Aufklärungssatelliten – es kommt nicht nur auf die Optik an….

Ich habe vor ein paar Monaten mich ja schon mal mit dem Thema Aufklärungssatelliten und den Gerüchten (mehr ist es nicht), das diese Auflösungen von einigen Zentimetern haben sollten, beschäftigt. Heute soll es nicht um die Optik gehen, sondern ein anderes Problem: Die Belichtungszeit und Bewegungskompensation.

Zuerst einmal: Was ist die Problematik?

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Bald ist Fasching vorbei…

… und ich bin froh darüber. Ich gehöre zu den Leuten die absolut nichts damit anfangen können einmal im Jahr die Sau raus zulassen und danach wieder zur Tagesordnung überzugehen. Wobei ich dem Straßenkarneval noch etwas abgewinnen kann (nur spielt meist das Wetter nicht mit). Viel schlimmer finde ich Karneval im fernsehen. Als ich klein war konnte man die Sendungen noch an einer Hand abzählen und es ging meist am Freitag los und am Dienstag danach war alles vorbei. Mit dem fortschreiten des Verfalls des Fernsehens ist nun die Zahl der Sendungen explodiert. Es gibt seit Wochen schon Karneval, vor allem in den dritten, die damit regionales Flair verbreiten wollen, schließlich ist Karneval hier in Baden Württemberg anders als in Köln und in den Sitzungen gibt es noch viel Mundart. Vor allem aber gibt es einen Grund für die vielen Sendungen: Sie sind billig zu produzieren. einfach eine Kamera in eine Prunksitzung gestellt und schon hat man eine Sendung. Kosten für Saal, Kostüme und das Programm? Trägt der Veranstalter. Super billiges Fernsehen und super nervig. Da ist mir ein alter Heinz Erhardt Spielfilm 1000 mal lieber….

So das wars heute ganz kurz. Nächste Woche mal wieder mit ein paar Raumfahrthemen, aber ich habe heute nicht den Nerv und die Zeit einen Blog dazu zu machen (gerade die Raumfahrtthemen brauchen viel Zeit zum Schreiben, weil sie meist mit Recherche verbunden sind). Ich bin irgendwo derzeit an einem roten Punkt vielleicht auch wegen dem trüben Wetter. Auch bei meinem Buch stecke ich fest. Je mehr ich recherchiere, desto mehr finde ich raus und desto mühsamer wird das Ergänzen. Und was mache ich wenn ich genug davon habe? Nein ich lege mich nicht auf die faule Haut, ich fange mit dem nächsten Buch an. Schon länger in Überlegung: Ein Trägerraketenlexikon. Jede Variante die einmal flog auf 3-5 Seiten erklärt. Ich habe erst mal gegrübelt wie ich die technischen Daten platzsparend eindampfe und habe jetzt eine Lösung gefunden. Zu der hätte ich gerne Ihre Meinung. Hier ist mal ein Typenblatt. Wie kommt das an?

Kriminelle aufgepasst !

Beim Suchen nach Infos für das Trägerraketenbuch habe ich mal die Webseiten von Oerlikon Contraves (Hersteller der Ariane Nutzlastverkleidung) aufgesucht und festgestellt, dass dieser nur Bestandteil von Rheinmetall ist. Nun fertigt Rheinmetall weniger Trägerraketen (wohl aber andere Raketen), so habe ich mich mal durch die Produktpalette geklickt und stieß auf folgendes:

"Die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Neue Bedrohungen wie etwa Terrorismus, Organisierte Kriminalität, die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägermitteln sowie die Folgen auch weit entfernter regionaler Krisen und Konflikte bestimmen in zunehmendem Maße die nationale und internationale Sicherheitslage. Die Akteure sind in wachsendem Maße nichtstaatlicher Natur und bedienen sich asymmetrischer Methoden der Gewaltanwendung.

Diese neuartigen Einsatzszenarien und die damit verbundenen gestiegenen Anforderungen, insbesondere an die Fähigkeitskategorien Überlebensfähigkeit und Schutz, Führungsfähigkeit, Nachrichtengewinnung und Aufklärung, Mobilität und Wirksamkeit im Einsatz, erfordern ungeschränkt teilstreitkraftübergreifende sowie multinationale Fähigkeiten im gesamten Intensitätsspektrum militärischer Operationen."

