Die Faszination eines Raketenstarts

Wie viele andere Raumfahrtbegeisterte über auf mich Raketenstarts eine gewisse Faszination aus. Zeit das zu analysieren. Zuerst einmal: Es ist nicht jeder Start. Wenn ich es an Modellen festmachen muss, dann sind es die Starts der Redstone, Titan 2, Saturn I+B, Ariane 1+2 und Atlas Agena. Auf der anderen Seite finde ich Starts der Ariane 5, Titan 4 oder des Space Shuttles nicht faszinierend und die anderen Raketen sind dazwischen.

Was ist die Ursache dafür? Nun zum einen hat die erste Gruppe diese klassische Raketenform: Ein schmaler, spitz zulaufender Körper, wie ein überdimensionierter Kugelschreiber. Manchmal mit kleinen Steuerflossen, was noch mehr an ein Raumgefährt erinnert. Die zweite Gruppe ist gekennzeichnet durch das Parallelstufenkonzept, also die Zusammenfassung mehrere Stufen zu einer Rakete, aber nicht übereinander, sondern nebeneinander.

Die zweite Ursache ist der Start ans sich. Wenn eine Rakete langsam startet, dann wirkt dies majestätischer, als müsste sie gegen die Erdschwerkraft ankämpfen. Wenn sie mit hoher Beschleunigung startet, dann sieht es so leicht, so einfach aus. Da man die Beschleunigung nur messen kann an der Rakete selbst (wie schnell legt sie ihre eigene Länge zurück?) wirkt ein Start einer Paralellstufenrakete immer leichter, denn diese ist kürzer und breiter.

Als drittes erinnern mich die Abgasschwaden der Feststoffantriebe irgendwie an Feuerwerkraketen. Das tollste sind aber Aufnahmen in Zeitlupe (wie bekannt von den Saturn V Starts) und von der startenden Rakete. Sowohl der Blick nach Hinten wie auch die Kamera an den Raketen, wenn z.B. Stufen abgetrennt werden. Lange bevor mich Raumfahrt interessierte haben mich solche Bilder schon in den Bann gezogen. Ich kann mich an einen Werbespot von ITT in den 70 ern erinnern. Da kam kurz , für 1,2 Sekunden die Passage wo bei einem Saturn V Start der Zwischenstufenadapter zwischen er S-1C und S-IVB abgetrennt wird. Zu diesem Zeitpunkt hat die S-IVB schon längst gezündet und so gerät der Adapter sofort nach der Abtrennung in den heißen  Abgasstrahl, was bei dem Aluminium natürlich ein Aufglühen bewirkt, das sieht ein bisschen wie ein Diamantring auf. zusehen z.B. hier.

Schade, dass Arianespace keine Kameras auf der Ariane einsetzt: Sie könnten sicherlich spektakuläre Filme liefern, wenn z.B. die Feststoffbooster abgetrennt werden oder in der VEB, wenn die Satelliten ausgesetzt werden. Die paar Kilos wären sicherlich mit drin. Die US Industrie ist da weitaus geschickter im Promoten ihrer Raketen.

Das Bild für heute ist natürlich eines meiner Lieblingsbilder: Aus dem damaligen ITT Spot. Es ist übrigens anders als öfters im Internet zu lesen nicht von Apollo 11. Nur bei den beiden ersten Starts der Saturn V waren 16 mm Kameras an Bord. Ich habe das Video auch in einem ARD Jahresrückblick von 1968 gesehen. Es kann also nicht von der Apollo 11 Mission stammen.

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