Er könnte noch fliegen – wenn er unbemannt gewesen wäre

Ja auf diesen Gedanken bin ich gekommen beim Space Shuttle. Nun die Diskussion ob er bemannt sein muss kann man sich schenken, unbemannt hätte es nicht das Geld für ihn gegeben. Doch die NASA hat auch mal weiter gedacht. Von den siebziger bis achtziger Jahre entwickelte Sie verschiedene Konzepte für ein unbemanntes System mit höherer Nutzlast. Das ging hin bis zu einem vergrößerten Tank, auf dem die Nutzlast saß mit den Triebwerken unter dem Tank und vier Feststoffboostern – Nutzlast 150 t.

Diese ersten Planungen in den siebziger Jahren wurden dann einige Jahre ad acta gelegt. Die NASA hatte nicht das Geld und erst mal galt es das Space Shuttle System zu der Startrate zu bringen die angestrebt war – 1986 waren 13-14 Starts geplant, später sogar bis zu 20 pro Jahr. Ob 20 realistisch gewesen wären ist offen. aber 1985 fanden neun Starts statt, wobei der letzte Orbiter (die Atlantis) erst am 3.10.1985 ihren Erstflug hatte. Weniger als zwei Monate später startete sie erneut – 13 Starts wären bei dem Tempo also durchaus nicht unrealistisch gewesen.

Nach Challenger war das illusorisch. Neben der eigentlichen Unglücksursache fand die Roger Kommission auch zahlreiche andere Mängel im Shuttle Management. So war es gang und gäbe die Orbiter zu „kannibalisieren“ – mangels Ersatzteilen wurde aus einem Orbiter etwas ausgebaut um einen anderen schnellstmöglich flugfähig zu bekommen. Alles nur um die Startrate schnell hoch zu treiben. Continue reading „Er könnte noch fliegen – wenn er unbemannt gewesen wäre“

Der Shuttle-C

Vor der Challenger Katastrophe hatte die NASA noch hochtrabende Pläne für das Shuttle System. Die Centaur Oberstufe sollte die Nutzlast in den geostationären Orbit gegenüber der IUS verdoppeln. Andere Stufen mit lagerfähigen Treibstoffen für größere Nutzlasten, die weniger Platz im Nutzlastraum brauchten waren angedacht. Das wichtigste Projekt war jedoch der Shuttle-Carrier oder Shuttle-c.

Das Shuttle-c ist nicht ein System, vielmehr eine Idee von verschiedenen Schwerlasttransportern auf Basis der Space Shuttle Komponenten. Das größte System bestand aus 4 Feststoffboostern, einem verlängerten Tanks und 4 Triebwerken. Anstatt einem Space Shuttle hätte dieses System nur eine Nutzlastbucht transportiert. Nur die Booster wären wiederverwendbar gewesen.

Das kleinste System war ein umgebauter Space Shuttle. Triebfeder für diese Projekte war nicht der Bedarf bei einem solchen System, sondern das SDI Programm. Wenn dieses in die Realisierungsphase gehen würde, hätte man hunderte von schweren Nutzlasten in den Orbit transportieren müssen. Die NASA offerierte dafür das Space Shuttle, während die Air Force lieber eine eigene, konventionelle, Schwelastrakete entwickeln wollte.

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