Was wäre, wenn Kennedy kein Mondprogramm aufgelegt hätte?

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Wie Vineyard festgestellt hat war John F. Kennedy kein Space-Enthusiast. Er dachte nach einigen Jahren darüber nach, dass Apolloprogramm zumindest zusammen mit den Sowjets durchzuführen, und unterbreitete Chruschtschow einen Vorschlag. Der lehnte ab, weil er er ihn zum einen nicht richtig ernst nahm, und zum anderen dachte, dass es den USA am Ende doch zu teuer werden würde. Eine Einschätzung die nicht aus der Luft gegriffen ist. Es gibt durchaus Stimmen die meinen, wenn Kennedy nicht gestorben wäre hätte früher oder später der Kongress das immer teurere Projekt gestoppt wenn er es nicht selbst getan hat.

Nun hat Kennedy das Projekt aber aufgelegt und öffentlich verteidigt und war auch mehrmals am Cape um sich von Fortschritten zu überzeugen, was ihn von allen anderen Präsidenten seitdem unterscheidet. Von den beiden Präsidentschaftskandidaten, die 1960 antraten, war er der der schon im Wahlkampf für mehr Ausgaben für die NASA plädierte. Sein Konkurrent Richard Nixon war da weitaus vorsichtiger und seine Präsidentschaft von 1969 bis 1974 ist nun nicht gerade bekannt für große Pläne in der Raumfahrt. Das Space Shuttle wurde unter Nixon genehmigt aber nur weil es von der NASA soweit zusammengestrichen wurde, das es nur 5,5 Milliarden Dollar kosten sollte – nur zum Vergleich Apollo kostete rund 25 Milliarden Dollar, fast das fünffache. Continue reading „Was wäre, wenn Kennedy kein Mondprogramm aufgelegt hätte?“

Mit Gemini zum Mond

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Auf mein heutiges Thema kam ich als weiter an der Neuauflage des Buchs über die Titan Familie recherchiere und schreibe (genauer Titel: US-Trägerraketen 4 – Die Titan Familie, wie man an der Nummer 4 erkennt wird es insgesamt 6 Bände geben, dazu kommt noch das Buch über die Saturn, ich sehe wenig Sinn nochmals eines über die Saturn zu schreiben das weniger Informationen enthält). Da habe ich mich daran erinnert, das eine Zeitlang tatsächlich mit dem Gedanken gespielt wurde eine Geminikapsel zum Mond zu starten.

Heute ist das undenkbar. Aber in der damaligen zeit sah man sich wirklich in einem Wettrennen mit Russland obwohl diese nach den anfänglichen Erfolgen – erster Satellit, erste Mondsonde, erste Bilder der Mondrückseite, erster Mensch im Weltraum, Rekorde für die Aufenthaltszeit von Menschen im Weltraum dann doch deutlich kürzer treten. Sehr bald hatten die USA schon Russland bei den Startzahlen überholt und ihre Satelliten waren nicht nur zahlreicher sondern auch diversitärer und die Raumsonden waren erfolgreicher. Continue reading „Mit Gemini zum Mond“

Artemis – oder Apollo on Valium

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Ich will heute mal meine Meinung über Artemis bringen, wobei ich etwas zurückgehen muss, nämlich bis 2004, dem Geburtsjahr von Constellation. Constellation bestand aus vier Elementen von denen aber nur an drei bis zur Einstellung von Constellation entwickelt wurde:

  • Der Ares I Trägerrakete die Besatzungen mit der Orion in einen nahen Erdorbit bringen sollte, sowohl für ISS-Missionen wie auch Mondmissionen.
  • Der Ares V Trägerrakete die für eine Mondmission gedacht war, aber keine Besatzung transportiert.
  • Der Orion als bemanntes Raumfahrzeug für vier Astronauten
  • Dem Altair Mondlander der bei Einstellung noch nicht mal konzertiert war.

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Nachlese zum Artemis 1 Start

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Nun ist sie also nach einigen Verspätungen gestartet, die Artemis 1 Mission, die erste Mission der NASA zum Mond seit 50 Jahren. Ich will gar nicht viel drüber schreiben, nur ein paar Anmerkungen.

Zum einen war ich ein bisschen enttäuscht weil der Start nachts stattfand. Tagsüber sieht man einfach mehr. Ich hoffe, es gibt auch noch in den nächsten Tagen einige weitere Kameraperspektiven und Zeitlupeaufnahmen von Onboard-Kameras. Die fand ich bei Apollo immer besonders faszinierend. Continue reading „Nachlese zum Artemis 1 Start“

Artemis und der Halo Orbit

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Das aktuelle Mondprogramm, das nun Artemis heißt – zumindest eine Reminiszenz an Apollo wird in vielem anders sein als Apollo. Heute geht es nur mal um den Orbit.

Zuerst mal zum Namen. Die Amerikaner haben ja ein gewisses Faible für römische und griechische Bezeichnungen bei ihren Weltraumunternehmungen – bei den Trägerraketen findet man Atlas, Pegasus und Titan, bei Raumfahrtprogrammen Juno und Apollo. Für mich ist das immer verwunderlich, da ich von US-Dokus die eingedeutscht ja inzwischen bei uns zuhauf laufen weiß das in den USA selbst Menschen mit einem Professorgrad die griechischen Eigennamen falsch aussprechen. Aus Titan wird dann „Titen“, was so ziemlich ähnlich wie „Titten“ klingt. Das scheint aber eine US-Spezialität zu sein, so war in den US-Medien auch immer von „Gorbatchief“ die rede, während selbst Reagan als nicht Intellektueller in seiner Berlinrede korrekt von Gorbatschow sprach. Artemis wurde wohl gewählt, weil sie die Zwillingsschwester von Apollon war. Unter Bush gab es mit „Constellation“ ja noch einen englischsprachigen Begriff. Continue reading „Artemis und der Halo Orbit“