Die deutsche Mondmission – zum Zweiten!

Nachdem sie schon vor einigen Monaten vor dem Fachpublikum propagiert wurde, hat sie nun auch ihren Weg zur Öffentlichkeit gefunden. Die deutsche Mondmission. Kosten soll sie 250-350 Millionen Euro. Es soll ein Satellit sein, der den Mond mit RADAR und visuell untersucht. Noch immer fehlt ein politisches Okay, wie man es bei einem solchen Projekt braucht. Die Chancen angesichts nun etwas besser gefüllter Staatskassen, dass es zu der Mission kommt, stehen jedoch vergleichsweise gut, zumal ja nun auch China und Indien eigene Mondsonden planen, dazu Japan und die USA – da kann man sich doch nicht lumpen lassen.

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Arianespace geht es gut

Ja, anders kann man es kaum formulieren. Das Geschäft mit dem Transport von Satelliten läuft wieder. Mitte der 90 er Jahre gab es einen richtigen Run nach Trägern: Internet, Satellitenfernsehen und Handyboom machten mehr Satelliten notwendig. Damals bekam praktisch jeder, der einen Träger anbieten konnte, einen Startauftrag, selbst die Chinesen. Damals war Arianespace nicht gut positioniert. Zwar gab es die Rekordzahlen, von bis zu 12 Starts pro Jahr, aber die Ariane 5 welche die große Entlastung bringen sollte, war 2 Jahre hinter dem Zeitplan hinterher und der Fehlstart beim Jungfernflug addierte ein weiteres Jahr.

Damals träumte jeder davon, Arianespace ein Stück vom Kuchen abzujagen, schließlich verfügte die Firma über einen Marktanteil von 50-60 %. Doch auch die Konkurrenz hatte Probleme. Die Delta III hatte gleich zwei Fehlstarts und der dritte verlief so wie Ariane 5 zweiter Start: Mit einer Demonstrationsnutzlast wurde zwar ein Orbit erreicht, aber erheblich niedriger als erwartet. Anstatt nun dies zu fixen, buchte man schon gewonnenen Starts auf das Nachfolgemodell Delta 4 um, welches 2 Jahre später starten sollte. Lockheed konnte bei der Atlas III zwar die Kosten senken, aber nicht die Nutzlast steigern. Auch hier wartete man auf das Nachfolgemodell Atlas V.

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SI Einheiten

"Der K." hat mich in seinem Kommentar darauf aufmerksam gemacht, dass Gray die SI Einheit ist. Nun ja, das weis ich seit gut 25 Jahren. Schließlich habe ich mal einen Kurs für Isotopenmarkierung mit zugehöriger Radiochemievorlesung besucht als ich noch Lebensmittelchemie studierte. Wer meinen Aufsatz über Bestrahlung von Nahrungsmitteln gelesen hat findet dort auch nur Gray als Einheit. Bevor ich aber auf das krad als Einheit zurückkomme mal ein kleiner Exkurs zu den SI Einheiten.

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Galileos Kommunikationssatellit

Da ich gerade an der Erweiterung der Aufsätze über Galileo arbeite, will ich heute mal auf eine Idee kommen, die aufkam als man entdeckte das die HGA blockiert ist: Die einen Kommunikationssatelliten hinter Galileo hinterher zu schicken und über diesen die Signale zur Erde zu senden. Diese Idee wurde nie wirklich verfolgt, weil es einfach keine Mittel gab und auch die Zeit knapp war. Doch ich möchte sie mal kurz durchdiskutieren. Zum ersten: Ist es technisch möglich?

Datenrate und Sendeabstand

Nun man muss zuerst einmal die Datenrate beachten: Ein Kommunikationssatellit muss nicht die vollen 134.4 KBit/s von Galileo erreichen. Der Grund dafür ist, dass man in einer regulären Mission niemals einen 24 Stundenkontakt zur Sonde hätte, sondern normalerweise etwa 4-6 Stunden pro Tag, schließlich gibt es auch noch andere Raumsonden, die Unterstützung brauchen. Bei 6 h pro Tag würde ein Viertel der Datenrate reichen, da man allerdings dann auch nur 18 Stunden pro Tag Zeit um Daten zu sammeln kann sind es effektiv 44.8 KBit/s (6/18) und bei 4 Stunden müsste der Kommunikationssatellit 26.8 Kbit erreichen (4/20).

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Jupiters Strahlengürtel

Jupiters Aurora im UVSch… habe ich doch gestern glatt den Mauerfall verschlafen – immerhin ein Zeichen, das nach und nach ein vereintes Deutschland normal wird, obwohl einige persönliche Erfahrungen im letzten Jahr in mir den Wunsch aufkommen ließen bestimmte Leute wären nie nach Westdeutschland gekommen.

Gestern bekam ich eine Mail, in der ich gebeten wurde doch einmal die Strahlenbelastung von Galileo zu erklären. Ursache dessen ist Jupiters gigantisches Magnetfeld: Es ist durch den großen Kern aus metallischem Wasserstoff und die schnelle Rotation des Planeten riesig. auf der sonnenzugewandten Seite erstreckt es sich 10 Millionen km zur Sonne hin, der Schweif auf der abgewandten Seite reicht bis 25 Millionen km hinter die Saturnbahn, d.h. über 1400 Millionen km Entfernung. es steckt in diesem Magnetfeld die 20.000 fache Energie wie im irdischen Magnetfeld. Galileo kreuzte die Bugwelle des Magnetfeldes am 16.11.1995, mehr als 2 Wochen bevor sie Jupiter erreichte. Continue reading „Jupiters Strahlengürtel“