Nun wofür wird geworben? Für einen 120 mm Mörser auf dem Schützenpanzer Wiesel 2. Aha echt klar. Damit bekämpft man also die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägermitteln (Raketen? Flugzeuge? Autos?) und vor allem auch organisierte Kriminalität. Also aufgepasst, Russen-Mafia, es könnte mal sein, dass die Bundeswehr mit ihren Mörsern ausrückt und so eine 120 mm Granate ist nicht von schlechten Eltern….

Trainieren tut die Bundeswehr die Bekämpfung von organisierter Kriminalität schon länger. Ich sag nur MOTHERFUCKER!

Richtig viel Geld

Ich weiß nicht ob es auch bei anderen so ist, aber ich werde immer wieder inspiriert von Ereignissen, über die ich mir Gedanken mache. Vielleicht so wie bei anderen die Tagträume, nur neige ich dazu Dinge durchzurechnen oder abzuschätzen. Zwei Dinge brachten mich dazu mal über viel Geld nachzudenken. Das eine war ein Spielfilm, der letzte Woche auf der ARD lief. Das Thema: Safeknacker finden den Safe leer, aber in der Lagerhalle ausgemusterte Geldscheine in Säcken verpackt – davon 80 t. Anstatt nur 4 oder 5 der Säcke mitgehen zu lassen (soviel wie eben in einen PKW rein geht) klauen sie einen Mülllaster und klauen die ganzen 80 t. Natürlich verlieren sie das ganze Geld. Aber ich bin da auf die Idee gekommen: Wie viel ist das und hätten nicht 4 Säcke mit je 30 kg Gewicht gereicht?

Also meine erste Idee war eine Worst Case Abschätzung. Geld das bei Entführungen übergeben wird passt ja immer in einen kleinen Koffer. Die Säcke waren ziemlich groß, jeder sicher so 40 cm Durchmesser und über 1 m Höhe. Schlimmster Fall: Es wären nur 5 Euro Scheine gewesen. Was enthält dann so ein 30 kg Sack? Ich habe mal in Gedanken 5 Euro Scheine auf ein DIN-A4 Blatt gelegt und kam so auf 10-12 Stück um die Oberfläche zu bedecken. Ein DIN-A4 Blatt wiegt 5 g, dass weiß ich weil ich maximal 4 Blätter in einen 20 g Brief verwenden kann. Natürlich ist das Papier ein anderes und die 10 Scheine sind auch nur eine Schätzung, aber es soll auch nur mal geschätzt werden. Demnach wiegt ein 5 Euro Schein 0.5 g und ein 30 Kg Sack entspricht einem Wert von 300.000 Euro -nicht gerade viel, aber 4 Säcke hätten bei den 3 Räubern dann doch immerhin 400.000 Euro pro Person bedeutet. Inzwischen habe ich nachgeschaut und ein 5 Euro Schein wiegt 0.63 g. Da war meine Schätzung also gar nicht so schlecht. Das reduziert die Beute bei 120 kg auf 317460 Euro pro Bankräuber. Wenn sie die ganzen 80 t rauben so wären es insgesamt fast 635 Millionen Euro.

Was lernen wir daraus? Lösegeld in 5 Euro Noten einzufordern ist nicht so eine gute Idee.

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Das Europa der nationalen Eigenmächtigkeiten

Einer der Vorteile der Recherche für das neue Buch ist, dass man über verschiedene Dinge stolpert, In diesem Falle über die Pläne für die Weiterentwicklung von Ariane und Vega und wie diese irgendwie nicht richtig vorwärts kommen. Dazu kam ein Bericht über die ESA Beschlüsse in der aktuellen Sterne und Weltraum. Erstaunlicherweise fand ich keinen Bericht bei den ESA Pressemitteilungen. Derzeit läuft einiges schief. Frankreich versucht mehr und mehr ESA Projekte zu EU Projekten zu machen. Der Grund: Bei ESA Projekten gibt es die Garantie des Mittelrückflusses. Das bedeutet, dass entsprechend der finanziellen Beteiligung auch die heimische Industrie Aufträge erhält. Zum einen fördert das natürlich die Bildung einer Raumfahrtindustrie auch in den Ländern die weniger zum ESA Budget beitragen. Zum anderen ist so natürlich der gewählte Auftragnehmer vielleicht nicht der kostengünstigste, sondern er musste gewählt werden weil ein sich Land an dem Projekt beteiligt. Bei EU Projekten gibt es dagegen nur einen Auftragnehmer, alle anderen Konkurrenten gehen leer aus. Frankreich, mit seiner leistungsfähigen Raumfahrtindustrie rechnet damit mit mehr Aufträgen.

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