Eine Idee für ein langfristiges Venusprogramm

Betrachtet man es aus himmelsmechanischer Sicht so ist unverständlich, warum die Venus so stiefmütterlich behandelt wird. Sie ist nach dem Mond am leichtesten erreichbar. Um in eine zumindest elliptische Umlaufbahn einzuschwenken braucht man nicht mehr Energie als bei Mond und Mars und die Flugzeit ist mit 4-6 Monaten auch recht kurz. Die ersten Raumsonden, die zu den Planeten aufbrachen taten dies auch zur Venus.

Mit der dicken Atmosphäre hat zumindest bei den Amerikanern dann ein Desinteresse eingesetzt, das nicht nur mit der Wissenschaft zu tun hat, sondern auch der Öffentlichkeitsarbeit: man kann die Venus nicht als Planeten verkaufen bei der es eventuell Leben geben könnte oder zumindest mal gegeben hat. Das hat man ja mit Erfolg beim Mars geschafft und probiert es gerade bei Europa und Titan. Es gibt wegen der Wolken auch keine „Pretty nice Pictures“. Beispielsweise wird mit MAVEN im November zum ersten Mal (nach gut 50 Jahren Marsforschung mit Raumsonden) eine US-Raumsonde ohne Kamera starten. Continue reading „Eine Idee für ein langfristiges Venusprogramm“

Ein Kommunikationsproblem Teil 2

So, nun geht es weiter mit der Lösung des Kommunikationsproblems, das ich gestern andiskutiert habe.

Zuerst einmal kann man funktechnisch einiges verbessern. Die US-Sonden hatten nur wenige Watt Sendeleistung. Bei einer Lebenszeit von maximal drei Stunden (mit 1 Stunde Abstiegszeit) kann man ohne Problem mit hoher Sendeleistung senden, da die Batterie nicht viel mehr wiegt. Irgendwann wird dann der Sender dann aber auch sehr schwer, doch 100 Watt sollten möglich sein, Das ist immerhin der vierfache Wert von der großen Pioneer-Venus Sonde. Eine weitere Optimierung besteht darin, dass man nicht eine Rundstrahlantenne nimmt, sondern 7 Antennen mit einem je 70 Grad – eine in der Mitte, sechs außen. Das bringt einen weiteren Gewinn um den Faktor 5,6. Zusammen ist dies dann schon der Faktor 13,1 oder 3600 Bit/s. Das ist dann die Datenrate von Venera 11-14. Eine höhere Sendefrequenz als das in Pioneer Venus eingesetzte S-Band bei 2291 MHz ist wahrscheinlich wegen der dichten Atmosphäre nicht möglich. Continue reading „Ein Kommunikationsproblem Teil 2“

Ein Kommunikationsproblem – Teil 1

Heute und morgen will ich mich mal einem Problem widmen, dass verschiedene Lösungen hat die ich mal diskutieren will. Es geht um die Optimierung einer Venusmission. Eine sicher interessante Mission wäre es eine Kapsel zur Venusoberfläche zu schicken und während des Abstiegs Aufnahmen zu machen und zurück zu funken. Dazu erst einmal wie ungefähre Beschreibung der Mission. Heute geht es um das Problem selbst und Morgen um einige Ansätze es zu lösen.

Die Sonde selbst könnte eine einfache Weiterentwicklung der Pionier Venus Mission sein. Sie würde also beim Abstieg atmosphärische Messungen machen und durch einige Bullaugen Aufnahmen. Anders als bei den Venera ist keine Untersuchung auf der Oberfläche geplant, aber ein Gestell verhindert das Umkippen und fungiert als Stoßfänger. Continue reading „Ein Kommunikationsproblem – Teil 1“