Das ATV, die ISS und Buch Nummer 2
Gestern verglühte das erste ATV Jules Verne nach knapp 7 Monaten über dem Pazifik. Bei diesem Flug achtete man auf eine optimale Sichtbarkeit von der ISS, wie vom Boden aus, was 3 Wochen in einem Orbit bedeutete, bei dem Jules Verne sich langsam an die Position bewegte, von der er aus auch von der ISS beobachtbar war. Damit ist auch der Textteil meines Buches abgeschlossen, das wahrscheinlich 148 Seiten haben wird und 13.80 Euro kosten wird. Was ich noch suche ist ein schlagkräftiger Titel und ein guter untertitel.
Was so im Buch vorkommt kann man an dem Inhaltsverzeichnis hier sehen. Ich rufe nochmals meine Blogleser auf, mir Ideen für Titel und Untertitel zu schicken (auch per Mail an bl @ bernd-leitenberger.de). Wenn ich einen guten Titel/Untertitel finde, so wird der Autor namentlich beim Copyright erwähnt. Ein Gratisexemplar ist leider bei der zu erwartenden, kleinen Auflage nicht drin.
Geklärt ist auch die Rechtssituation bei den Bildern. Beim ersten Buch war das bei der NASA noch einfacher, da man hier die ausdrückliche Erlaubnis hatte, Bilder zu nutzen. Die ESA hat recht schnell geantwortet und will auch ein Referenzexemplar. EADS hat bislang nicht geantwortet, aber das bin ich von der Firma mittlerweile gewöhnt. Bislang wurde keine Anfrage von mir beantwortet. Da von EADS nur 5 Abbildungen sind, ist das zu verschmerzen. Die müssen dann eben entfallen. Was kommt danach? Ich warte noch auf einen Auftrag für Java Programmierung. Sollte der entfallen, so werde ich das nächste Buch in Angriff nehmen, entweder weiter an meinem Buch über Lebensmittelinhaltsstoffe schreiben, oder mich dem Thema europäische Trägerraketen – Also Europa, Ariane 1-3,4,5 und Vega eventuell aber auch Diamant und Blue Streak zuwenden.
Insgesamt scheint sich die ISS Situation nun doch zu entspannen, nachdem man sich praktisch mehrere Jahre lang nicht um die Situation nach dem Ausscheiden der Space Shuttles gekümmert hatte.
In den USA hab es einige Vorstöße in letzter Zeit gegeben. Ein Brief von Präsidentschaftskandidat McCain an das Weiße Haus, in dem man fordert nichts zu unternehmen, was eine endgültige Entscheidung über das Space Shuttle betrifft, bis der nächste Präsident im Amt ist. Dieser Brief, der auch von anderen Senatoren unterzeichnet wurde, blieb bislang unbeantwortet. Nun folgte ein Beschluss des Repräsentantenhauses, eine Ausnahme zu dem Iran, North Korea and Syria Nonproliferation Act) INKSNA zu verlängern. Anders als die Abkürzung INKSNA suggeriert, verbietet dieses Gesetz auch den Kauf von Technologie aus Russland. In diesem Falle Sitze auf der Sojus Raumkapsel.
Die vorliegende Gesetzesvorlage soll eine Verlängerung vom 1.1.2012 bis zum 1.7.2016 erlauben. Genügend Zeit bis 2015 Orion startbereit sein soll. Da nach US Verständnis die Station nur bemannt sein kann, wenn es für jeden Astronaut eine Rettungsmöglichkeit gibt, wäre der Space Shuttle keine Lösung. Das ist derzeit nur mit der Sojus möglich und hier benötigt jeder Astronaut einen eigens angepassten Kontourensitz. Das bedeutet, dass selbst wenn die USA keinen Astronauten mit einer Sojus starten sondern dies mit dem Shuttle tun, sie einen Sitz bei den Russen buchen müssen, die dann eben nur eine teilbesetzte Sojus starten können.
Ein weiterer Vorschlag umfasst 1 Milliarde Dollar mehr für die NASA, um die Entwicklung von Orion zu beschleunigen, und so den Jungfernflug vorzuverlegen, eventuell sogar um ein Jahr. Wenn nun der Senat zustimmt, so ist zumindest der Transport der Besatzung auf die ISs nach 2010 gewährleistet. Es gibt noch zwei offene Dinge: Das eine ist die Versorgung mit Fracht: ATV und HTV werden 12 t bringen. Die Progress weitere 10 t pro Jahr. Dann fehlen aber noch etwa 20 t. Das ist der US Anteil. Und hier gibt es zwar ein bescheidenes US Förderprogramm für private Transporte. Doch es wurde zu spät aufgelegt und ist finanziell nicht besonders gut ausgestattet. Ein zweiter Punkt, der komischerweise nirgendwo groß erwähnt wird, ist die Wohnsituation der Besatzung. Anders als Skylab gibt es auf der ISS keine richtigen Wohnquartiere. Auf Skylab standen dafür der Großteil des OWS zur Verfügung. Bei der ISS wurden beide Wohnmodule seitens der USA und Russland gestrichen. Jetzt wohnt die Besatzung in Swesda – einem funktionellen Modul, das als Hauptzweck die Stationssteuerung und Versorgung hat, aber nicht als Wohnquartier gebaut wurde. Später sollen weitere Besatzungsmitglieder ihre Schlafsäcke in Node 3 aufschlagen – einem Verbindungsknoten mit Lebenserhaltungssystem. So ergibt sich das Paradoxon dass die ISS das 4 fache Volumen von Skylab hat, aber viel weniger Wohnraum. Es gab eine US Lösung eines der MPLM als Wohnmodul umzubauen. Doch das scheint nach dem letzten Manifest nicht mehr geplant gewesen. Dabei wäre dies eine gute Nutzung dieser Module gewesen. Der Platz im Space Shuttle hätte auch für zwei gereicht. Anachronistisch: Auf der schon 280 t schweren ISS ist Wohnraum (nicht Laborraum) so knapp, dass die Astronauten das ATV als Wohnraum genutzt haben – und es schätzten, denn dort sind kaum lärmende Pumpen und keine Lüfter angebracht.
Insgesamt sieht es aber besser aus für die ISS als noch vor ein paar Monaten. Und wenn es knapp ist, kann ja die NASA ATV oder HTV kaufen. Wir liefern gerne und leisten der NASA Schützenhilfe.
Leider geht die Inhaltsverzeichnis-Vorschau nicht – 404 not found.
Vorschlag 1:
„Die Ariane und das ATV –
Europa greift nach den Sternen“
Vielleicht auch anders herum.
Ein wenig prosaisch aber vielleicht gefällts ja.
Vorschlag 2:
„Es muss nicht immer wiederverwendbar sein –
ATV, Ariane und die ISS“
Provokant, gebe ich zu.
Vorschlag 3:
„Ariane 5, das ATV und die ISS
Europa im All“