Von Katzen und Menschen

Als ich am Donnerstag Abend ins (einzig noch in Ostfildern verbliebene) Hallenbad ging fiel mir eine Katze auf, die um das Bad herumschlich, und zwar menschenscheu war, aber vom Eingang nicht weg wollte. Als sie immer noch da war, als abends um 8 es nach mehr als 2 Stunden verließ, habe ich die Angestellten angesprochen und es stellte sich heraus, dass die Katze schon seit Tagen hier herumstreunt und von einem der Bademeister gefüttert wird. Wer selber Katzen hat weiß, dass die bei vielleicht noch am Tag bei diesen Temperaturen kurz rausgehen, aber bestimmt nicht nachts wenn es dunkel und noch kälter ist. Ich habe dann die Kassiererin angesprochen, dass man da handeln muss, vor allem wenn die Katze ja schon seit ein paar Tagen hier herumstreunt. Am nächsten Tag habe ich den Tierschutzverein angerufen und die Leute vom Bad unabhängig davon die Katzenhilfe. So gut, so schön: Für die Katze wäre also gesorgt. Nur als ich dann abends wieder ins Bad war, war sie immer noch da. Wie ich erfuhr gehört sie Leuten in der Nachbarschaft, die in den Urlaub gefahren sind und die Personen die Wohnung und Katze betreuen sollten, lassen sie nachts!!! nicht in die Wohnung. Um Probleme mit den Eigentümern der Katze zu vermeiden, wird die Katze so weiter außerhalb des Hallenbads gefüttert – dabei braucht sie ziemlich viel. Eine Ein-Tages Portion Trockenfutter, die ich mitbrachte habe ich ihr zur Hälfte gegeben als ich kam, da war auch noch Trockenfutter vom Bademeister da. Als ich ging, war beides weggefressen und als ich den Rest nachfüllte, sofort die Katze wieder da. Dabei ist das keine Lösung. Die Katze braucht auch was zum trinken, aber das gefriert bei -10 bis -15 Grad sofort. Morgen steht wieder ein Besuch an und ich bringe ihr noch etwas Feuchtfutter im Beutel mit.

Bei Haustieren muss ich sagen hört bei mir der Spaß recht bald auf. Hauskatzen sind keine Wildkatzen mit dickem Winterpelz und angefressenen Fettschichten, die sich ein Nest in Baumhöhlen oder ähnlichem bauen. Sie sind auf den Menschen angewiesen und verlassen sich auf ihn. Ich frage mich wie man in Urlaub fahren kann und seine Katze Leuten überlassen kann die sich so wenig um sie kümmern. Wenn ich in Urlaub fahre, dann nur wenn ich Betreuung für meine Katzen habe, denen ich wirklich vertrauen kann. Das sind bei mir nur Familienangehörige. Auch die Leute die auf die Idee kommen (wahrscheinlich weil sie zu faul sind, abends nochmal zur Wohnung zu fahren) die Katze sollte nachts draußen bleiben, scheinen wohl selbst nie die geheizte Wohnung verlassen zu haben. Bei solchen Dingen finde ich es echt schade, dass es bei uns nicht so etwas wie einen Tierführerschein gibt oder erzieherische Maßnahmen, wie z.B. eine Nacht in der Kälte für die Leute die das Katzen zumuten.