„Best with 6 MPixeln“

Michael K. hat mir den Link zu einer Kamera geschickt, die nur 2,26 MPixel hat – und das bei einem Vollformatsensor. Die Kamera ist so lichtempfindlich dass man nach dem Datenblatt selbst in mondhellen Nächten die Szene wie bei anderen Kameras bei Tag aufnehmen können umgerechnet sind es 4 Millionen ISO. Wer noch mit Film gearbeitet hat weiß: normaler Film hatte 100 bis 400 ISO, 800 ISO Film wurde schon sichtbar grobkörnig., Das brongt mich zu meinem Thema, das nicht neu ist, aber man kann es ja mal wieder ausgraben oder? Continue reading „„Best with 6 MPixeln““

Pixelmannia

Zum wiederholten Male (ich hatte mich schon mal damit beschäftigt) heute mal wieder mein Hauptaugenmerk auf Digitalkameras, genauer gesagt ihre CCD/CMOS-Sensoren. Die Problematik ist recht einfach erklärt: Seit es die Sensoren gibt, packt man immer mehr Pixel drauf, auch wenn das nun seit zwei Jahren anscheinend zum Stillstand gekommen ist. Analog, wie der Computer über immer mehr Speicher verfügen muss, hat eine Digitalkamera immer mehr Pixel.

Doch anders, als bei einem RAM-Baustein, kommt es nicht nur darauf an, eine Ladung zu speichern, sondern in endlicher Zeit möglichst viele Photonen, die dann Elektronen aus dem Halbleitermaterial herausschlagen. Je mehr Pixel drauf sind, desto kleiner ist die Fläche jedes Pixels, desto weniger Photonen fallen pro Zeiteinheit drauf und desto weniger Elektronen werden herausgeschlagen. Die Folgen sind drastisch: Continue reading „Pixelmannia“

Die ALDI Digitalkamera Traveller FX 5

Heute ist eine 5.0 Megapixelkamera von Traveller im ALDI Sortiment (Traveller FX 5). Da ich schon seit längerem auf der Suche nach einer kompakten Kamera zum Mitnehmen bin, habe ich gleich zugeschlagen. Dass es „nur“ 5 MP sind, ist mir egal, mir hätten auch 3 MP gereicht. Zum Hintergrund: Ich habe eine Canon Powershot S1 IS als Hauptkamera: Ein sogenanntes „Bridge“ Modell, zwar nur mit 3 MP Sensor, aber zahlreichen Features und sie macht wirklich gute Bilder. Das reicht mir vollkommen und sie könnte wohl nur vom Nachfolgemodell S2 IS ersetzt werden, dass in den Tests noch etwas besser abschnitt.

Nur: Sie ist nicht wirklich klein. Zwar nicht so klobig wie eine Spiegelreflex aber eben nicht kompakt. Sie ist keine Kamera zum Mitnehmen jeden Tag für Schnappschüsse, den Regenbogen nach dem Gewitter oder dem Sonnenuntergang. Für diese Funktion habe ich mir erst eine gebrauchte Ixus 300 gekauft – ich schwöre beim Bedienungskonzept auf Canon – doch sie hat dann doch ein paar Mängel. Sie fokussiert träge und bei Nahbereichfotos meistens nicht richtig. Die Lithium-Ionenakkus halten nicht lange und haben eine hohe Selbstentladung und 2 MP sind mir dann doch zu wenig. 3 waren ganz in Ordnung aber den Unterschied zu 2 merkt man dann schon deutlich.

So schaute ich bei EBay eine Zeitlang nach gebrauchten Ixus und Powershots der 3-4 MP Klasse, doch bekam keine für das Geld das ich ausgeben wollte. Nun kam eine Kamera bei ALDI und da habe ich zugeschlagen- wenn sie nichts taugt kann man ja bei ALDI kommentarlos umtauschen. Nach 2 Stunden Tests hier mein Urteil:

Die Kamera ist für die 50 Euro in Ordnung. die Fotos bei Tageslicht sind scharf. Wunder darf man nicht erwarten: Die Bilder haben keine größere Schärfe als die 3 MP meiner Canon S1 und auch die Bildgröße von maximal 1.5 MB ist kleiner als bei der höchsten Qualitätsstufe meiner Canon (1.5-2.0 MB). Auffällig ist selbst bei Freilichtaufnahmen ein feines Farbrauschen, dass bei Innenaufnahmen ohne Blitz recht deutlich sichtbar ist.

Die Kamera hat einen (zu lichtschwachen, aber großen) LCD Bildschirm, leider keinen echten Sucher, der einem gute Dienste tut wenn man auf einem Schirm nichts mehr erkennt. Obwohl es heute bewölkt war, überstrahlte die Sonne das LCD, dass natürlich nicht entspiegelt ist.

