Atommüllentsorgung im Weltall – wohin?

Ich habe mich ja schon mal mit dem Thema beschäftigt, mehr von einem praktischen Gesichtspunkt aus. Heute ein mehr theoretischer Exkurs. Die Idee Atommüll im Weltraum zu entsorgen ist ja nicht neu. Es gab sie schon in den Siebzigern. Damals ging man sogar davon aus, dass es sich lohnt. Das ist natürlich begrenzt auf den richtig hochradiokativen Atommüll, also abgebrannte Brennstäbe, die aufgearbeitet wurden und eben das Material das dann noch üblich bleibt. Also das was bei uns auch im Endlager lagern soll. Das sind in Deutschland rund 16 t pro Jahr, also eine Menge die wir heute mit Trägerraketen ins All bringen können. Der gesamte leichtradioaktive und mittelradioaktive Abfall müsste zuerst aufgearbeitet und konzentriert werden. Das ist wahrscheinlich nicht lohnend und seine Radioaktivität ist auch deutlich geringer.

Neben der Menge ist ein wichtiges Kriterium, wie lange man es lagern muss. Die häufigste Zeit die ich vernommen habe sind 240.000 Jahre, das sind 10 Halbwertszeiten des langlebigsten Isotops im Müll, Plutonium-239 von 24110 Jahren, bei dem die Radioaktivität auf ein Tausendestel (genau 1/210  = 1/1024) absinkt. Jede Lösung im All muss also mindestens über diese Zeit stabil sein, sprich es muss gewährleistet sein, dass in dieser Zeit der Müll nicht mehr zur Erde zurückkommt. Continue reading „Atommüllentsorgung im Weltall – wohin?“

Der kürzeste Songtext

Hallöchen,

Ich bin von Nesselwang wieder zurück, aber trotzdem ziemlich eingespannt. Immerhin habe ich bis zum 2.10 schon die Artikel im Voraus geschrieben. Ich hoffe das verlängerte Wochenende gibt mir mehr Gelegenheit für neue Artikel, aber derzeit fehlen mir die Anstöße, auch weil sich selbst nach Feierabend in meinen Gedanken alles um die Aufgabe dreht die ich derzeit zu absolvieren habe. Da habe ich eine Vertagsverlängerung bekommen, sodass ich auch im Oktober noch voll damit beschäftigt bin. Also noch immer Gelegenheit für Gastbeiträge. Ansonsten versuche ich wenigstens alle 2 Tage was zu veröffentlichen.

Heute bin durchs Radiohören auf eine Musikfrage gekommen? Was ist das Lied mit dem kürzesten Songtext, gemessen in unterschiedlichen Textzeilen?

Also mein Tipp ist „Fly Robin Fly“ von Silver Convention. Ich glaube das könnt ihr kaum schlagen. Der gesamte Text des Liedes (in unterschiedlichen Zeilen):

„Fly Robin Fly

Up Up to the Sky“

Also wenn ihr es schlagen könnt dann her damit. Ansonsten eure Tipps für die kürzesten Liedtexte….

 

Raketen die es geben könnte: Titan II Varianten

Eine der Besonderheit im US-Raumfahrtprogramm ist, dass es den Fall gibt, dass eine Rakete nur militärisch verwendet wurde und ein ähnliches Muster nur zivil. Das wurde bis in die achtziger Jahre so gehandhabt. So gab es die Thor-Agena Linie und die Thor-Delta Linie, bis Anfang der siebziger Jahre die Zahl der Starts der Thor-Agena stark zurückgingen und das Muster auslief. Stattdessen betrieben die USA dann ausgemusterte Atlas E+F und später die Titan II, um Nutzlasten zu starten die auch eine Delta starten konnte. (Vorr allem in polare Orbits: militärische Wettersatelliten und ähnliche Nutzlasten). Continue reading „Raketen die es geben könnte: Titan II Varianten“

Buchkritik: Stratis Karamanolis: die internationale Raumstation

Ich habe dieses Buch mir mal gekauft, als es hier mal jemand in den Kommentaren empfohlen hat. Stratis Karamanolis ist für mich kein unbekannter. Ich habe schon zwei Bücher von ihm über Astronomie gelesen. So war es interessant dieses Buch zu lesen. Wie man auf den ersten Seiten erfährt, ist der Autor vom Fach. Er war früher bei MBB angestellt und verließ die Firma, als sich der Auftrag für das Spacelab zerschlug und wurde dann Autor. So sollte man ein fundiertes Buch erwarten von jemand der schon seit 20 Jahren Autor ist und bei dem Amazon über 100 Fundlisten für verschiedene Bücher (natürlich auch in verschiedenen Ausgaben) listet. Continue reading „Buchkritik: Stratis Karamanolis: die internationale Raumstation“

BOINC – Berkeley Open Infrastructure for Network Computing

So, heute wieder ein Gastbeitrag, diesmal (Premiere) von Elendsoft:


Begonnen hat alles mit SETI, der Suche nach außerirdischen Funksignalen. Dabei wird mit dem größten Radioteleskop der Welt in Arecibo auf zigtasusenden Kanälen gleichzeitig empfangen. Dabei fällt eine so riesige Datenmenge an, daß zur Auswertung ein Supercomputer nötig wäre. Man brauchte also dringend riesige Rechenkapazität, konnte die aber nicht bezahlen. Andererseits sind die meisten Computer auf der Welt hauptsächlich damit beschäftigt, darauf zu warten daß mal wieder eine Taste gedrückt wird. Wenn man nur einen geringen Bruchteil davon nutzen könnte, hätte man genug Rechenleistung. Aus dieser Idee entstand das Projekt Seti@home (Start 1999). Continue reading „BOINC – Berkeley Open Infrastructure for Network Computing“