Wiederverwendung zum erneuten Mal – Teil 2
Die Wirtschaftlichkeit
Dieser Teil schließt an den ersten Teil von gestern an, bei dem es um die technische Seite des Aspekts geht, heute geht es um den wirtschaftlichen Aspekt.
Schlussendlich will man bei einer Wiederverwendung Geld sparen und nicht das Gegenteil, was durchaus der Fall sein kann, dazu später noch mehr. Da sich nun sicher wieder SpaceX Fans einfinden, fange ich bei den Grundlagen an, und zwar mit einem Beispiel aus dem täglichen Leben: Man kann Schuhe von der Stange kaufen oder sich diese Maßanfertigen lassen. Der Preisunterschied ist enorm, maßgefertigte Schuhe können mehrere Tausend Euro kosten. Das liegt nur zum Teil an besseren Materialien oder mehr Sorgfalt, selbst das Maßnehmen und das Herstellen der individuell angepassten Leisten fällt nicht so ins Gewicht, wie man denkt. Maßanfertigung ist die Produktion eines Einzelstücks. Jedes Einzelteil wird von Hand zugeschnitten, vernäht etc. Das dauert und Arbeitszeit eines Schustermeisters ist teuer. Hat ein Schuster viele Kunden, so kann er daran denken weitere Personen einzustellen und die beste Möglichkeit die Preise zu senken ist die, das jede Person nur noch eine Aufgabe hat, also nicht mehr den ganzen Schuh macht, sondern z.B. nur zuschneidet, nur vernäht oder nur Löcher für die Schnürsenkel stanzt und mit Nieten versieht. Sehr bald ist sie da schneller als der Schuster, weil sie mehr Übung hat. Sie muss auch nicht die Arbeit unterbrechen und dann eine andere Tätigkeit ausführen und sie muss nicht den ganzen Prozess beherrschen, es reicht also eine angelernte Kraft und die verdient weniger als ein Schustermeister. So produzierte Schuhe können billiger sein als Einzelexemplare. Bei noch höherer Nachfrage kann der Schuster daran denken Maschinen einzusetzen, zum Nähen, Schneiden oder stanzen. Dann geht es noch schneller und die Kosten sinken weiter, denn wir alle wissen: Arbeitszeit ist teuer und wenn Maschinen Menschen ersetzen hat man zwar anfangs hohe Anschaffungskisten, spart dann aber bei den laufenden Ausgaben. Bei noch höherer Nachfrage kommen wir dann zu einer Serienproduktion in einer Fabrik, aber eben nach Maßtabelle ohne individuelle Anpassung. Continue reading „Wiederverwendung zum erneuten Mal – Teil 2“