Eine neue Industrie trotz hoher Startkosten

Seit Jahrzehnten wird es gebetsmühlenartig proklamiert: Wenn erst mal die Startkosten sinken, dann beginnt eine neue Ära der Raumfahrt. Dann geht man über von der Weltraumforschung zur Weltraumnutzung. Was vorgeschlagen wird, ist zeitgeistabhängig. In den Siebzigern waren es große Kommunikationsplattformen, Energie aus dem Weltraum oder die Atommüllentsorgung und Fabrikation im Weltraum. Heute ist es wieder Kommunikation, diesmal mit Flotten kleiner Satelliten und durch Erfahrung klug geworden, prognostiziert man einfach völlig neue Industriebereiche, die durch kleinere Startpreise möglich wären.

Ich stand dem schon immer kritisch gegenüber. Aus dem einfachen Grund, das selbst bei kommerziellen Satelliten wie Kommunikationssatelliten die Herstellungskosten weitaus höher sind als die Startkosten. Dabei ist deren Herstellung schon durch den hohen Bedarf und die Konkurrenz der verschiedenen Firmen optimiert. Sie basieren auf wenigen Bussen, die dann individuell abgewandelt werden. Trotzdem sind solche Satelliten heute noch eine Investition im mehrfachen Millionenbereich. Einige Angaben:

Man muss nicht mal einzelne Projekte bemühen, 2016 betrug der Gesamtumsatz aller Satellitenhersteller 13,9 Milliarden Dollar, Launch Services dagegen 5,5 Milliarden Dollar. Ein Satellit ist im Mittel zwei bis dreimal teurer als ein Start, allerdings mit starken Schwankungen, wie auch der Report zeigt: 51% der 2016 gestarteten Satelliten hatten als Hauptfunktion die Erdbeobachtung, sie machten aber nur 12% der Umsätze aus. Die militärische Aufklärung machte nur 10% aller Starts aus, doch 44 % des Umsatzes. Continue reading „Eine neue Industrie trotz hoher Startkosten“

Wenn’s teuer sein soll: macht’s bemannt!

Kurz vor Neujahr scheiterte eine EVA bei der die Astronauten/Kosmonauten Kameras von Urthecast installieren wollten aber scheiterten. Über die Kameras gibt es wenige Informationen, aber im Bild Modus sollen sie 40  km breite Streifen mit einer Auflösung von 5 m (entspricht 8000 Pixeln Breite) und Videos von 4K Auflösung mit 60 s Dauer erstellen können (entspricht auf der Erde einer Flugstrecke von rund 400 km).

so und nun das ketzerische. Ich rechne mal als Spaß aus, was das so kostete.

Da haben wir erst mal die ISS Kosten, die betragen 2013: Continue reading „Wenn’s teuer sein soll: macht’s bemannt!“