Bemannte Raumfahrt könnte billig sein!

Wenn es um bemannte Raumfahrt geht senkt jeder daran wie teuer sie ist. Doch eigentlich müsste das Gegenteil der Fall sein. Warum? Nun unbemannte Raumfahrt ist teuer, weil alles so ausgelegt sein muss, dass es über Jahre funktioniert, absolut zuverlässig. Eine Reparatur ist unmöglich. Redundanz, Tests und Kontrollen sind das Stichwort dafür, dass man dies erreicht. Wenn wir von bemannter Raumfahrt sprechen, brauchen wir erst mal für die Menschen eine stabile Druckhülle, sie muss das Gas innen lassen, sicher vor Mikrometeoriten schützen und natürlich auch temperaturreguliert sein. Zack – sparen wir schon mal die ausgeklügelte Temperaturregulation bei Satelliten, ein Ventilator und Heizelemente reichen aus. Kein Vakuum stört und macht den effizienten Wärmetransport über Konvektion unmöglich. Russland kopierte über Jahre hinweg dieses Prinzip bei zahlreichen Satelliten und Raumsonden. Continue reading „Bemannte Raumfahrt könnte billig sein!“

Wann ist die bemannte Raumfahrt am Ende?

Nun wird ja das Ende der Shuttle Ära bei zahlreichen Medien zelebriert. Ich habe das mal zum Nachdenken genutzt. Wie wird es weitergehen in der bemannten Raumfahrt? Es gibt ja (wir hatten die Diskussion hier schon mal) die unterschiedlichsten Ansichten, warum es überhaupt bemannte Raumfahrt gibt. Die Motivlage ist anders als bei der unbemannten Raumfahrt. Dort gibt es eine wissenschaftliche Gemeinschaft, die neue Missionen wünscht. Diese bekommt zwar auch nicht jede Mission, aber in den letzten Jahrzehnten ist doch ein deutlicher Fortschritt festzustellen, wie viel Wissenschaft man pro Dollar bekommt. Bei der bemannten Raumfahrt ist das wegen der immer gleichen Anforderungen des Menschen an die Umgebung und Sicherheit wesentlich schwieriger mehr Wissenschaft für das gleiche Geld zu erhalten. Vielmehr explodieren die Kosten wenn man sich vom Erdorbit zu entfernten Zielen aufmacht. Ich glaube ich sag euch nichts neues, wenn ich darauf hinweise, dass fast niemand von bemannten Missionen wirklich bahnbrechende Erkenntnisse erwartet.

Die meisten die sich hier zu Wort gemeldet haben, argumentieren entweder, dass es ein tiefer Menschheitswunsch ist ins All aufzubrechen oder soziokulturell, also bemannte Raumfahrt gehört zu unserer Kultur wie Theater, das ja auch subventioniert wird und für das sich nur eine Minderheit interessiert. Es gibt für beide Aspekte Gegenargumente. Fürs erste Argument würde ich sagen, dass es wohl ein Schluss von der eigenen Einstellung auf die Aller ist. Und die meisten Leute haben eben keine Entdeckernatur. Sie wollen weder auf einen Himalaja Gipfel klettern, noch zur Titanic herab tauchen (alles heute bezahlbar). Es gab immer Entdecker, nur gibt es den kleinen Unterschied, dass bei der Raumfahrt die Summen so hoch sind, dass ein Einzelner diese nicht aufbringen kann, selbst wenn er Sponsoren oder eine Organisation für seine Idee gewinnt. Zum zweiten ist zu sagen, dass es als Gegenargument viele Kulturen gibt, die keine bemannte Raumfahrt betreiben. Vor allem gibt es einen Unterschied: Von der Förderung der Theater profitiert zwar nur eine Minderheit, aber doch immerhin Hunderttausende in der BRD. Von der bemannten Raumfahrt profitieren dagegen gerade mal ein Astronaut alle paar Jahre. Daher werden sich weitaus weniger finden die gegen eine Kürzung der Mittel in diesem Bereich sind. Continue reading „Wann ist die bemannte Raumfahrt am Ende?“

