Europa und der Umweltschutz

Ich habe heute das neue ESA Bulletin bekommen und ein Hauptteil beschäftigt sich mit einer Serie von 5 Satelliten in 3 Programmen genannt Sentinel 1,2,3. die Chancen stehen gut, dass sie gebaut werden, denn hinter dem Programm steht auch die EU, nicht nur die ESA.
Die 3 Satelliten haben im wesentlichen die gleichen Aufgaben wie Envisat – 2 (Sentinel 1) machen Radaraufnahmen, einer (Sentinel 2) macht Multispektralaufnahmen und zwei weitere (Sentinel 3) untersuchen die Umwelt mit speziellen Sensoren. Eine Ausschreibung für einen weitern „Earth Explorer“ läuft ebenfalls.

Das ganze Programm läuft unter der Bezeichnung „Global Monitoring for Environment and Security“, wobei die Security in Form von hochauflösenden Aufnahmen meist durch Zukauf von Produkten wie von TerraSAR-X erreicht wird. Es geht also um die Beobachtung unserer Umwelt, vor allem eben auch im Hinblick auf den Klimawandel. Es ist ein EU Programm und das zeigt welchen Stellenwert wir der Umwelt zuweisen.
In Amerika herrscht die pure Technikgläubigkeit. es mag eine Klimaerwärmung geben (bestimmte politische Kreise akzeptieren diese dort erst wenn das Wasser schon bis zu den Knien reicht) aber man kann die Folgen einfach durch Technik kompensieren: Dämme, Air Condition etc….
In den Entwicklungsländern und im Osten haben sie andere Probleme als sich über das Klima Gedanken zu machen. Und innerhalb von Europa ist glaube ich die Umweltbewegung in Deutschland eine der stärksten. Soweit ich weiß, war unsere Grünen die ersten Parteien die ins Parlament eingezogen sind.

Die Grünen (so richtig „grün“ sind sie ja schon seit langem nicht mehr) haben einiges bewegt in Deutschland, weniger durch ihre Beteiligung an Landesregierungen oder auch an der Rot-Grünen Koalition. (Es gibt zwar so etwas wie Ökosteuer, aber die wird wie üblich zur Finanzierung des maroden Sozialstaats eingesetzt und hat mit Förderung von Ökologie nichts zu tun). Ihre Einflussnahme lag darin, dass sie den anderen Parteien Wählerstimmen genommen haben und diese „grüner“ wurden um diese zurück zugewinnen.

Erinnert man sich noch an die ersten Nachrichten über das Waldsterben? Die Vorschläge aus der CDU waren damals einfach die Böden zu kalken um die Säure zu binden – wie Sinnreich: Seit nur die abgase von Kraftwerken entschwefelt werden produzieren unsere deutschen Kohlekraftwerke mehr Gips als Entschwefelungsprodukt als die gesamte Bauindustrie in Deutschland abnehmen kann!

Getan hat sich hinsichtlich Umweltgesetzgebung erst etwas als die Grünen angesichts solcher Ideen mehr und mehr Zulauf bekamen und dann den „etablierten“ Parteien dämmerte, dass dieses Thema für die Leute wohl dann wohl sehr wichtig sein soll. Und nun kämpft ja selbst Merkel für die Einhaltung des Kyoto Protokolls….

Inzwischen ist der Naturschutzgedanke auch in anderen Ländern populär, vielleicht weil man in Europa fast nirgendwo noch unberührte Natur mehr findet. Doch das war’s dann auch schon: Wie schon gesagt: Die USA als größere Industriemacht denken nicht dran die Emissionen von Treibhausgasen zu senken. China und Indien wollen erst mal wachsen und in China geht jede Woche! ein neues Kohlenkraftwerk in Betrieb und andere Entwicklungsländern wollen auch erst aufholen.

So gesehen sehr schwarz für die klimaschutzziele und die neuen Satelliten werden wohl nur dieses mit bislang unerreichter Präzision feststellen können.

So… warum gab es diese Woche nur zwei Blogs? Weil ich viel gearbeitet habe, vor allem an meinem Programm Filesync, bei dem ich mal intern endlich Code von Darstellungsschicht getrennt, so dass das Erweitern etwas einfacher ist. Nebenher habe ich s auch noch ein bisschen erweitert, so kann man nun verschiedene Aktionen nun nacheinander eingeben und als Skript speichern und später wiederabrufen und ein Logfile gibt es auch noch. Nach Lipsync bin ich wieder voll am Programmieren angekommen und nach einer Weile macht es mir wieder richtig Spaß. Ach ja: Das Ergebnis kann man hier ansehen.

