Schuhe kaufen und Wasserspritzer

So, inzwischen  bin ich vom Arbeitsurlaub zurück. Dabei sind mir einige Ideen für Themen gekommen, die nichts mit Raumfahrt zu tun haben. Eine kam mir als ich Scrubs ansah,. Ich habe die Szenen mal zusammen geschnitten. Es ist zwar pointiert, aber es trifft es doch genau. Also zuerst mal das Video ansehen, damit ihr wisst wovon ich rede (ist auch nur 87 s lang):



Inzwischen gibt es ja sogar eine Firma die übers Internet nur Schuhe verkauft und damit Werbung macht. Das geht nur wenn es eine entsprechende Nachfrage gibt. Also es gibt ja nun Unterschiede zwischen Männer und Frauen im Konsumverhalten, das ist unbestreitbar. Aber diese Vorlebe für Schuhe ist schon etwas seltsam. Bei so etwas schaltet „Man“ instinktiv ab. Ich habe zwar gehört, das Männer mehr praktisch orientiert sind und sich dies auch beim Einkauf äußert: Sie suchen zielgerichtet einen Schuh der passt, bequem ist und dem gewünschten Stil entspricht,

Für Frauen soll dagegen das Einkaufen selbst ein Erlebnis sein (schon eine verrückte Idee, ich finde es als stressige Notwendigkeit) da wird nach Schuhen gesucht die zu der Kleidung passen, stylisch sind etc. Bei Frauen heißt es ja nicht „Einkaufen“ sondern „Shopping“ und das Geldausgeben für unnütze Dinge soll sogar eine beliebte Freizeitbeschäftigung sein. (Nicht nur bei Frauen) Nun ist sicher nicht bestreitbar, dass die meisten Frauen es besser verstehen ihre Kleidung geschmackvoll zu wählen und zu kombinieren. Das Verhalten das beschrieben wurde, passt ja auch auf den Kleidungskauf allgemein. Doch was unverständlich für mich ist, ist diese Vorliebe für Schuhe. Bei Veronika Pooth habe ich mal gesehen, das sie ein ganzes Zimmer voller Schuhe hat. Dasselbe soll auch bei anderen Promis gelten und selbst im Film wird das Thema aufgegriffen, so bei „Sex and the City“ als eine der Damen vorgerechnet bekommt, dass sie die Anzahlung für eine Eigentumswohnung nur für Schuhe ausgegeben hat.

Dasselbe gilt in ähnlicher weise auch für Handtaschen. Beide Dinge haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Männern völlig egal. Also wenn man jemanden kennenlernt, worauf achtet man beim Aussehen? Auf die Bluse, Schmuck, Hosen? Aber wer schaut bitte auf die Füße, welche Schuhe die Dame trägt? (und ist das nicht unhöflich?). Es handelt sich also definitiv kein Kleidungsstück, dass nötig ist um sich ins rechte Licht zu bringen oder Eindruck zu schinden. Es ist nun auch keines das der Frau gerade auffällt, außer sie schaut dauernd auf die Füße. Oft ist es nicht mal bequem – modische Schuhe die einen „schlanken Fuß“ machen sind oft vorne recht eng und „High Heels“ machen das Laufen zur Qual. Ich würde verstehen, wenn sich Frauen so viel Mühe beim Kauf von Reizwäsche geben würden. Aber bei Schuhen? Die Frage die sich mir stellt, ist warum Frau trotzdem so schuhfixiert ist. Meine Nichte meint, es wäre deswegen, weil Schuhe passen egal welches Gewicht man hat, doch dass kann ich nicht so recht als Erklärung akzeptieren. Weiß einer meiner Blogleser mehr?

Das zweite Thema das sich mir aufdrängte sind Sauberkeitsmarotten. Ich war 14 Tage in unserem Ferienhaus, das vorwiegend vermietet ist. Zweimal im Jahr gehe ich dorthin um die bei einem Haus anfallenden Arbeiten zu machen, also Großputz, nach dem Garten sehen, die Terrasse entkrauten und kleinere Schönheitsreparaturen zu machen, nach dem Rechten schauen und kaputte und beschädigte Dinge zu ersetzen. Diesmal waren es vierzehn Tage, weil auch das WC und ein Zimmer renoviert werden mussten. Eines was ich immer mache, ist ein gründlicher Putz der Wohnung. Trotzdem kommt es alle paar Mal vor, dass mir nach der Abreise die Reinigung in Rechnung gestellt wird. Nun bilde ich mir ein, dass ich gründlich putze – ich bin mindestens einen Tag mit dem Haus beschäftigt, bis man alle Möbel auch innen geputzt, eventuell neu eingewachst hat und die, die vom Gewicht her bewegt werden können, verschoben hat um auch in die letzten Ecken zu kommen. Ich glaube auch nicht dass die Reinigung der Putzkräfte so besonders ist, denn wenn ich nur unter den Betten mal fege kommen da Flusen, Haare und Staub heraus der nicht von nur einem Mieter stammen kann (und dazu muss man nichts rücken). Wie ich bei der Verwaltung erfuhr beschweren sich manche Gäste wenn es Wasserspritzer auf der Spüle gibt. Die sind natürlich fast unverhinderbar und Kalkflecken sind bei dem kalkhaltigen Wasser in Nesselwang (ca 23 dH) dann auch nicht vermeidbar, außer man geht als letztes mit einem säurehaltigen Mittel und danach mit einer Alkohollösung rüber um erst Kalk zu lösen und dann das Wasser durch einen Stoff zu ersetzen, der rückstandslos verdampft. Dass erinnert mich an die Wasserspritzerfetischistinnen bei meinem früheren Arbeitgeber: Das waren zwei Sekretarinnen, die bei einer Mitarbeiterversammlung sich öffentlich beklagt haben, dass es Leute gibt, die wenn sie die Gemeinschaftsküche benutzen danach nicht die Wassertropfen von der Spüle wegwischen….

