Dawn- Pechvogel der NASA
Dawn ist eine sehr ehrgeizige Mission. Die Raumsonde soll erstmals den Ionenantrieb nutzen um zu ihren Zielen zu kommen. Bei Deep Space 1 hatte man die Technologie erprobt und sie ermöglichte einen Vorbeiflug am Kometen Borelly nachdem das automatische System zur Steuerung der Sonde bei dem Primärziel dem Asteroid Braille versagte und kaum Daten gewonnen wurden. Doch Deep Space 1 war eine Technologiesonde zur Erforschung dieser und anderer Technologien
Dawn sollte die erste Raumsonde sein, die auch diese Technologien für ihre Mission benötigt. Dabei braucht die Sonde viel Strom, dies weit im Asteroidengürtel, was sehr große Solararrays notwendig macht. Dies und einige Probleme bei der Entwicklung verteuerten die Sonde sehr stark weshalb die NASA im Oktober 2005 die Notbremse zog und die Sonde wenige Monate vor dem Start streichen wollte – Das ist natürlich blödsinnig, aber so arbeiten eben Bürokraten. Sie sehen nur dass man einen Raketenstart und die Missionskosten einsparen kann, das man den größten Teil des Geldes schon für die Sonde ausgegeben hat, vergessen sie..
Im März ging es mit einem verändertem Management weiter, doch der Starttermin im Juli 2006 war nun nicht mehr zu halten. Die Sonde sollte nun im Juni 2007 starten. Alles lief gut, bis man den ersten Starttermin am 20.6.2007 streichen musste weil United Launch Alliance, der Vertragspartner der NASA durch Verzögerungen noch keinen Start durchführen konnte. Der Start wurde dann auf den 30.6.2007 verschoben, bis man Probleme bei den Zeitgebern der dritten Stufe fand. Diese müssen dann ausgewechselt werden und so rutschte der Start auf den 7. Juli 2007.Dieser fiel dann ins Wasser weil ein Bahnverfolgungsschiff in Afrika einen Motorschaden hatte. Zuerst war dann von einer Verschiebung um 1-2 Tage die Rede, dann machte man jedoch Nägel mit Köpfen und verschob gleich auf den September. Dawn hat zwei Startfenster: eines läuft vom 20.6.2007 – 11.7.2007 und das zweite von Mitte September bis Ende Oktober. Diese Startfenster sind so variabel, weil die Sonde mit ihren Triebwerken die Bahn in weiten Bereichen selbst verändern kann. Sie muss aber 2009 den Mars für ein Swing By Manöver erreichen und wenn sie das zweite verpasst, dann gibt es das nächste erst 2022.
Die Verschiebung kostet die NASA weitere 25 Millionen USD, zusätzlich zu den Startkosten von 30 Millionen. Aber es blieb keine andere Wahl: Füllt man die zweite Stufe der Delta mit ihrem Treibstoff, dann muss man diese innerhalb der nächsten 40 Tage starten. Stickstofftetroxid ist korrosiv und wenn man diese Frist versäumt kann man es zwar wieder abpumpen, doch danach muss die gesamte Stufe genau inspiziert werden. Man hätte aber nur noch 4 Tage Zeit gehabt und bis zum nächsten Startfenster im September wären die 40 Tage schon um gewesen. Weiterhin steht nun der Start von Phoenix an, ebenfalls auf einer Delta 2 Trägerrakete und das Personal von ULA kann nicht beide Starts in einem zu engen Zeitrahmen gleichzeitig vorbereiten.
Das zweite Startfenster ist für 6 Wochen offen bis Ende Oktober 2007. Es ist zu hoffen, dass diesmal der Start erfolgen kann und man nicht nach so vielen Verzögerungen diese einmalige Gelegenheit verpasst.