Meine Software-Dauerbaustelle

st ein Programm namens Rakete, wohl neben dem Programm zum Strukturieren von Pascal Quelltext das älteste das ich im Einsatz habe, rückdatierbar über 20 Jahre, damals noch mit Turbo Pascal 3.0 entwickelt. Die DOS Version nutze ich immer noch weil noch nicht alles in Windows integriert ist, doch um mir mal selbst ein bisschen Druck zu machen an dem Windows Programm weiter zuarbeiten veröffentliche ich mal eine Version zum Download, allerdings noch ohne Bedienungsanleitung, denn vieles ist noch lange nicht fertig und in dieser Version auch deaktiviert.
Was man allerdings schon damit machen kann ist Trägerraketen verwalten, aus bestehenden Stufen neuen konstruieren und so dem „Was wäre Wenn“ Spielchen frönen. Es ist auch schon die korrekte Nutzlastberechnung bei einem Start in einen ersten Orbit sowie die Berechnung welche Geschwindigkeit man aufbringen muss um ihn zu verändern möglich. Die beiliegenden Dateien sind noch nicht vollständig ich klopfe gerade da meine Website ab und mache auch Querchecks, wo Daten etwas komisch aussehen.

Daher gab es in der letzten Zeit auch ein paar kleinere Updates an den Aufsätzen. Vor allem Fehlerkorrekturen, so dass es sonst nicht viel neues gab. Ich habe versucht etwas mehr über die Ares I+V Trägerraketen raus zu bringen, doch die NASA scheint wirkliche Probleme zu haben: Man hat für die ARES I nun zwei Aufträge an die Industrie erteilt mit einem Gesamtvolumen von 1.8 Milliarden US-$ für die Entwicklung der Rakete, aber die einfachsten Grunddaten der Rakete, wie Abmessungen, Voll und Leermasse und spezifische Impulse gibt es nicht. Immerhin ein paar Daten über Tankfüllungen und Brennzeiten.

Die Ares I+V werden daher wohl auch in der Zukunft fehlen, dafür werde ich mal eine Datei mit Raketen bringen die mal propagiert wurden und die gebaut wurden. Mir schwebt auch einer meiner „Besserwisser“ Aufsätze vor. Diesmal mit dem Thema – Wie steigere ich die Nutzlast der Dnepr. Ansonsten: wer das Programm mal ausprobieren will, findet es hier. Rückmeldungen sind ausdrücklich erwünscht.

