Echt peinlich

Ich hoffe mal die meisten Blogleser haben schon mal Switch-Reloaded gesehen. Am meisten Spaß macht es ja die Verarsche von Personen anzuschauen, die man aus dem Fernsehen kennt. Gestern lernte ich da jemanden neues kennen: Horst Lichter, einer dieser Fernsehköche. Aber was für einer! Er ist wohl einer der wenigen Personen, die in Wirklichkeit noch schlimmer als ihre Switch Verarsche sind. Wie er ich da aufgeführt hat war echt peinlich. Vor allem sein Verhalten gegenüber Frauen würde woanders wohl als sexuelle Belästigung durchgehen. Diese plumpe Anmache und die Bemerkungen zu den Frauen gekrönt von einer Abknutscherei der 25 Schönheitsköniginnen war unerträglich. Und das alles vor laufender Kamera.

So, nun zu etwa komplett anderem, eine Verarsche anderer Art. Wie schon erwähnt habe ich ja Mail vom Marketing eines Wurstwarenherstellers bekommen. ich möchte mich mal dem Thema zuwenden warum die Firma ein externes Labor (hier Fresenius) beauftragt, ihre Produktion zu kontrollieren. Nun warum? Wenn ich mal davon ausgehe, das ihr eigenes Labor (da sie ja auch noch haben) ordentliche Arbeit leistet, dann gibt es nicht viele Gründe. Es kann sein, dass Fresenius bestimmte Analysen preiswerter durchführen kann. So wird z.B. eine Rückstandsanalyse auf Dioxin nicht oft durchgeführt. Sie ist aufwendig und erfordert teure Geräte. Es kann sich lohnen, die „Brot und Butter“ Analytik, also das was jeden tTg anfällt, selbst zu machen und komplexere Untersuchungen extern abzugeben in ein Labor, das nichts anderes macht als diese.

Bringt aber bei den normalen Kontrollen, insbesondere denen mit denen geworben wird (ohne Farbstoffe, Gluten, Laktose und zugesetzte Geschmacksverstärker) dieses externe Labor etwas? Nein! Diese Zusatzstoffe zerfallen in zwei Gruppen. Die eine wird bewusst zugesetzt: Farbstoffe, Laktose und Geschmacksverstärker. Wenn ich diese nicht zusetze und meine Rohwaren sie nicht enthalten können (solange man noch nicht die Schweine einfärbt) solange muss ich keine Analyse betreiben um deren Abwesenheit festzustellen und da hilft mir auch ein externes Labor nicht mehr weiter.

Das zweite ist das Gluten. Es kann Bestandteil einer Würzmischung sein, z.B. wenn diese Weizenmehl enthält. Abgesehen davon, dass sofern diese nicht aus dubiosen Quellen stammt, auch die Zusammensetzung der Würzmischung meistens korrekt deklariert ist und es die Möglichkeit gibt Gewürze selbst zusammen zu mischen (was die Firma übrigens nach eigenen Aussagen tut) bringt hier ein externes Labor nichts. Das ist ein typischer Fall einer Eingangskontrolle, die das hauseigene Labor erledigen muss. Bis ein Ergebnis von Fresenius zurückkommt, ist sonst die Gefahr groß, dass die Charge schon verwurstet wurde.

Wo kann ein externes Labor dann etwas bringen? Es kann natürlich helfen Schwachstellen aufzuzeigen, indem externe Mitarbeiter Proben da ziehen, wo man es selbst nicht vermutet. Doch das betrifft dann eben nicht die ausgelobte Abwesenheit, die als Gütesiegel angepriesen wird, sondern das hat etwas mit Qualitätskontrolle und Hygiene zu tun. So bleibt der dumpfe Verdacht, dass die Kontrollen nur gemacht werden, um ein Siegel zu bekommen. Das Risiko ist in etwa genauso groß, wie wenn sie sich als überzeugter Anti-Alkoholiker bereit erklären, jeden Tag eine Alkoholkontrolle durch die Polizei machen zu lassen – sie werden immer bestehen.

Echt peinlich ist es dann, wenn Marketing Experten dieser Firma versuchen kritische Beiträge wie den meinen abzuwürgen. Interessanterweise hat diese Firma, die ja schon früher für ihre Produkte geworben hat (unter anderem mit einem Reiter der die ganze Metzgerei leerkaufte) niemals in ihrer Werbung die Qualität ihrer Produkte angepriesen. Das wäre für mich eigentlich wichtiger gewesen. Ein hoher Magerfleischanteil, nicht zu viel Salz und geringe Mengen an Nitrit / Nitrosaminen wären für mich Qualitätskriterien. Doch das scheint nicht so wichtig zu ein, weil es vielleicht auch schwerer zu vermitteln ist.

Was bleibt? Eine Firma die weiß, das sie keine Farbstoffe, Laktose, Gluten und Geschmacksverstärker in der Produktion einsetzt, lässt sich das von einem externen Dienstleister bestätigen und wirbt damit. Echt peinlich! Das wahrscheinlich die meisten Würste die sie beim Metzger nebenan kaufen genauso frei sind, einfach weil dieser traditionelle Rezepturen einsetzt und in diesen diese „neumodischen“ Trick nicht vorkommen, verschweigt die Firma.

Inzwischen bin ich beim vierten Buch mit dem Korrekturlesen durch und habe auch noch ein paar Dinge ergänzt. Heute ging das Manuskript einige Male zum Probecheck an BOD und nachdem ich auch hier die Fehler raus bekommen habe, fehlen nur noch drei Grafiken von Michel Van und der Klappentext. Beim letzten hoffe ich auf ihre Mitarbeit. Ich brauche zwei Texte: Den einen recht kurz für die Rückseite und einen längeren für die Buchkataloge. Das ist z.B. der, den sie auch bei Amazon lesen können. Wie das Buch so aussehen wird, sehen sie am Probekapitel. In dem Stil ist das Buch geschrieben, also eines für Raumfahrt-Fortgeschrittene oder welche die es werden wollen.

Zum Inhalt: Es gibt eine Einführung in die Technologien und verwendeten Treibstoffe, dann kommen abgeschlossene Kapitel über die Diamant, Black Arrow, Europa, Ariane 1, Ariane 2+3 und Ariane 4. Den Abschluss bildet die Beschreibung der Installationen in Kourou. Jedes Kapitel ist so strukturiert wie das Probekapitel, also mit einer Entwicklungsgeschichte, der Einsatzhistorie, einer technischen Beschreibung der Rakete und sofern zutreffend: Projektstudien. Den Abschluss bildet ein Typenblatt und eine Startliste. Hat da jemand einen Tipp für die Beschreibung (kurz/Langtext)?

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