Vor dem Starship-Teststart IFT-11

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Am 13.ten Oktober plant Space den nächsten Start eines Starships, den elften insgesamt und den letzten eines Starship V2, von dem wie vom Starship V1 sechs Stück gebaut wurden, eines wurde aber schon vor dem Start am 18. Juni bei einem Probecountdown zerstört, als eine Stickstoff-Druckgasflasche in der Nutzlastsektion explodierte. Geplanter Startzeitpunkt ist um 18:15 Uhr CT (Ortszeit Texas). Das ist um 1:15 am 14.ten Oktober bei uns (MESZ). Eine Live-Übertragung des Testflugs beginnt etwa 30 Minuten vor dem Start.

Der elfte Flug ist der zweite, wo eine schon genutzte SuperHeavy erneut eingesetzt wird. Es ist die mit der Seriennummer 15, die schon bei IFT-8 zum Einsatz kam. Der erste Test einer Wiederverwendung bei Flug 9 scheiterte. Das Starship ist die Nummer 38. Schon im Vorfeld wurde ein statischer Test am 18. September abgebrochen und es zur Überprüfung zurück in die Montagehalle gefahren bevor es seien Triebwerke am 22. September für einige Sekunden zündete.

Wenig ist wie immer im Vorfeld von dem Start bekannt insbesondere was ihn von den vorherigen Flügen unterscheidet. Es wird im Wesentlichen im Zeitablauf eine Wiederholung des letzten Flugs sein. Erneut werden acht Starlink Simulatoren ausgesetzt (geschätzte Masse 12 bis 16 t), ein Triebwerkstest in der suborbitalen Bahn durchgeführt und er wird suborbital sein und im Indischen Ozean enden. Eine Änderung sollen weitere Modifikationen an den Triebwerken und eine weitere Annäherung an den endgültigen Hitzeschutzschild sein. Bei den Kacheln gibt es dann auch zahlreiche Experimente, die aber auch schon beim letzten Flug so durchgeführt wurden. Das Starship wird einige Experimente mit den Hitzeschutzkacheln durchführen, bei denen Kacheln entfernt werden, denen ein ablativer Backup-Abschnitt fehlt.

Der Booster mit 24 flugerprobten Triebwerken (vom Flug IFT-8) und neun neuen Triebwerken wird Konfigurationen testen, die für die Block-3-Booster bei der Landung geplant sind. Er soll aber nicht zum Startplatz zurückkehren, sondern wie beim letzten beiden Tests vor der Küste wassern. Das reklamiert SpaceX bei IFT-10 als vollen Erfolg, doch da SpaceX im entscheidenden Moment auf die Kamera an der Stufe umschaltete (die nur den Blick nach unten zeigt, da kann man weder Höhe, noch Geschwindigkeit erkennen, noch ob die Stufe senkrecht aufkommt oder schräg bin ich da skeptisch, denn SpaceX zeigt meist die Kamerasicht die Probleme verbirgt und teilt Probleme auch nur mit, wenn jeder bemerkt, dass es eines gibt. Die Sicht von einem Schiff wäre in jedem Fall spektakulärer gewesen und ich glaube nicht das SpaceX auf spektakuläre Videos ohne Grund verzichtet. Weiterhin zeigt die Verwendung von nur 24 der 33 Triebwerke vom achten Test das man bei diesen keine Fortschritte, sondern eher Rückschritte verzeichnet. Beim ersten Test bei IFT-9, der in einer Explosion bei dem Landungsmanöver endete, waren es noch 29 von 33 Triebwerken. Wenn man pro Flug ein Viertel der Triebwerke austauschen muss, wirds nichts mit der schnellen Startreihenfolge und den versprochenen niedrigen Startkosten. Aber diese Ver-Sprechungen wurden ja schon bei der Falcon 9 nicht eingelöst

Das Hauptziel für die Superheavy ist „die Demonstration einer neuartigen Landebrenn-Konfiguration, die bei der nächsten Generation von Super Heavy eingesetzt werden soll.“, So SpaceX undeutliches Statement. Die Super Heavy wird zu Beginn des Landevorgangs 13 Triebwerke zünden und anschließend in eine neue Konfiguration mit fünf laufenden Triebwerken für die sogenannte „Divert“-Phase übergehen. Die Änderung ist das es bisher drei Triebwerke in dieser Phase war4en. Dies soll zusätzliche Redundanz bei möglichen Triebwerksabschaltungen schaffen. Anschließend wird der Booster auf seine drei zentralen Triebwerke umschalten, um die Landebrennphase zu beenden, dabei über der Wasseroberfläche schweben und schließlich komplett abschalten, um zu wassern. Das Ziel dieser Tests ist es, das reale Flugverhalten beim Übergang zwischen den verschiedenen Brennphasen zu analysieren.