Die Quote

Am Samstag entdeckte ich warum ich die beiden letzten Folgen von „Alles außer Sex“ auf Pro 7 vor zwei Wochen verpasst habe. Nachdem zum Sendetermin ein Chakie Chan Film kam und die nächste Woche auch nichts habe ich mal recherchiert und gefunden, dass Pro 7 die beiden letzten Folgen wegen zu geringer Quoten abgesetzt hat, bzw. am Sonntag nachmittags ausgestrahlt hat wo sie wohl keiner gesehen hat.
Den Sinn der Maßnahme kann man bezweifeln, denn von der Programmänderung wusste man als Zuschauer ja nichts und wer an „Rush Hour“ interessiert war hat von der Ausstrahlung dieses Films auch nichts erfahren. Genützt hat es also niemand.
Diese Vorgehensweise zeigt wie im Prinzip das ganze Fernsehprogramm bei den Privaten durch die Quote bestimmt wird. Gut, auch bei den öffentlich rechtlichen ist sie wichtig, aber das man dort etwas einfach absetzt nachdem es nicht erfolgreich war anstatt zumindest die Staffel zu Ende auszustrahlen ist wohl (noch) nicht denkbar.
Die Auswirkungen davon sind immer mehr Werbeblöcke für den Sender selbst. Ich nutze den OnlineTV Recorder um Fernsehen aufzuzeichen, als DivX herunterzuladen und dann anzuschauen wenn ich es will. Dabei kann ich natürlich die Werbeblöcke herausschneiden, aber auch sehen wie lange diese sind. Früher waren es etwa 5 Minuten Werbung, heute sind es eher 10 Minuten. Nicht dass es nur so viel mehr kommerzielle Spots wären – Nein die 5 Minuten gehen nur auf Eigenwerbung für kommende Sendungen drauf. Ich habe mal bei einem Spielfilm dies gestoppt: Es ist ziemlich genau die Hälfte des Werbeblocks. in 4.5 Minuten bekommt man Werbung für 6 Sendungen die in den folgenden Tagen laufen.
Es wird also auf Teufel komm raus um den Zuschauer gekämpft, obwohl man mit den immer längeren Werbeblocks das Gegenteil erreicht. Früher waren sie so lang, dass man mal aufs Klo gehen konnte, was zum Trinken oder zum Essen holen konnte, inzwischen sind sie so lang, dass ich rüber an den Computer gehe, Mails beantworte und dann das Fernsehen vergesse.
Vor allem aber hat die Quote als einziges Kriterium für en Erfolg einen Nachteil: Es führt zu einem Verfall des Fernsehens. Im Prinzip gilt doch nun das Interesse daran möglichst viele Zuschauer an den Fernseher zu locken mit möglichst geringem Aufwand. Das führt dazu dass am Nachmittag Gerichtsshows oder Talkshows laufen mit wirklich schlechten Laienschauspielern, abstrusen Themen und konstruierten Fällen. Dann kommt der mehrstündige Promitratsch am Vorabend und am Abend inzwischen auch Serien, Doku Soaps oder ähnliches. Hauptsache billig eingekauft oder produziert. Das ist wohl klar: Las Ketschups macht mehr Umsatz als Norah Jones und die „Bild“ wird öfters gelesen als die „FAZ“.
Das ganze ist auch am öffentlich rechtlichen nicht vorbei gegangen. Die klassische Vorabend Serie ist weitgehend Vergangenheit. Stattdessen gibt es Daily Soaps und wenn eine Serie kommt, dann inzwischen in der ARD täglich einige Wochen lang und dann wieder Pause für ein halbes oder ein Jahr. Ich habe früher sehr viele Wissenschaftssendungen angeschaut, inzwischen weniger, obwohl das Angebot wieder besser geworden ist. Aber es hat sich verändert. Es gibt praktisch nicht mehr eine Sendung die ein Thema wirklich durchgehend beleuchtet, wenn es das gibt, dann werden Berichterstattungsschipsel von 6-10 Minuten Länge die man so gesammelt hat in einer Sendung gebündelt. Offenbar ist nach 10 Minuten die Geduld des Zuschauers erschöpft. Daneben gibt es das Dokutainment: Geht es um Historie, so wird sie in Spielfilmszenen nachgestellt, anstatt dass man es nur erzählt. Ich sehe darin eine große Gefahr: Zum einen ist es sicher so interessanter, packender, aber es lenkt auch ab und es ist eben nur eine Vorstellung wie es gewesen sein könnte und nicht wie es war.
Gibt es eine Lösung für das Dilemma? Ich denke nicht. Es wird immer so sein, dass besseres Fernsehen teurer ist als 08/15 Produktionen. Finanziell gesehen lohnen sich qualitativ hochwertige Produktionen selten, weil man zwar mehr Leute vor die Glotze bekommt, aber nicht so viel mehr wie man bräuchte um besser daran zu verdienen. So wird der Trend zu Einheitskost, und Verflachung anhalten. Es ist nicht so, dass die Leute nicht für gutes Fernsehen etwa zahlen würden – Pay-TV wie von Premiere zeigt dies und das kostet um einiges mehr als die GEZ Gebühren. Selbige stehen ja in der Dauerkritik. Das liegt allerdings weniger an den Gebühren, ich denke die sind gerechtfertigt und jeder der wie ich Öffentliches vor allem ansieht, eben weil auf den privaten so viel Schund läuft weiß das. Es ist vielmehr das Verhaltend er GEZ sowohl in den Werbespots (nun läuft ja wenigstens mal ein argumentativ überzeugender) und im Umgang mit ihren Kunden. Ich habe davon gehört, dass Leute sich den Fernseher abgeschafft haben um mehr Freizeit zu haben und die Kündigung bei der GEZ abgelehnt wurde mit der Begründung. „Jeder hätte einen Fernseher“ und seit mein Vater gestorben ist werden die GEZ Gebühren von dem Konto meiner Mutter abgebucht, trotzdem bekommt meins seit 7 Jahren verstorbener Vater „Mahn/Drohbriefe“ von der GEZ. Ich habe letzte Jahr geantwortet und auf den Tatbestand hingewiesen, dieses Jahr gab es nun schon wieder diese Briefe….
Eine gute Lösung wäre wenn man im öffentlich rechtlichen Fernsehen auch Werbung nach 20 Uhr senden könnte, nur nicht so aggressiv wie bei den Privaten. Zum Beispiel nach oder vor jeder Sendung, nicht mitten drin und keine 10 Minuten Blöcke, sonder 5 Minuten. Um diese Zeit gäbe es die meiste Kohle dafür und dies würde allen helfen und die Gefahr dass es keiner schaut weil jeder vom Fernsehen wegspurtet ist bei kleinen Blöcken auch nicht so kurz (nicht umsonst gibt es mittlerweile schon kurze 30 Sekunden Spots innerhalb von Sendungen um das zu verhindern).
Wenn übrigens andere Interessen wichtig sind, ist die Quote nicht alles: So wird es ab dem 15.9. Clipfish TV geben. Das ist der zweite Start, nachdem man mit einem ersten Pilot Ende May floppte. Der Grund: Clipfish wird als Webportal von der RTL Gruppe betrieben und soll promoted werden. Nun geht es mit neuen Moderatoren an den Start. Man wird sehen ob es diesmal erfolgreicher wird. Angesichts der miserablen Qualität der Clips bei der ersten Sendung habe ich da meine Zweifel.

