life is fun!
Gestern habe ich mal wieder bei Google Analytics reingeschaut. Das wird ja immer weiter aufgebohrt und klärt mich nun auch über das Geschlecht und die Altersstruktur der Besucher auf. Da gab es als Funktion auch die Auswertung der Websuche. Die gibt es bei mir im Blog (rechte Spalte) und der Webseite (Navigationsleiste oben). Erstaunt hat mich Platz 1 „Life is fun!“. Ich bin mir zu 100% sicher, das man diese drei Worte nirgends bei mir finden wird – bis jetzt. Trotzdem wird danach gesucht. Zeit also dafür zu sorgen dass die armen Suchenden auch was finden….
Der Spruch ist ja interpretierbar. Wörtlich heißt es „Leben ist Spaß“. Da im Leben, das dürfte allgemein bekannt sein, ist nicht alles Spaß ist was einem im Leben passiert. Vielleicht ist wohl eher gemeint: Im Leben (möglichst) viel Spaß haben. Mein Motto ist es nicht, wenn ich mal einen Satz nehme wo Leben drin vorkommt, dann eher „Das Leben ist nicht fair“, oder um es mit Monthy Phyton zu sagen: „Life is a shit, when you look at it“.
Ich denke man kann sich als Ziel setzen, im Leben Spaß zu haben. So würde ich das wohl nach einigem Nachdenken sehen, denn da jeder irgendwann mal Probleme hat und Leben daher nicht nur Spaß sein kann ist logisch. Selbst wer materiell abgesichert ist, kann krank werden, sich unglücklich verlieben, von anderen Menschen enttäuscht werden etc. Man muss dafür nicht Schicksalsschläge bemühen. Ich habe auch meine Zweifel, dass man alles negative was einem wiederfährt positiv sehen kann, so nach dem Grundsatz: nur die Einstellung bewirkt ob etwas positiv oder negativ ist. Natürlich kann man in vielen Dingen auch positive Aspekte sehen, aber nicht in allem. Manches ist eben nur negativ oder weitgehend negativ und es macht keinen Spaß.
Die Möglichkeiten die Tatsachen anders zu sehen halte ich zudem für begrenzt.
Was heißt für mich am Leben Spaß haben? Nun in den seltensten Fällen kommt der Spaß von alleine, auch wenn es das gibt, z.B. wäre ein schöner, warmer Sonnentag bei dem man Sonnenbaden könnte nach diesem Schmuddelwetter sicher sehr angenehm und könnte unter „Spaß“ laufen. Aber in der Regel muss man für Spaß sorgen, das sind aktive Tätigkeiten die nicht umsonst Aktivitäten. heißen: Reisen, Ausgehen, Besuche, Kaufen, Sport etc.
Das ist sicher ein Motto das man sich im Leben geben kann. Das ganze hat meist Grenzen. Zumindest finanzielle, denn die meisten Dinge die Spaß machen kosten etwas. Meistens verändert das Alter die Möglichkeiten Spaß zu haben. Viele Dinge die mit körperlicher Aktivität zu tun haben, gehen nicht mehr so gut oder man verändert die Einstellung, sieht andere Aspekte wie das Verletzungsrisiko z.B. bei Fun-Sportarten. Beruf und Familie können Zeit fordern und die Möglichkeiten für Fun, z.B. mal eine Reise ganz um die Welt, über einige Monate, sehr limitieren und wenn Kinder da sind, sinken die Möglichkeiten alleine Fun zu haben drastisch, dafür können auch Kinder Fun machen, zumindest zeitweise.
Aber ich halte das Motto für besser als sein Leben nur danach zu richten „erfolgreich“ zu sein, weil das meist auf Kosten anderer geht. Entweder durch Ausbeutung, Verdrängung oder Benachteiligung. Manche haben dann das Bedürfnis, in den späten Jahren was gut zu machen und richten mit dem verdienten Geld (meistens aber nicht immer wird Erfolg pekuniär gemessen) dann eine Stiftung ein.
Die beste Möglichkeit, ein Leben unter einem Motto zu stellen, ist sich selbst zu entwickeln. Also daran zu arbeiten ein besserer Mensch zu werden, sowohl zu sich wie auch zu anderen, innere Zufriedenheit gewinnen. Ich denke davon findet sich vieles im Buddhismus. Weil man als besserer Mensch immer auch zu anderen gut sein muss, sonst ist man kein besserer Mensch, nützt das allen. Alernativ nicht sich selbst zu verbessern, dadür aber die Welt, was einem auch Erfüllung geben kann. Das nützt anderen sogar noch mehr.
Ich selbst habe wohl mehr als Motto mich selbst intellektuell weiterzuentwickeln. Was dazuzulernen, was begreifen und das auch an andere weiterzugeben. Das mag ein Teilaspekt des „bessern Menschen“ sein, aber da ich einen ziemlich ausgeprägten Charakter habe, der auch sehr beständig ist, wird’s nicht für viel mehr reichen. Immerhin nützt es auch anderen.
Ich finde „life is fun“ als Lebensmotto irgendwie oberflächlich. Ich denke dann an Trendsportarten, Shopping, Obwohl man sicher auch das Treffen mit Freunden oder Konzertbesuche darunter sehen könnte. Schön wäre es wenn die Arbeit Spaß machen würde, leider ist das meistens nicht der Fall und nur wenige können es sich leisten nur das zu machen, was Spaß macht. Mir fällt da ein Mädchen ein über das ich mal bei Youtube sah und die eine ganze Reihe und in der es nur um Kosmetik geht, welcher Lippenstift zu was passt etc. Glücklich, wenn man keine anderen Probleme hat, aber auch ziemlich traurig wenn man so viel Zeit mit so oberflächlichen Dingen verbringt.
So, zuletzt noch eine andere Möglichkeit für ein Lebensmotto: