Am deutschen Raketenwesen …

… kann die Welt genesen. Ja Kaiser Wilhelm hatte schon recht. Ohne uns Deutschen würden die Russen immer noch an Katjuschas basteln, die Amis wären auch in 50 Jahren noch nicht auf dem Mond gelandet und Inder und Chinesen hätten nichts zum Kopieren. Auf den Blogbeitrag kam ich schon vor einigen Wochen, als ich die Einleitung über die Trägerentwicklung bei den internationalen Trägerraketen geschrieben habe. In der Tat stehen hinter den meisten ersten Trägern vieler Staaten Deutsche. Hier mal eine kurze Rekapitulation.

Zu Ende des zweiten Weltkriegs fahndeten beide Siegermächte nach den Schöpfern der A-4. Nicht nur die USA, sondern auch die UdSSR boten denjenigen die sich ihnen stellten hohe Belohnungen. Wie bekannt landeten die meisten bei den USA. Die Entwickler wurden vor Ende des Krieges nach Bayern gebracht wo der Krieg von der Alpen Festung aus weitergehen sollte. Von Braun stellte sich aktiv den Amerikanern, die auch zuerst im Mittelbau Dora ankamen und dort demontierten was nur brauchbar war. Etwa 100 A-4 waren fertig oder fast fertiggestellt die wurden dann in die USA verschifft, den Mittelbau Dora lag in Thüringen und damit in der russischen Besatzungszone. Bevor man die den Sowjets übergab, verschiffte man alles in die USA was man Geheimwaffen oder Waffenentwicklungen fand. Es gab dann noch, als sich die Besatzungsmächte nach dem Krieg noch verstanden zu Starts der A-4 durch die Siegermächte von Deutschland aus. Bei einem war auch Koroljow dabei. Continue reading „Am deutschen Raketenwesen …“

Warum es bis heute keine Marsbodenprobenmission gibt

Eigentlich sollte es ja einige Zeit keine Aufsätze geben, da ich gerade im Allgäu in unserem Ferienhaus bin. Aber da es gerade draußen seit Tagen schon regnet und Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt herrschen, lasse ich diesen Herbst mal die Außenarbeiten sein und habe so Zeit für einen Blog.

Ich knüpfe an den letzten Blog ab, der die technischen Randbedingungen für eine Marsbodenprobenmission umrissen hat. Heute geht es um die Frage, warum es bis heute keine Mission gibt.

Auf dem Plan der langfristigen Vorhaben steht sie nämlich schon seit Viking. Etwa um dieselebe Zeit herum gibt es auch den einzigen Plan Russlands Bodenproben zu bergen. Eine N-1 hätte eine Sonde gestartet, die im Stile der Lunas vor Ort einen Bohrkern entnimmt und zurückführt. Mit dem Ende der N-1 bleibt es auch bei diesem Plan. Continue reading „Warum es bis heute keine Marsbodenprobenmission gibt“

Raketen die es geben könnte: Saturn V Quad Centaur D

Ich hatte vor längere Zeit mal eine Reihe gestartet von Raketen die es geben könnte, die aber nie gebaut wurden. Heute will ich dem eine neue hinzuführen. Die Saturn V Quad Centaur. Das ist eine herkömmliche Saturn V. Nur sitzt über der S-IVB dann nicht das Apolloraumschiff sondern ein Stufenadapter, der zu vier Centaurs führt. Das heißt er beginnt unten als Kreisring und endet oben in vier Kreisringen, In jedem steckt eine Centaur. Das ist ungewöhnlich, vom Platz aber ohne Problem möglich. Die Centaur D, die damals im Dienst war, hatte einen Durchmesser von 3,05 m, die S-IVB einen von 6,60 m.

Sinnigerweise montiert man die Centaur D so, dass sich die Außenwände berühren und umgibt sie mit zwei Metallbändern, die sie zusammenhalten. Das erhöht die Stabilität. Die kann man durch einen pyrotechnisch betätigten Cutter im Orbit durchtrennen. Das sollte aber besser klappen als bei Gemini 9 ;-). Die Centaur kann weitgehend unverändert übernommen werden. Man müsste nur auf die abwerfbare Außenisolation verzichten. Auch der Bordcomputer bleibt, genauso wie die IU der Saturn V. Das Vorgehen entspricht also im Prinzip bei der Titan IIIE Centaur, die im Prinzip eine Titan IIID mit zusätzlicher Oberstufe war. Continue reading „Raketen die es geben könnte: Saturn V Quad Centaur D“

Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von Doppelmissionen

Sehr bald nach Beginn der Raumfahrt etablierte es sich Missionen in Doppelpack zu starten. Sehr bekannt ist dies bei den Raumsonden, doch es gab auch Erdsatelliten bei dem es mehrere Exemplare gab oder sogar eine Serie, so bei den Satelliten der OAO, OGO und OSO Serie und natürlich bei Wetter- und Kommunikationssatelliten. Doch letztere sind etwas besonderes, weil man für ein operationelles System sowohl für die globale Kommunikation wie auch eine zuverlässige Wettervorhersage mehr als einen Satelliten braucht. Continue reading „Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von Doppelmissionen“

Ein historischer Tag …

ist heute, denn am 20.8.1975 bracht Viking 1 auf und am 20.8.1977 Voyager 2 – beide die ersten Sonden eines Pärchens die beide Geschichte schreiben sollten. Beides waren zu ihrer Zeit Großprojekte. Viking kostete 914,6 Millionen Dollar bis zum Ende der Primärmission, Voyager zwischen 450 und 487 Millionen, je nach Quelle. Nimmt man den GDP-Chain Index, denn die NASA als Basis nimmt, so entspricht dies 2494 und 1203 Millionen Dollar von 2011. Sie gehören damit zu den teuersten Raumsonden, wenn sie auch noch preiswert sind vergleichen mit anderen Projekten wie Galileo, Cassini oder gar Hubble oder dem JWST.

Beide Projekte sind herausragend. Zu einer Zeit als die Elektronik noch auf einem völlig anderen Stand war als heute, übertrafen sie ihre vorgegebenen Primärmissionen deutlich. Für Viking waren 6 Monate angesetzt, für Voyager vier Jahre. Voyager hält den absoluten Rekord an Betriebszeit von allen Körpern die wire je gestartet haben (passive Satelliten ausgenommen). Beide Raumsonden waren breit instrumentiert, wobei mir die Qualität erst Jahre später klar wurde, als ich wusste wie die Instrumente funktionieren und vor allem wie empfindlich sie sind. Continue reading „Ein historischer Tag …“