Wiederverwendbare Raumtransporter – Probleme am Beispiel Hopper

Es ist still geworden um wiederverwendbare Systeme um in den Orbit zu gelangen. Die Ares I+V Raketen werden Verlustraketen sein. Bei Kliper ist die Finanzierung offen und nur die Fähre selbst ist wiederverwendbar. Russlands Ideen für die Bergung von Stufen beschränkten sich auf die Energija Booster und von Hopper/Phoenix hört man auch nichts mehr.

Das ist nicht verwunderlich, denn so einfach ist die Sache nicht. Am logistischen wäre es die ersten Stufen zu bergen. Das hat man in der Vergangenheit auch untersucht und es wird auch bei den Shuttle Boostern gemacht. Doch in den meisten Fällen kam man zu dem Schluß, das es sich technisch oder finanziell nicht lohnt. Technisch, z.B. weil bei einer leeren Stufe mit flüssigen Treibstoffen der Schwerpunkt durch die Triebwerke weit unten liegt und die stufe neigt sich zu überschlagen, was eine Fallschirmlandung unmöglich macht. finanzielle, weil bei den teuren Stufen mit Triebwerken diese auch empfindlich sind. Ein Aufschlag mit 100 km/h auf das Meer wie er bei einer Fallschirmlandung üblich ist mit der Abkühlung der Triebwerke von einigen Hundert Grad Celsius auf Zimmertemperatur ist eine solche Beanspruchung dass man nach der Bergung so aufwendig das Triebwerk untersuchen müsste, dass die Kosten sich den Herstellungskosten nähern. (Die zum größten Teil aus Qualitätssicherungskosten bestehen). Feststofftriebwerke sind dagegen so preiswert, dass sich die Bergung finanziell kaum lohnt. Die einzigen Ausnahmen sind die Space Shuttle Booster, die extrem teuer sind wegen der hohen Sicherheitsanforderung für bemannte Einsätze.

Bleibt nur eine weiche Landung wie ein Flugzeug. Dann muss man aber an die Konzeption eines komplett neuen Raumfahrzeugs gehen. Neben einigen praktischen Hindernissen wie – Wo soll man landen ? (Hintergrund: Alle Startplätze mit Ausnahme der UdSSR liegen am Meer, so dass man nur auf einer Insel landen kann, was Einschränkungen für die erlaubten Flugbahnen bedeutet). gibt es ein grundsätzliches Problem: Das liegt in folgenden Tatsachen:

* Der Transport wird um so günstiger je mehr man wiederverwenden kann. Eine einstufige Lösung ist so preiswerter als eine zweistufige mit einer Verluststufe als Oberstufe.
* Gleichzeitig nimmt aber die Nutzlast der einstufigen Lösung rapide bei steigender Geschwindigkeit ab und heute kann man nicht einmal leer einen Orbit erreichen.
* Je höher die Wiedereintrittsgeschwindigkeit ist, desto teurer wird das Gefährt, denn es gilt mehr Energie beim Wiedereintritt abzubauen und die Belastung des Materiales ist höher.
* Je niedriger die Wiedereintrittsgeschwindigkeit ist, desto teurer wird eine nicht wiederverwendbare Oberstufe,
* Der umsatzstärkste Orbit ist heute der geostationäre Orbit – Die Nutzlast für diesen ist jedoch durch die höhere Geschwindigkeit geringer – was sehr große Erststufen und teure Oberstufen nötig macht.