Die bemannte Marslandung – eine persönliche Meinung

Obama hat nun ja wieder ein Raumfahrtprogramm angekündigt. Immerhin etwas konkreter, als Bush damalsm mit festen Terminen. Doch wird es kommen? Werden 2025 Asteroiden besucht und 2035 der Mars? Hierzu meine Meinung. Raumfahrt ist nicht nur Forschung. Sie hat auch politische Aspekte. Dieser Anteil ist bei der bemannten Raumfahrt der Hauptantrieb. Das ist der Grund warum China so bestrebt ist Taikonauten ins All zu bringen und eine Miniraumstation zu bauen: Sie wollen zeigen, dass sie es auch können. Bei Russland ist die bemannte Raumfahrt praktisch das einzige, was noch von der nichtmilitärischen Raumfahrt übrig blieb. Es ist die Möglichkeit sich zu profilieren: Sieh hin, wir können das! Schlussendlich ist der Kreis der Nationen, die eigene bemannte Raumfahrzeuge bauen können, sehr klein.

Diesen Aspekt muss man im Hinterkopf behalten, wenn man sich die Geschichte der Entwicklung ansieht. Mercury entstand um als Erstes einen Menschen ins All zu bringen. Um nichts anderes ging es bei diesem Programm. Als dies nicht gelang wurde wenige Wochen nach Gagarins Flug Apollo von Kennedy ausgerufen. Er wähnte sich so im Hintertreffen, dass er ein so entferntes Ziel wählte, das auch ein Vorsprung den Sowjets nichts nützte. Gemini wurde erst später hinzugenommen um die wesentlichen Technologien zu erproben, bevor Apollo einsatzbereit war und so hier Flüge zu sparen zu beschleunigen. Bei Apollo ging es wirklich erst nur um „Landing a man on the Moon and returning him safe to the earth“. Alle wissenschaftlichen Aspekte kamen erst hinzu, als das erreicht war. Continue reading „Die bemannte Marslandung – eine persönliche Meinung“

Gemini war preiswert!

Gestern habe ich den Rechercheteil für die Auflage 2 des Gemini Buches abgeschlossen. Das ging recht schnell, da es zum einen es leichter ist an Infos heranzukommen und zum Zweiten das Buch sich mehr an die Allgemeinheit richtet, also das Anspruchsniveau nicht so hoch ist. Dabei bin ich auch über einige Zahlen für die Kosten gestolpert. Vielleicht zuerst einmal eine Gesamtbilanz:

  • Gemini kostete damals 1354 Millionen Dollar
  • Es wurden 12 Flüge, davon 10 bemannt durchgeführt
  • Dazu kamen sieben Flüge von Zielen an die angekoppelt wurde.
  • Heute entspricht dies nach dem Augustine Report rund 7,2 Milliarden Dollar

Zuerst mal: 7,2 Milliarden sind in der bemannten Raumfahrt keine so große Zahl. Das Programm lief über 5 Haushaltsjahre, das heißt es kostete rund 1,4 Milliarden pro Haushaltsjahr, also weniger als der Unterhalt der ISS oder die Hälfte des jährlichen Shuttle Budgets. Continue reading „Gemini war preiswert!“

So klappt es nicht mit den e-books….

E-Books kommen ja langsam in Mode. Rechtzeitig zur Buchmesse haben nun weitere Firmen entsprechende Reader angekündigt. Bemängelt wird allgemein, dass es wenige e-books gibt. Ich dachte immer das ist das typische Henne-Ei Problem: Solange es keine Bücher gibt, kaufen Leute keine Reader und solange es keine Reader gibt, publiziert keiner Bücher. Nun das letzte dachte ich, ist leicht zu lösen – ich denke jeder erstellt heute seine Bücher mit dem Computer und egal ob Satzsystem oder Textverarbeitung – es sollte möglich PDF als Standardformat für Dokumente zu erzeugen.

Nun erfahre ich in der vorletzten ct‘ Ausgabe, aber das die Basis für die ebook Format HTML ist, zusammen mit von Java bekannten Manifest Dateien. Die Erzeugung ist nicht so ganz einfach, und ich verstehe nun warum ein e-book bei BOD 199 Euro zum publizieren kostet, ein normales Buch dagegen nur 39 Euro.

Ich habe mal probeweise eines meiner Bücher von Openoffice als HTML abspeichern lassen und das sieht grauenhaft aus. Bilder und Text aus der Form, Tabellen so breit wie der ganze Bildschirm. Kurzum: so kann man das nicht ausliefern. Mögen andere Produkte besser sein: HTML ist ein Standard für das Lesen von Bildschirm. Aber keiner der formatgetreu ist, also eine Seite immer so darstellt wie man es im Original war. Continue reading „So klappt es nicht mit den e-books….“