Das Space Race bemannt – Teil 2

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So nun gehts weiter, etwas länger als im ersten Teil, aber der Wechsel der Programme von Wostok zu Woschod und von Mercury zu Gemini finde ich ist eine gute Stelle für eine Aufteilung des sonst etwas langen Artikels in zwei Teile. Teil 1 erschien gestern.

Gemini 5 Cooper / Conrad (21.-29.8.1965)

Das Geminiprogramm hatte drei Aufgaben: Eine Mission sollte so lange dauern wie eine Mondmission. Es sollte das Arbeiten außerhalb des Raumschiffs erprobt werden und es sollten Koppelmanöver und Bahnänderungen mit einer Agena erprobt werden. Alles Dinge die man im Apolloporgramm beherrschen musste. Bei der Flugdauer steigerte man sich durch Verdopplung mit jeder Mission. Gemini 5 war die erste Mission, die länger als die bisher längste Sowjetmission war. In Mission Control wurde eigens eine zweite Uhr aufgestellt, die von dem Rekord von Wostok 6 rückwärts zählte.

Das primäre Ziel dieser Mission war den auch der Rekord, es gab keine EVA oder Kopplung mit einer Agena. Auch hier verlief nicht alles nach Plan. Ein Tochtersatellit, der als Ziel angeflogen werden sollte, konnte nicht wiedergefunden werden, der Druck in einer Brennstoffzelle fiel rapide ab und man bereitete schon eine Notlandung vor als er sich stabilisierte. Die Landung erfolgte 160 km vom Ziel entfernt. Die Ursache: man hatte bei den Berechnungen der Landekoordinaten mit einer Rotation der Erde von 360 Grad pro 24 Stunden gerechnet. Die Erde rotiert aber relativ zur Sonne nur in 23 Stunden 56 Minuten. Über sieben Tage ergab das einen Fehler, den das Landesystem nicht mehr ausgleichen konnte. Continue reading „Das Space Race bemannt – Teil 2“

Das Space race – bemannt (Teil 1)

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Ich habe mir gestern eine Doku auf Arte zu Apollo 1 angeschaut. Um das Unglück ging es nur am Schluss, im Mittelpunkt standen die drei Astronauten und ihre Familien und natürlich das Space Race. Heute unvorstellbar, nahmen die Leute das in den Sechziger Jahren ernst. Wäre dem nicht so gewesen, niemals hätte John F. Kennedy das Apolloprogramm gestartet. Im Mittel von 1962 bis 1973 machte Apollo damals 1,086 Prozent des US-Budgets aus. Würde heute Artemis den gleichen Anteil am US-Haushalt erhalten, so wären das bei dem Budget von 7.000 Mrd. Dollar knapp 76 Milliarden Dollar – dreimal höher als der ganze NASA-Haushalt und etwa zehnmal mehr als Artemis heute erhält – man könnte dann wie bei Apollo pro Jahr über zehn Starts durchführen anstatt einem alle zwei Jahre.

Ich konzentriere mich auf Rekorde. Die Öffentlichkeit ist ja im Allgemeinen blöd und fixiert sich gerne auf einfache Fakten oder Zahlen. Was bei einer Mission herauskam, ist da schon zu viel. Aber ich erwähne es im Text, um auch die Unterschiede klarzumachen. Continue reading „Das Space race – bemannt (Teil 1)“