarkeits-Tests aktueller Games!

    Wobei mich Games nicht so interessieren. Für mich ist der A3800 ein attraktives Gesamtpaket, um einen stromsparenden HTPC und Allround-Mini-PC zusammenzustellen, incl. h264-Hardwarebeschleunigung, VA-Deinterlacing, DX11, UVD3, HDMI1.4a (3D fähig) Eine solch leistungsfähige Grafik auf dem Prozessor-DIE vermisse ich bei Intels SandyBridge. (wobei dort Intel wiederum beim CPU-Teil die Nase vorn hat)

    Deshalb baue ich mir demnächst einen Mini-HTPC auf Grundlage dieses ITX-Boards: http://www.kitguru.net/components/motherboard/zardon/asus-f1a75-i-deluxe-motherboard-review-with-a6-3650/

  6. Der Grafikchip kann noch so gut sein, wenn man ihn mit fehlenden Grafikspeicher ausbremst wird er auf jeden Fall langsamer. Vergleiche doch mal mit einer richtigen Grafikkarte und nicht immer nur mit der Müllgrafik von Intel.
    Daß CPU und Grafik seit 8 Bit-Zeiten deutlich leistungsfähiger geworden sind ändert aber nichts am Grundprinzip: Durch Weglassen des Grafikspeichers wird ganz bewußt auf Leistung verzichtet, um die Herstellungskosten zu verringern.
    Und die Speicherbandbreite von DDR3 ist auch nicht höher als bei Ur-DDR. Im Gegenteil, bei Billiggeräten mit integrierter Grafik wird der billigste RAM (oftmals eher Ramsch zu nennen) mit niedrigem Takt und grottenschlechten Latenzen verbaut. Daß DDR3 1866 möglich sind, heißt noch lange nicht daß die auch eingebaut werden. Wenn man sich das System nicht selbst zusammenstellt sind in so einem Rechner nur DDR3 1066 drin, mit CL7 oder noch schlechter.
    Klar gibt es genug Anwendungen für die so ein Gerät ausreicht, dafür ist es wirklich preiswert. Bloß Wunder sollte man davon nicht erwarten.

  7. Ich habe das Gefühl, die Diskussion gleitet hier ab. Es ist kein Gamer PC und ich habe das auch im Test gar nicht hervorgehoben. Ich selbst sehe ihn als Office PC und verkauft wird er als Multimedia PC, also eher geeignet für Blue Ray Videos anschauen oder so was. Ich meine trotzdem, dass die meisten mit einem schnelleren Zweikernprozessor (es gibt weiche von AMD mit 3,2 GHz, die kosten weniger als die A3800 VPU mit 2,4 GHz besser fahren, und wenn sie spielen wollen, dann können sie eine Grafikkarte nachrüsten.

    Um die Diskussion zu beenden. Hier noch ein Zitat der ct‘ über denselben Rechner:
    „Die Prozessorleistung des A8-3800 ist insbesonders bei Anwendungen die nicht alle vier Kerne auslasten unzeitgemäß. Die integrierte Grafikeinheit macht bei modernen Spielen selbst mit reduzierter Auflösung und Qualität schlapp“

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