Wozu Feststoffbooster?

Heute mal wieder ein bisschen Raumfahrtgrundlagenwissen. Wozu verwendet man Feststoffbooster? Die Allgemeine Antwort ist: Sie sind viel billigere erste Stufen als Antriebe mit flüssigen Treibstoffen und die Rakete wird deswegen billiger. Das ist richtig, aber wie immer nicht automatisch immer gültig. Als erstes: Feststoffantriebe sind nicht automatisch billiger. Die IUS Oberstufe kostete schon in den 80 er Jahren rund 30 Millionen Dollar pro Exemplar, genauso viel wie damals eine Centaur Oberstufe. Die USRM der Titan 4B ließen der Preis auf fast das doppelte ansteigen und auch die Shuttle SRM kosten so viel wie eine Ariane 5 komplett. Auch reine Feststoffraketen wie die Pegasus oder Taurus sind nicht gerade preiswert.

Technisch gesehen spricht vieles gegen die Feststoffantriebe: Das Voll/Leermasseverhältnis ist bei vielen Typen schlechter als bei flüssigen Treibstoffen, die spezifischen Impuls sind schlechter als bei den meisten flüssigen Treibstoffen. Zumindest das erstere ist heute nicht unbedingt gegeben – siehe Vega. Das große Feststoffbooster so populär ist hat einen anderen Grund: Sie erlauben es die Zentralstufe viel preiswerter zu fertigen. Dazu ein konkretes Beispiel: Ariane 5 Continue reading „Wozu Feststoffbooster?“

Auf dem Weg zur Super Ariane 1: Eigene Verbesserungsvorschläge

Blog StatsZuerst mal noch ein bisschen Smalltalk. Ich freue mich dass der Blog so viel Zuspruch findet und füge hier mal eine Grafik bei, die das belegt. Neben dem allgemeinen Trend nach oben sind zwei Dinge deutlich sichtbar: Jeweils nach den Sommerferien kommt ein Schwung neuer Leser. Diesen Sommer besonders stark, auch bedingt durch das Interesse an dem vierzigjährigen Jubiläum der ersten Mondlandung, dass ich auch bei meinen Büchern feststellte (würde ich immer so viele Bücher wie im Juli verkaufen, ich könnte zumindest das Essen damit finanzieren…) Leider ist es seitdem entsprechend Mau, auch weil wohl dann viele Bücher von Amazon & Buchhandlungen auf Vorrat gekauft wurden und nun erst mal abgesetzt werden müssen. Der Einbruch im Februar kommt übrigens nicht durch mangelnde Nachfrage zustande sondern ein neues WordPress Theme, das die Statistiken deaktiviert hatte.

Da bin ich beim zweiten Teil: Meinem aktuellen Buchprojekten. Band 1 des Trägerraketenlexikons ist einmal durchgelesen und die Grammatikkorrektur ist nun auch drüber. Derzeit lese ich es zum zweiten Mal, so dass berechtigte Hoffnung besteht, dass es noch diesen Monat erscheint. Ich habe das Probekapitel in einer aktualisierten Form online gestellt.

Doch nun zum zweiten Teil. Diesmal befasse ich mich mit Optimierungen der Ariane 5, die ich für sinnvoll erachte, als Konkurrenz zu denen der ESA, aber wie bei dieser noch ohne radikale Neuerungen. Continue reading „Auf dem Weg zur Super Ariane 1: Eigene Verbesserungsvorschläge“

Eine Alternative zur ESC-B

Ariane 5Wie sicherlich bekannt ist, wird die ESC-B nicht so schnell kommen. Bei der letzten Ministerratskonferenz der ESA wurde zwar als Ziel die Erhöhung der Nutzlast um 1.5 t beschlossen, jedoch keinen Zeitrahmen angegeben und vor allem nicht die ESC-B Entwicklung wieder aufgenommen.

Auch Arianespace rechnet nicht so schnell, damit, dass die ESC-B bald kommt. Vor einem Monat gab es den bislang größten Auftrag an EADS über 35 Ariane 5 – alle in der ECA Version. Da noch 13 vom aktuellen Los auf den Start warten, dürfte bei 7 Starts pro Jahr dieses Los bis Mitte 2017 reichen.

Okay, die ESC-B kommt also bestimmt nicht vor 2016 – wie sonst könnte man die Nutzlast erhöhen? Mein Ansatzpunkt wäre eine "ESC-A Mark II".Es gibt hier zwei Punkte die ich für denkbar halte:

  • Reduktion des Trockengewichts
  • Erhöhung der Treibstoffzuladung durch mehr Triebwerke

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Ariane 5: Man hätte es besser machen können

Ein neuer Blog in der Reihe, "Wir wissen ja alles besser". Bekanntlicherweise ist man nun schon seit über 10 Jahren am werkeln, bei der Vergrößerung der Nutzlast der Ariane 5. Das wäre auch einfacher gegangen. Zuerst einmal was waren die Designgründe für die erste Version der Ariane 5 – die Ariane 5 G?

  • Sie sollte 10 % billiger als eine Ariane 4 in der Produktion sein
  • Sie sollte sowohl 40 % mehr Nutzlast in den GTO Orbit wie auch 18 t in den LEO Orbit befördern (für Hermes)
  • Die Sicherheit musste für bemannte Einsätze recht hoch sein: 99 % für LEO Missionen und 98.5 % für GTO Missionen (mit dritter stufe)

Das waren schwer zu vereinbarende Forderungen. Wie hat man sie umgesetzt?

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