Wahlnachlese

Ich weiß, es ist etwas spät, aber da ich meine Blogeinträge im Voraus schreibe und es bei der AFD so knapp war, das ich das Endergebnis abwarten wollte, erst heute eine Wahlnachlese.

Das die CDU/CSU gegenüber den letzten Umfragen die sie bei 38-39% sahen, was ja eh schon gut ist, nochmal zulegt hätte ich nicht gedacht. Mag Merkel feiert, zeigt der Wahlausgang aber doch eins: gewählt wird in Deutschland wer möglichst nichts macht oder Geschenke verspricht. Wer sagt, dass man damit nicht weiter kommt (das hat fast jede Regierung in den letzten 30 Jahren so gemacht) wird bestraft. So wird man sich auch in den nächsten Jahren ausruhen auf der Konjunktur die läuft und zwar ohne das die Regierung was zu tun hat, anstatt nun mit den Steuereinnahmen die Schulden abzutragen will man ja nur einen „ausgeglichenen Haushalt“. Continue reading „Wahlnachlese“

Lass mich dein Pirat sein

Nun sind ja bald Landtagswahlen in Schleswig Holstein und in Nordrhein-Westfalen. In beiden Parlamenten wird die Piratenpartei einziehen, wenn nichts großartiges dazwischen kommt. Der Zulauf für diese Partei ist mir allerdings ein Rätsel. Als es vor knapp einem Jahr den ersten Erfolg in Berlin gab, war es ja noch sympathisch, dass sie außer zu ihren „Internet-Themen“ zu keinen anderen Punkten eine Meinung, geschweige den ein Programm haben. Doch nun wirds langsam peinlich.

Wenn man wie bei Schleswig-Holstein wohl passiert einfach das Wahlprogramm per Copy & Paste kopiert (von der Landtagswahl in BW – dumm nur, wenn man dann die Abschaffung von Studiengebühren fordert die es in Schleswig Holstein gar nicht gibt) dann verdichtet sich der Eindruck einer Spass- und Laienspielpartei. Continue reading „Lass mich dein Pirat sein“

Die Bundeswehr und Leckeres aus China

GDA EmpfehlungenWie passend zum Blog hat das Kabinett beschlossen, sich an einer EU Mission zur Bekämpfung der Piraterie am Golf von Somalia zu beteiligen. Doch wie! Die Bundeswehr soll weder Piraten verhaften, noch Schiffe aufbringen oder gar versenken. Nur sie davon abhalten Handelsschiffe zu kapern. Nicht einmal Soldaten dürfen auf Handelsschiffen zum Schutz mitfahren. Hallo? Habt ihr in Berlin denn vollständig den Verstand verloren? Was soll ein solcher Einsatz? Davon wird das Problem doch nicht gelöst und die betreffenden Soldaten müssen sich doch zu Recht verarscht vorkommen. Es ist der Tiefpunkt in der Weise wie mit der Bundeswehr umgegangen wird. Bis zur Wiedervereinigung war es relativ einfach: Die Bundeswehr hatte nach Grundgesetz nur die Aufgabe der Landesverteidigung und dürfte nur in Friedensmissionen der UNO teilnehmen, aber nicht in Kampfeinsätzen. Dann  meinte man, wir müssten mehr tun und hat das Grundgesetz zu ändern: Mit dem Resultat, dass der erste Kampfeinsatz der Bundewehr kein UNO sondern ein NATO Einsatz war, also völkerrechtlich nicht ganz eindeutig, auch wenn angesichts der Politik von Serbien zwingend notwendig. Seitdem soll nach dem Willen der Regierung die Bundeswehr überall mit dabei sein, ohne dass man sich allzu sehr nass machen will. Es könnte ja gefährlich werden. So schauen sich die Soldaten in Afghanistan die Opiumplantagen an, weil wenn man was dagegen tut, könnte man die Unterstützung der Warlords verlieren und nun sollen sie Piraten vertreiben ohne welche gefangen zu nehmen oder die Schiffe zu versenken. Das letzte halte ich für das wichtigste: Wenn man sich schon scheut die Piraten vor Gericht zu stellen, weil es rechtliche Probleme geben könnte (es fand ja alles im Ausland statt) oder diese einen Asylantrag stellen können. Dann sollte man wenigstens die Schiffe versenken und die Piraten beim nächsten Landgang wieder von Bord schmeißen.

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Kann man Krieg noch bezahlen?

Als ich über die Genauigkeit, mit der man die Bahn korrigieren kann sprach, habe ich auch Munition und Bomben angesprochen, die heute gelenkt wird. Ich habe dann nach Beispielen für die Genauigkeit gesucht, aber zuerst nichts gefunden. Das Thema hat mich aber nicht losgelassen und ich habe weiter gesucht. Man lernt wie immer etwas dazu. Neu für mich war, dass Schiffsartellerie wieder mehr zum Einsatz kommen soll. Zum einen machen neuere Munitionstypen es möglich, die Reichweite zu steigern: Konventionelle Geschütze mit normaler Munition wie die 155 mm Kanone der Panzerhaubitze erreichen 40 km bei 12-40 m Genauigkeit – in etwa dieselbe Reichweite wie die großkalibrigen Geschütze im zweiten Weltkrieg bei höherer Präzision. Bei der Trennung in Sprengkopf und Sprengladung gibt es eine Reichweitensteigerung auf 60-70 km und mit zusätzlichem Raketenantrieben und Steuerflossen (zum Gleiten) soll ein amerikanisches System bis zu 160 km Reichweite erreichen. (Letzteres ist aber nur auf großen Schiffen mit mehr als 10000 t Wasserverdrängung einsetzbar)  Wahrscheinlich ist noch mehr möglich mit Gleitflügeln. Ich denke da an das Projekt der Wehrmacht die A-4 mit Flügeln auszurüsten und damit die Reichweite auf 600 km zu steigern. Gegenüber den heutigen Steuerflossen wären dies dann echte Flügel. Die Granate erreicht dann das Ziel allerdings nicht mehr mit Überschallgeschwindigkeit.

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