Ich sage bewusst „Fetischistinnen“, denn das hat nichts mit Sauberkeit zu tun. Sauberkeit heißt, dass kein Dreck vorhanden ist. Das eine Spüle, an der ein Wasserhahn ist aber naturgemäß Wassertropfen aufweist ist normal und diese zu entfernen ist eine Sisyphusarbeit – spätestens wenn der Wasserhahn aufgedreht wird ist das Resultat wieder verschwunden. Wenn ich das übertrage müsste ich ja dann auch Putzlappen nach jeder Benutzung waschen oder beim Besen jedes Stäubchen aus der Bürste entfernen wenn ich damit gefegt habe. Es ist ja dadurch auch nicht sauberer und hygienischer, sondern nur ordentlicher. Solche Leute fangen aber dann an sich bei anderen unordentlichen Dingen zu beschweren, wie Tischdecken die nicht ganz gerade liegen oder Stühle die nicht unter den Tisch geschoben werden. Wenn es um Sauberkeit ginge, dann müssten sich die Leute eher beschweren über die Flusen unter dem Bett (bei uns sind auch Hundebesitzer willkommen und es soll ja Leute mit einer Tierahaarallergie geben). Dann müssten sich die Gäste aber beim regulären Putzdienst beschweren, was wohl nicht erfolgt, denn sonst wäre es nicht jedes Mal unter den Betten dreckig, würden Kekse oder Spielzeug auftauchen. Dann würden auch Tricks von Gästen auffallen die ich häufig erlebe: Ein Schonüberzug einer Matratze der auf einer Seite versaut wurde, wurde nicht gewaschen, sondern nur die Matratze umgedreht.

Was meint ihr zu Ordentlichkeitsfimmel, Sauberkeitskriterien und dergleichen?

Für alle Raumfahrtfans: Ich habe die Aufsätze die es in den letzten zwei Wochen im Blog gab und noch einen mehr in der neuen Rubrik „ISS“ online gestellt. Dort werden eventuell noch mehr Teilartikel aus dem ISS Buch erscheinen.

5 thoughts on “Schuhe kaufen und Wasserspritzer

  1. man mag es nicht glauben, aber frauen schauen bei anderen frauen tatsächlich auf deren schuhe und vergleichen (sich) darüber.

    was die ordnung und sauberkeit angeht bin ich der meinung, dass eine saubere, aber trotzdem benutzt aussehende wohnung in ordnung ist.
    was mich allerdings mehr als ein sauberkeitswahn stört ist, wenn überall duftsprays, raumdeos o.ä. verwendet werden. es ist ja nicht so, dass diese unangenehmen geruch neutralisieren. es riecht dann auch noch zusätzlich nach chemie. dies gilt auch für irgendwelches zeug was das toilettenwasser ekelhaft färbt.
    eine saubere toilette stinkt nicht, riecht aber halt auch nicht nach röschen. nach dem benutzen lüften und fertig.

  2. Ach ja das Thema Raumduft: Bei jedem zweiten Besuch finde ich da was vom Gast, auch diesmal ein Raumspray im WC. Alternativ gibt es dann auch noch so was in schönerer Version fürs Wohnzimmer. Schon sehr seltsam, zumal ich denke dass jemand ins Allgäu auch wegen der Natur kommt – doch im Haus muss es dann nach Chemie riechen….

