Die schwäbische Hausfrau der SPD
Neuerdings muss „die schwäbische Hausfrau“ für so vieles in politischen Reden herhalten. Ich habe diese Anspielung schon ein paar Mal in der letzten Zeit gehört. Aber den Vogel schießt der neue SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans ab: bei einer Rede auf dem Parteitag sagt er, dass die „Schwarze Null“ fallen müsste und begründet das, damit das die Schwäbische Hausfrau ja auch nicht erst das ganze Geld zusammensparen würde, bevor sie sich ein Haus kauft und einen Kredit aufnimmt. Co-Vorsitzende Saskia Esken gefällt das Beispiel so gut, das sie ins gleiche Horn bläst „Die schwäbische Hausfrau würde sich schämen, wenn sie ihren Haushalt so verkommen lassen würde!“. Continue reading „Die schwäbische Hausfrau der SPD“
Stellen sie sich mal vor: Sie verdienen im Jahr rund 25.600 Euro netto, haben aber einen Schuldenstand von 128.410 Euro und machen jedes Jahr 4.970 Euro Schulden. Dabei nutzen sie 3.220 Euro um Zinsen zu bezahlen und der Rest sind neue Schulden. Würden Sie von der Bank einen Kredit bekommen?
Was passiert denn wenn ein Staat nicht mehr zahlen kann? Muss er dann seine Leute entlassen, seine Beteiligungen verkaufen oder schauen einfach die Gläubiger in die Röhre? Es ist ja klar, dass die Schulden nicht weniger werden. Denn derzeit nimmt man ja Geld auf um die Zinsen zu begleichen und nimmt gleichzeitig neue Schulden auf. Ich habe mal eine Prognose angestellt. Die beiden Grafiken zeigen die Schuldenentwicklung über die nächsten 40 Jahre. Einmal unter der Annahme, der Zinssatz bleibt bei den 2,5% wie er heute ist und einmal er steigt um 1% auf 3,5 %. Deutlich wird, dass in diesem Falle die Neuverschuldung in 40 Jahren genauso hoch ist wie die Staatseinnahmen. Das ist natürlich überspitzt, denn die Staatseinnahmen werden ja auch ansteigen, alleine durch die Inflation. Doch es zeigt den Trend: Die Neuverschuldung wird immer größer und dies wird sich beschleunigen. Schon heute entfallen ja schon 2/3 der neuen Schulden nur auf die Zinsentilgung der alten Schulden (und das bei einem niedrigen Zinssatz von durchschnittlich 2,5%).