Für nächstes Jahr sind weitere Schritte in Richtung Einsatzfähigkeit des Starships geplant. So soll ein Orbit erreicht werden, Elon Musk spricht von 100 t Nutzlast, was mit einem Starship V3, das rund 42 % schwerer als die erste Version ist, auch nach meinen Berechnungen möglich ist. Allerdings versprach SpaceX mal für das V3 die doppelte Nutzlast. Ebenso ist die Rückkehr zum Startplatz bei den nächsten Flügen zum Startplatz geplant. Letzteres sorgt für Aufsehen, da der 4.200 Meilen (über 6.700 km) lange Flugpfad quer über die US führt und Kalifornien, Arizona und Texas überquert. Rund 200 Flugzeuge dürften in der Stunde, wo der Luftraum in dem Pfad gesperrt ist betroffen sein. 22 dieser Starts über das US-Territorium darf SpaceX nach der FAA Genehmigung im Jahr 2026 durchführen.

Neu ist eine weitere Annäherung der Endphase der Landung für die echte Landung auf der Starbase. In der Endphase der Starship-Trajektorie beim Flug 11 erfolgt ein dynamisches Schwenkmanöver (Banking Maneuver). Dabei werden die Unterschallsteuerungsalgorithmen getestet, bevor die Landung im Indischen Ozean erfolgt.

Es wird mal Zeit, dass es auch Fortschritte gibt. Mal abgesehen von den Rückschlägen, die es beim Starship in den letzten drei Jahren gab, flogen alle Tests nur dieselbe suborbitale Bahn, die Landung der Superheavy klappt inzwischen, aber kein Starship ist bisher zum Startplatz zurückgekehrt obwohl und das schon mehrfach versprochen wurde (unter der Bedingung das der aktuelle Flug voll erfolgreich ist, tja und das war er eben meist nicht). Das Starship V3 wird nach einer Ankündigung des ehemaligen NASA-Managers und nun Angestellten von SpaceX Gerstenmeier, also nicht Elon Musk, der ja sehr optimistische Vorstellung von Zeitplänen hat, nicht vor 2026 stattfinden. Damit gibt es fünf Starts des Starships dieses Jahr, also nur einen mehr als 2024 und das steht nicht für einen Zeitplan der sich dem Entwicklungsende nähtet und damit auch einer einsatzfähigen Version.

Hier der Zeitplan des Countdowns nach der SpaceX Website

Hr/Min/Sek Ereignis
01:15:00 SpaceX-Flugdirektor führt Abstimmung durch und bestätigt „GO“ für Treibstoffbefüllung
00:53:00 Befüllung des Schiffs mit Treibstoff (Flüssigmethan) beginnt
00:46:10 Befüllung des Schiffs mit LOX (Flüssigsauerstoff) beginnt
00:41:15 Befüllung des Boosters mit Methan beginnt
00:35:52 Befüllung des Boosters mit LOX (Flüssigsauerstoff) beginnt
00:19:40 Die Raptor-Triebwerke beginnen mit der Vorkühlung bei beiden Stufen.
00:03:20 Treibstoffbefüllung des Schiffs abgeschlossen
00:02:50 Treibstoffbefüllung des Boosters abgeschlossen
00:00:30 SpaceX-Flugdirektor bestätigt „GO“ für den Start
00:00:10 Aktivierung des Flammendeflektors
00:00:03 Zündsequenz der Raptor-Triebwerke beginnt
00:00:00 Abschalten der Triebwerke nicht mehr möglich

Flug:

Min/Sek Ereignis
00:00:02 Start (Liftoff)
00:01:02 Max Q (Moment der größten aerodynamischen Belastung auf die Rakete)
00:02:37 Super Heavy MECO (Abschaltung der meisten Triebwerke der Superheavy)
00:02:39 Hot-Staging (Zündung der Starship-Raptoren und Stufentrennung)
00:02:49 Beginn des Boostback-Manövers der Super Heavy
00:03:38 Ende des Boostback-Manövers der Super Heavy
00:03:40 Abwurf des Stufenadapters
00:06:20 Beginn des Lande-Brennmanövers der Super Heavy
00:06:36 Ende des Lande-Brennmanövers der Super Heavy
00:08:58 Triebwerksabschaltung des Starships
00:18:28 Beginn der Nutzlast-Demonstration
00:25:33 Abschluss der Nutzlast-Demonstration
00:37:49 Raptor-Zündtest im Weltraum (Relight-Demo)
00:47:43 Wiedereintritt des Starships in die Atmosphäre
01:03:30 Starship erreicht transsonische Geschwindigkeit
01:03:52 Starship unterschreitet die Schallgschwindigkeit (subsonisch)
01:05:58 Beginn des Lande-Brennmanövers
01:06:00 Starship führt Landeflipp-Manöver aus
01:06:09 Lande-Brennvorgang wechselt von 3 auf 2 Triebwerke
01:06:25 Wassern im indischen Ozean.

Der Text wird auch, wenn der Flug vorbei ist im konsolidierten Artikel über die Testflüge auf der Website zu finden sein.

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