Die Kamera ist nicht die schnellste: Drückt man auf den Auslöser, so vergehen 2 Sekunden bis das Bild erscheint. Eine „Schnellauslöser“ Funktion im Menü schaltet nur jeglichen Autofokus ab, aber es bleibt immer noch 2 Sekunden lang der Bildschirm schwarz. Folgerichtig gibt es keine Serienbildaufnahmen, auch keine mit der von mir gerne bei der Canon benutzten Belichtungskorrektur (ein Bild etwas zu dunkel, eines normal und eines hell belichten – am PC daheim dann das beste auswählen). Dafür gibt es 21! Motivprogramme. Neben den üblichen wie Bewegung und Nachtaufnahme und Portrait liegt der Unterschied im Detail – Es gibt eine Portrait Funktion „Frau“ und eine „Mann“. Ach ja natürlich auch noch eine Portrait Funktion „Tiere“ – das muss eine echte Kamera mit künstlicher Intelligenz sein.

Das Hauptkriterium für mich war: Eine kompakte, leichte Kamera im handlichen Format: Das leistet sie, wie die Größenvergleiche zur Canon S1 und Ixus 300 zeigen – sie ist auch leicht (134 g ohne Batterien) und kommt mit 2 normalen AA Akkus aus. Bei 50 Euro muss man mit den Nachteilen leben – ich denke dass kann man wenn man sie als Schnappschusskamera sieht und nicht als die Kamera mit der man dauerhafte Erinnerungsfotos macht. Für die 60 Euro gibt es sie immerhin mit Tasche und 1 GB Speicherkarte, Videos kann man auch machen Höchste Qualität ist 640 x 480 Pixel mit 24 fps. In höchster Qualität gehen etwa 16 Minuten auf eine 1 GB Karte. Das Format ist Motion-JPEG wie bei meiner alten Canon, doch das kann man leicht mit VirtualDub in MPEG-4 konvertieren, wodurch die Dateigrößen wesentlich kleiner sind. Die Videos sind in etwa so scharf wie mit meiner alten Canon, deutlich besser als das was sie von YouTube kennen. Der Ton ist dumpf drauf und wird beim VLC nicht richtig wiedergegeben (abgehackt und nachziehend), beim Windows Media Player ist er korrekt wiedergegeben. Allerdings wirkt bei der Kamera der Bildstabilisator nicht und Freihand Videos sind bei einer so langen Kamera dann leicht verwackelt. Alle anderen Kontrollen sind bei der Videofunktion blockiert – Das Zoomen wäre hier sinnvoll gewesen.

Mein Urteil: Eine Schnappschusskamera mit zwei Mängeln: Kein Sucher bei einem nicht besonders leuchtkräftigen Display und langsame Reaktion (und damit keine serienaufnahmen). Mit dem Farbrauschen kann man bei Außenaufnahmen leben. Innen ist es zu stark. Der Blitz ist hier dann auch keine große Hilfe, denn er reicht maximal 2.6 m weit. Wenn man damit leben kann sollte man zugreifen. Sie neigt auch dazu zu überzeichnen, also bei hellem Licht sieht man an den Rändern starke Aufhellungen und helle Teile sind dann unisono weiß.

Ach ja: Technische Daten der Kamera wie Sensorgröße etc. sucht man auch in der Bedienungsanleitung vergebens. Von der Brennweite ableitbar ist aber eine Sensorgröße von etwa 1/2.5 Zoll in CMOS Technik. Anbei einige Fotos der Kamera (in Blau) zusammen mit meiner Canon Powershot 1 und der Canon Ixus, die ja schon kompakt ist. Sie ist noch leichter und noch kompakter als diese..

Zum Selbst Nachschauen:

Hier 4 Bilder desselben Motivs:

Canon Ixus 300 (2003: 2 MP Kamera)

Canon Powershot S1 IS (2004, 3 MP Kamera)

Traveller FX 5 im 5 MP Modus

Traveller FX 5 im 3 MP Modus

Am besten sieht man die unterschiede wenn man Details in allen 3 Kameras vergrößert betrachtet. Dazu eignet sich z.B. das Fenster, weil dort der Putz rissig ist. Die Traveller FX 5 ist meiner Meinung nach minimal schärfer als die Powershot, verschenkt dies aber weitgehend durch ihre starke Artefaktbildung und ihre Neigung zum Überstrahlen. Auch die Farbe ist nicht echt (Das dach ist wie bei den Powershots zu erkennen braun und nicht rötlich gefärbt). Damit sie eine Vorstellung haben wie der Putz richtig aussieht, hier noch eine 10 x Zoom Aufnahme mit der Powershot S1