Trübe Tage, ebooks und ROSAT

Jetzt beginnt ja wieder die trübe Jahreszeit. Ich hasse den Winter. Es ist kalt, nass und dann muss man auch noch Schneeschippen. Vor allem aber geht mir der trübe Himmel auf die Nerven und die kurzen Tage ebenso. Seit zwei Jahrzehnten leide ich im Winter unter einer Winterdepression – mal schlimmer, mal weniger schlimm. Als ich vor 5 Jahren abnahm und sie besonders schlimm wurde habe ich mir da eine Lampe gekauft. Aber seitdem ist sie selten zum Einsatz gekommen. Zum einen wegen des Zeitaufwands – ich finde nur selten Zeit eine halbe Stunde ohne was zu tun, direkt vor der Lampe zu sitzen – und direkt vor der Lampe muss es sein, sonst ist die Lichtintensität zu gering. Und zum zweiten kann man drauf wetten, dass dann jemand kommt und dumme Fragen stellt. Continue reading „Trübe Tage, ebooks und ROSAT“

Raumfahrträtsel 19

ROSATAuch diesmal war es kein Problem das Rätsel zu lösen: Ja an diesem Tag wurde der deutsche Röntgensatellit ROSAT nach fast neun Jahren Betriebszeit abgeschaltet, nachdem das Gas für den letzten Proportionalzähler abgeschaltet. Ich halte ROSAT für den erfolgreichsten deutschen Satelliten. ROSAT war um Klassen empfindlicher als sein Vorgänger der NASA Satellit HEAO-2 (Einsteinobservbatorium). Während dieser rund 840 Röntgenquellen entdeckte waren es bei Rosat nach einem Jahr Durchmusterung schon 60.000 und nach fünf Jahren rund 120.000. Später wurden rund 5.000 Quellen im Punktausrichtungsmodus beobachtet. Seine Empfindlichkeit und Auflösung war um Klassen besser als dieser Satellit.

ROSAT war auch der letzte Satellit einer kleinen Blüte im deutschen Weltraumprogramm. In den siebziger Jahren gab es neben dem schon damals starken Engagement in der ESA auch noch ein deutlich größeres nationales Programm. Deutschland baute zwei nationale Raumsonden (die erste Nation nach USA und UdSSR mit eigenen Raumsonden!), plante eigene Missionen mit dem Spacelab (auch hier die einzige ESA Nation die das tat) und eigene nationale Kommunikationssatelliten. ROSAT war der letzte in dieser Serie. Er war dabei nicht einmal so teuer: 560 Millionen DM, die HEAO Serie kostete 700 Millionen Dollar für drei Satelliten (bei einem Umrechnungskurs von 2 zu 1) und XMM als Nachfolger kostete bis 2006 rund 909 Millionen Euro. Continue reading „Raumfahrträtsel 19“