Liebe Frau Aigner,

Jeden Tag schaue ich nach meinen Buchverkäufen, und wenns auch allgemein mies aussieht, so ist doch ein Titel da, der macht mir richtig Freude: „Zusatzstoffe und E-Nummern„, mit nun 76 verkauften Exemplaren in zwei Monaten. Das sind bei 17 Titeln 30% des Umsatzes, anstatt der rein rechnerischen 6%. Zwar laufen die Ernährungstitel immer besser als die Raumfahrtbücher, aber das gerade dieser Titel so gut läuft, das habe ich Ihnen, liebe Frau Aigner  zu verdanken. Continue reading „Liebe Frau Aigner,“

Verbrauchertäuschung am Pranger?

Das kündigte Verbraucherministerin Aigner an. Im März 2011 sollen in einem Forum Verbraucher Produkte anprangern können durch die sie sich getäuscht fühlen. Und die Ministerin nannte auch ein Beispiel, so werde bei „Kalbleberwurst auch immer häufiger Schweineleber verwendet“.

Okay. Politiker sind doof. Regierungspolitiker sind strunz dumm, aber das man nun im Verbraucherministerium auch keine Kompetenz mehr hat ist mir neu. Den von irgendwo her muss Frau Aigner das haben, genauso wie den Vorschlag.

Fangen wir mal mit dem Beispiel an: Frau Aigner, In Kalbsleberwurst wird überhaupt keine Kalbsleber eingesetzt, das könnten sie nicht bezahlen. Kalbleberwurst heißt so weil das eingesetzte Fleisch vom Kalb stammt, aber nicht die Leber. Und das ist nichts neues, das war schon immer so, das ist sogar gesetzlich festgelegt in den Leitsätzen. Continue reading „Verbrauchertäuschung am Pranger?“

Der Niedergang des Verbraucherschutzes

Seit dem 11.4.2009 sind die Standardgrößen bei Bier, Limonaden, Zucker, Milch, Schokolade, Fruchtsäfte und Mineralwasser verschwunden. Die von der EU als "Entbürokratisierung" gefeierte Abschaffung der Standardgrößen wird das Einkaufen erneut erschweren. Das ist nicht das erste Mal dass Standardgrößen fielen. Bei anderen Produkten geschah dies schon vor Jahren. Was ist damit gemeint?

Wenn Sie Milch kaufen – Welche Menge kaufen Sie? Wahrscheinlich sind es 1 l. Möglich sind auch andere Größen wie 0.5 l oder 1.5 l. Aber es sind eben nur bestimmte Größen zulässig. Sie können nicht 966 ml Milch anbieten. Das führt dazu, dass Schokolade in der Regel in einer 100 g Tafel angeboten wird oder Mehl in einem 1 kg Pack. Das ist nun keine Verpflichtung mehr. Was bedeutet das? Seit vor ein paar Jahren die Standardverpackungen bei anderen Produkten schon fielen, wissen wir es: Die Mengen werden kleiner. Da wurde aus der 1000 ml Dose Eis bei Langnese schnell mal eine 900 ml Packung – bei gleicher Verpackung versteht sich! Besonders perfide wurde es bei Pringlses, die bei gleichem Preis die Verpackungsmenge von 200 g auf 170 g erniedrigten und dann in zwei Sonderaktionen "kostenlos" 10 g und 25 g mehr rein packten – immer noch weniger als die ursprünglichen 200 g. Auch hier: Die gleiche Verpackung, nur die Chips durch etwas andere Form etwas voluminöser, damit die fehlenden 30 g niemanden auffallen – So verdient man gleich 17 % mehr….

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