Hopper, zeigt in etwa die Misere. Es gibt wenige Daten über das System, doch aus den Animationen und Daten kann man einiges ableiten. Hopper soll 7.5 t auf 5400 m/s beschleunigen. (Das ist noch keine Orbitalgeschwindigkeit. Bei einer Feststoffoberstufe entspricht dies etwa 2.7 t in einen 200 km hohen Orbit). Dies soll für 50 % der bisherigen Startkosten möglich sein. Mit diesen Eckdaten kann man in etwa errechnen, das Hopper beim Start 250 t wiegt (leer etwa 38 t, d.h. doppelt so viel wie eine konventionelle Stufe). Damit hat man ein Gefährt für 2.7 t Nutzlast – Doch gibt es kaum Nutzlasten dafür. Heute finden vor allem kleinere Starts von Forschungssatelliten mit kleinen Trägern Start oder es werden große Fernmeldesatelliten gestartet – dafür ist dann Hopper zu klein. Um den Fernmeldesatellitenmarkt zu bedienen müsste die Nutzlast mindestens 5 mal so groß sein und dann wird eben auch die Grundstufe entsprechend teurer.

Ich möchte nicht verhehlen, dass die Nutzlast natürlich mit einer größeren Raketenstufe stark ansteigt: Eine EPS Oberstufe der Ariane 5G steigert sie auf 4 t, eine H10 Oberstufe der Ariane 4 auf 8 t und eine Centaur der Delta IV sogar auf 13 t oder etwa 4.8 t in den GTO Orbit. Doch hier liegt auch die Problematik. Zum einen verteuert das den Transport entscheidend, denn diese Oberstufe ist nicht wiederverwendbar. Zum zweiten ist die Flugbahn bei Hopper recht genau festgelegt: Die Abtrennung der Nutzlast muss bei 5400 m/s in 130 km Höhe erfolgen – Sonst erreicht die Raumfähre ihren Landeplatz auf Ascension Island nicht. Die Aerodynamischen Fähigkeiten sind recht begrenzt und damit auch der Spielraum in der Variation der Bahn. Eine schwere Oberstufe bewirkt eine völlig andere Flugbahn. Eine Centaur der Atlas mit ihren 30.5 t Gewicht und 4.8 t Nutzlast würde z.B. bei 3800 m/s abgetrennt werden – eine rapide Verkürzung der ballistischen Phase und im Atlantik gibt es nicht viele Inseln auf denen man landen kann…

Der zweite Punkt ist, dass anders als bei herkömmlichen Raketen die Oberstufe dann sehr schubstark sein muss. Die 130 km Höhe in der abgetrennt wird ist wahrscheinlich die Gipfelhöhe der Fähre. von nun an fällt die Fähre und der Satellit wieder zur Erde. Unterhalb von 100 km Höhe wird er durch die dichte Atmosphäre beschädigt werden. Das bedeutet dass er sehr wenig Zeit hat die 2.4 km/s Geschwindigkeit aufzubauen. Eine Ariane 5 setzt ihre Oberstufe bei nahezu Orbitalgeschwindigkeit in 200 km Höhe aus. Nun das ist auch für energiereiche Oberstufen kein unlösbares Problem, doch muss man dann schub starke Triebwerke einbauen, welche die Oberstufe verteuern. Eine Centaur kommt heute mit einem einzigen RL-10B Triebwerk von 100 kN Schub aus. Bei 35 t Gewicht inklusive Satellit brauchte man für eine Hopper Oberstufe aber 4 dieser Triebwerke.

Das alles wäre kein Problem wenn man über Land fliegen kann und man mehr Landeplätze hat. Doch dann kommen wieder Sicherheitsbedenken. Am ehesten dürfte dies noch in Russland möglich sein, doch das liegt zu weit nördlich für geostationäre Satelliten. Kurzum – es gibt noch zu viele Dinge die Probleme machen, jenseits der Technik. Daher denke ich werden wiederverwendbare Träger noch einige Entwicklungsarbeit erfordern.

Vielleicht ist auch dies der Grund warum man nichts mehr von Hopper gehört hat.