Warum startet Spaceship Two aus der Luft?

Nun kann man die Frage einfach beantworten. Weil die Vorteile überwiegen. Doch betrachten wir es genauer. Nehmen wir zuerst einmal eine suborbitale Mission als Vergleich:

Wir starten hier typischerweise eine Kapsel auf einer Rakete, die dann nach dem Suborbitalen „Hüpfer“ geborgen wird. Das macht zum Einen zumindest eine minimale Startrampe nötig und ein evakuiertes Landegebiet, idealerweise im Meer. Ein Flugzeug das landen kann, und daher leichter wiederverwendet werden kann, ist zwar auch von einer Rakete startbar, doch unterscheidet sich die aerodynamische Belastung durch den Start am Boden. Während Spaceship Two bei Unterschallgeschwindigkeit in 15 km Höhe abgeworfen wird, erreicht eine Rakete die Überschallgeschwindigkeit schon in niedrigerer Höhe. Dadurch wird die Struktur, aber auch Formgebung anders, sein. Ob es unbedingt schwerer wird, muss eine genaue Betrachtung zeigen, weil andere Belastungen wie die durch das Raketentriebwerk oder bei dem Wiedereintritt natürlich auch eine Rolle spielen.

Ich denke dass der logistische Vorteil – kein Startplatz wird benötigt. Start jederzeit von einem Flugplatz aus – der Hauptvorteil ist. wer Tourismus wirklich anbieten will, der ist darauf hingewiesen, dass die Leute möglichst einfach in den Orbit kommen. Continue reading „Warum startet Spaceship Two aus der Luft?“

Weltraumrourismus – suborbital

Gestern habe ich gerade noch das Ende einer Dokumentation auf ARTE gesehen über Weltraum-Tourismus, genauer gesagt die suborbitale Variante, wie bei Space Ship One. Der Beitrag war zweifellos etwas älter, weil von 2007 und 2008 gesprochen wurde als läge diese Daten in der Zukunft und die Prognosen, dass es heute 4-5 Unternehmen gibt, die Passagiere auf Parabelflüge gebracht haben ist noch nicht eingetreten. Aber nehmen wir mal an, es gäbe einen Markt – ginge es diese Hopser wirtschaftlich auszuführen? Ein Ticket soll zwischen 120.000 und 200.000 Dollar kosten, das klingt nach viel, doch wie ich seit ein paar Tagen weis, kostet eine Flugstunde im Eurofighter auch 38.000 Euro. Mal sehen wie dies wirtschaftlich klappt.

Spaceship One war ein Flugzeug mit Raketenantrieb. Das hat einige Vorteile und Nachteile. Der Hauptvorteil ist, dass die Landung recht einfach ist – es kann wie ein Segelflugzeug landen. Es hat genügend Flügelfläche, um nicht wie ein Space Shuttle als Stein vom Himmel zu fallen. Auf der anderen Seite ist der Start schwieriger: Das Trägerflugzeug dient nicht dazu, Spaceship One auf Höhe zu bringen oder die Startgeschwindigkeit zu erhöhen. Es dient nur dazu einen fliegenden Start mit dem Raketentriebwerk zu ermöglichen, der auf der Erde wohl schnell das Fahrwerk wegbrechen würde. Für Transporte viel wichtiger: Wie bei jedem Flugzeug ist die Kabine, also der Bereich wo die zahlende Kundschaft sitzt, klein im Vergleich zur Gesamtgröße des Flugzeugs. Das macht den Transport ineffektiv und teuer. Continue reading „Weltraumrourismus – suborbital“