Warum gibt es Desktop-Prozessoren mit nur wenigen Kernen?

Als 2004 von Intel der erste Zweikernprozessor auf den Markt kam, kündigte Intel an, dass sich die Kernzahl jede Generation verdoppeln würde. Der Pentium D entstand im 90 nm Prozess. Seitdem gab es die Schritte 65 nm (Merom), 45 nm (Penryn, Nehalem), 32 nm (Westmere, Sandy Bridge), 22 nm (Ivy Bidge, Haswell), 14 nm (Broadwell, Skylake, Kably Lake, Coffee Lake). Wäre Intel dem Versprechen von 2005 gefolgt, so hätten wir heute 64 Kerne pro Prozessor.

Dem ist nicht so. Lange Zeit gab es maximal 4 echte physikalische Kerne im Desktopbereich. Durch Hyperthreading können diese dem Betriebssystem 8 logische Kerne vortäuschen, jedoch ist dies nicht gleichbedeutend mit 8 echten physisch vorhanden Kernen. Mit der Einführung von Ryzen gibt es auch für den Normalverbraucher mehr Kerne, sowohl von Intel wie AMD. Allerdings zu hohen Preisen. Warum hat Intel die Prozessoren mit vielen Kernen nicht umgesetzt? Continue reading „Warum gibt es Desktop-Prozessoren mit nur wenigen Kernen?“

Der PC in Zwanzig Jahren

Lange Zeit war es so, dass wenn man etwas über den PC in Zwanzig Jahren wissen wollte, man nur die Architektur der aktuellen Superrechner ansehen musste. Das passte auch in der Vergangenheit relativ gut. Hier einige Beispiele. Als PC-Gegenstück habe ich die x86-Architektur genommen. Es kann sein dass das eine oder andere Feature woanders zuerst erschien, aber die Architektur steckt eben in den aktuellen PCs: Continue reading „Der PC in Zwanzig Jahren“

Ideen für den PC

Die PC Entwicklung nähert sich meiner Ansicht nach und mehr dem, wo andere Industrien längst angekommen sind – sie verbessert sich mehr evolutionär, als dass es revolutionäre Änderungen gibt. Lange Zeit gab es den immer größeren Hunger nach mehr: Mehr Rechenleistung, mehr Arbeitsspeicher, mehr Plattenspeicher, getrieben von grafisch immer aufwendigeren Betriebssystemen und dem Einzug von bewegten Medien auf den PC – der PC wurde zum Videorekorder. Doch seit ein paar Jahren sagen immer mehr „it’s good enough“, ja teilweise geht der Trend zurück zu weniger Rechenleistung, aber kompakter wie bei den Netbooks und Nettops mit Atomprozessor, also zu einer Prozessorleistung wie vor 5 Jahren.

Bei den Mehrkernprozessoren zeigt sich recht deutlich das grundsätzliche Problem von Intel und AMD: Die Taktfrequenz steht seit etwa Ende 2003 bei rund 3 GHz. Die früher übliche Steigerung der Taktfrequenz um die Geschwindigkeit des PC zu steigern (der Ur-Intel 8086 schaffte 1978 nur 5 MHz!) klappt nicht mehr. Ein Büro-PC profitiert aber nicht von mehr Kernen, die durch kleinere Strukturen möglich sind. Der zweite Kern brachte die Abschaffung der Sanduhr – zumindest wenn ein Prozess viel Rechenleistung schluckt, so wie ein Virenscan oder der Duden Korrektor. Aber auch bei einem Zweiprozessorsystem steht bei mir heute ab und an der PC: Wenn der wöchtliche Festplattenscan des Computers ansteht oder ein OTR Video dekodiert wird. Nicht weil die Kerne ausgelastet wären, sondern weil die Festplatte rödelt wie wahnsinnig. Mehr Kerne bringen nur bedingt etwas. Natürlich wird die Software besser. Browser können nun pro Tab einen Prozess anlegen und so auch mehr Kerne beschäftigen. aber wie lange denn? Nach einer Sekunde steht das Tab und dann dreht der Kern wieder Däumchen. Continue reading „Ideen für den PC“