  3. Hi,

    also das mit den Schuhen und den Handtaschen ist so ein Tick, den man manchmal auch als „Fetisch“ bezeichnen kann. Bei den Handtaschen fällt mir dazu eine Britin ein, die vor 10 Jahren mal Teil einer erfolgreichen Girlband war, später einen bekannten Fussballspieler geheiratet hat, und seit dem regelmässig in der Boulevardpresse auftaucht.
    Ausserdem hab ich mal gelesen, das ein Psychologe die Handtasche einer Frau als Teil ihres Intimbereichs sieht. Bei jüngeren Frauen meinte er, das es ein Teil ihres Balzverhaltens wäre, wenn sie aufgeregt anfangen in ihrer Handtasche zu wühlen, weil sie sich von interessanten Männern beobachtet fühlen. Der Psychologe riet den Männern, die betreffende dann mal zu fragen, ob man beim suchen behilflich sein könne…

    In den Katalogen von (pforzheimer) Versandhäusern der gehobenen Preisklasse fand man früher oft Seiten, wo Schuhe und Handtaschen zusammen abgebildet waren, d.h. die Schuhe passend zur Handtasche oder umgekehrt. Keine Ahnung, ob das immer noch so ist, halte es aber für wahrscheinlich. So gesehen betrachten viele Frauen die Schuhe als Teil des gesamten „Outfits“, das sie tragen, oder als „integralen Bestandteil“, wenn man so will.
    Und dem entsprechend können sie die Schuhe sehr wohl als Kleidungsstücke betrachten, mit denen sie Eindruck schinden wollen. Sei es, um den Eindruck der übrigen Oberbekleidung zu unterstreichen bzw. ins rechte Licht zu rücken. Oder sie wollen einfach nur angeben, bei sehr hohen Absätzen beispielsweise damit, das sie darauf gehen können. Appropos Absätze: Körperlich kleine Frauen tragen die oft auch wirklich nur, um dadurch grösser zu wirken.

    Was den Ordentlichkeitsfimmel angeht, so denke ich, das man auch alles übertreiben kann. Das mit den Wassertropfen ist so ein Fall. Und Raumduftsprays gehören für mich in die Liste der überflüssigsten Erfindungen, die die Menschheit je hervor gebracht hat. Da diese „Düfte“ extrem penetrant sind, würde es mich nicht wundern, wenn sie einen beachtlichen Beitrag zur Verkümmerung des menschlichen Geruchsinnes beitragen. Aber wenn das jemals schon untersucht worden sein sollte, dann werden diese Untersuchungen wahrscheinlich unter Verschluss gehalten, weil den Herstellern sonst eine Einnahmequelle weg brechen könnte…

    Hans

  4. Man muss das nicht nur an Frauen und Schuhen festmachen. Es ist meistens so, dass man abschaltet wenn es um Themen geht, von denen man nichts versteht, und Unterhaltung mangels fehlendem Fachvokabular nicht möglich ist. Was bei vielen Männern das Verständnis von Schuhen in allen Ausprägungen ist, ist bei vielen Frauen dann eben der x-Kern Prozessor mit allem drum und dran und das case-modding, oder die super surround HiFi Anlage mit allen Details, oder der 6 Vergaser mit Doppelturbo und und und. Sowohl das eine als auch das andere ist überflüssig wie ein Kropf, und trotzdem leben ganze Industriezweige und viele Illustrierten davon ihrer Klientel das Gefühl von etwas Besonderem zu geben.

  5. Moin,

    auch dazu mal meinen Senf:

    Schuhe sind erotisch. Schuhe und Bett sind die beiden wichtigsten Dinge im Leben: Entweder ist man in einem oder im andern.

    Ich kann gut verstehen, dass Menschen wert auf gute Schuhe legen, und diese auch als Prestigeobjekt sehen. Selbst ich als Mann hab drei paar verschieden hochpreisige Turnschuehe (Laufen, Radfahren, Segeln) in zwei bis drei Jahrgaengen – d.h. derzeit 8 Schuhe im Regal!

    Der Grund fuer Handtaschen liegt wohl in der Frauenkleidung, die nicht genug Taschen in Hose, Hemd, Jacke und Mantel hat. Um dann den ganzen Krempel unterzubringen braucht es eine Handtasche. Auch ich lauf meist mit einer Army-Tasche rum, in der sich mein eeepc, Papier, Stifte der Einkauf und aehnliches befindet. Papiere, Geldbeutel, Phon, Schluessel, Tabak und Feuer hab ich aber lieber am Koerper, weil Maennerkleidung mehr Taschen am Koerper bietet.

    Als Mann brauch ich dabei nicht die Handtasche passend zu den Schuhen, weil Maenner nicht unter dem Diktat der vierteljaehrlich wechselnden Mode stehen, sondern ihre Mode meist in der Jugend aussuchen, und dann bis in den Sarg das gleiche tragen. Wenn ich ne neue Hose brauch, geh ich in den Laden und sag: 501/29/32 schwarz – und entweder ich bekomm meine Hose oder ich geh in den naechsten Laden. Army Taschen wird es wohl immer geben. Und Kapuzenpullover werden selbst wenn die HipHopper so was nich mehr tragen weiterhin als Seglerbekleidung zu bekommen sein. Jeanskutte und Ledermantel werden wohl auch so schnell nicht aussterben. Ja selbst die Kleidung die mein Opa oder Vater in seiner Jugend schick fand, findet sich immernoch als klassische Herrenbekleidung.

    ciao,Michael

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