Zehn kleine Negerlein

Nach diesem alten Kinderlied laufen verschiedene Shows, bei denen pro Folge ein Kandidat herausgewählt wird und am Schluss der Gewinner einen Plattenvertrag, eine Werbekampagne oder – im Falle des neuesten Ablegers „Mission Hollywood“ eine Rolle in einem „Blockbuster“. Schon an den Anführungszeichen sehen sie, dass ich dem Nutzen des Gewinns sehr kritisch gegenüberstehe. Mal abgesehen dass de Beschreibung so vage ist würde selbst eine Rolle in einem Film von Steven Spielberg mit Star Besetzung ja nicht heißen, das es eine tragende Rolle ist. Genauso gut könnte die Schauspielerin 2 Sekunden lang als Kellnerin einen Kaffee einschenken.

Die Sendungen unterscheiden sich im Detail. Bei DSDS wählt das Publikum und die Jury mag zwar die Gesangskünste beurteilen, hat aber nichts zu sagen – dafür wird die Sendung ewig lang gestreckt. Bei Heidi Klum urteilt eine „Jury“ dafür werden die Rausschmeiß Szenen ewig lang gedehnt, anstatt es klipp und klar zu sagen. Noch etwas krimineller ist „Americas smartest Model“, bei denen die Beteiligten gezielt gegeneinander aufgebracht werden. So kann ein Gewinner einer Challenge die Bedingungen festlegen bei denen die anderen die nächste Prüfung absolvieren müssen. Immerhin fliegen da alle Kandidaten in 2 Wochen raus und müssen nicht wie bei Heidi Klum sich dafür Monate lang frei machen.

Nun gibt es Mission Hollywood mit Til Schweiger – angeschaut habe ich mir die Sendung nur weil ich ihn als Schauspieler mag. Das Konzept ist identisch nur humaner sofern das geht – Die Jury sagt gleich wer raus ist ohne Psychospielchen und ohne Gemeinheiten. Der Zuschauer profitiert durch die Auswahl der Szenen – Die Schauspielanwärterinnen sollten eine Kusszene zwischen zwei Frauen aus „Eiskalte Engel“, Meg Ryans vorgespielten Orgasmus aus „Harry und Sally“ und Kim Basingers Strip aus „9½ Wochen“ zeigen – also allesamt irgendwie erotische oder Voyeuristische Szenen.

Der springende Punkt: Bei diesen Shows bekommt man als Zuschauer nach 2, vielleicht 3 Sendungen von vielleicht 10-12 gleich eine Ahnung, wer wohl der potentielle Gewinner ist oder zumindest es in das finale schafft. Die „Looser“ bemerkt man auch sofort. Ich glaube auch die Kandidaten wissen das. Trotzdem machen sie brav weiter bis sie irgendwann einmal herausgeschmissen werden. Warum? Wenn ich da mitmachen würde und sehe ich habe keine Chance dann gehe ich doch freiwillig vorher. Ich vermute mal es gibt auch für die Verlierer8innen) eine Bezahlung und zwar abhängig von der Dauer in der sie dabei sind. Schade dass die Details der Verträge denen sich die Kandidaten unterziehen müssen nicht veröffentlicht werden.

Warum ich nicht so viel von diesen Shows halte, obwohl ihr Unterhaltungswert wegen des „Trash-Faktors“ recht hoch ist (wenn z.B. magersüchtige Modells gesagt bekommen sie wären zu dick, oder jede noch so herbei gezogene Begründung genommen wird, um Models in die kuriosesten Situationen zu bringen wie Unter-Wasser Shoots). Nicht weil Leute rausfliegen, sondern wie dies geschieht. Es ist normal, dass in einem Studium 30 % der Studenten dieses nach wenigen Semestern schmeißen oder wechseln. Auch in anderen Dingen gibt es eine Vorauswahl. Das haben viele schon bei Bewerbungen gesehen. Aber dieses System läuft ja anders – einen nach dem anderen rausschmeißen – egal ob es vielleicht in der staffel mehrere Talente gibt oder nicht.

Mal sehen wie das bei Mission Hollywood weitergeht. bislang macht es Til Schweiger auf jeden Fall besser als Heidi Klum. Die Art wie sich Promis da präsentieren hat natürlich Einfluss auf ihren Ruf. Heidi Klum war schon Thema der 3 Minuten, die jeden Morgen vor den 7 Uhr Nachrichten in SWR1 von der Kirch bestritten werden. Das fiel schon deswegen auf, weil diese sich sonst nicht mit dem Alltag beschäftigen. Dort wurde sie als „Model-Domina“ bezeichnet – ein guter Vergleich. Hier hat der Ruf ziemlich gelitten -das kann sich Til Schweiger nicht leisten und vielleicht ist er auch etwas schlauer als Heidi Klum.

Cover

Was gibt es sonst noch? Mein Buch macht Fortschritte – also für die Leser die hier nicht regelmäßig vorbeischauen: Mein viertes buch über Europäische Trägerraketen Band 1. Band zwei mit der Ariane 5+Vega folgt noch. Seit Januar sitze ich mit Unterbrechungen an dem Buch und es ist nicht nur das bisher größte (Umfang wahrscheinlich so um die 320 Seiten). Nachdem es in den letzten 2 Monaten bei Korrekturlesern war ist es nun seit zwei Wochen zurück und ich füge die Abbildungen ein. Bislang habe ich rund die Hälfte geschafft. Danach muss ich es noch mal durchlesen. Beim Einfügen von Abbildungen fielen mir schon Fehler auf, so wurde bei der Europa TA die Nutzlast weggestrichen und wenn auch die Vergangenheitsform für den größten Teil des Buches korrekt ist, so stimmt das nicht für das Jupiter-2 Kontrollzentrum, das ja noch aktiv ist.

Ich hoffe, es kann noch im Juli in Druck gehen. Danach denke ich wird der zweite Band nicht so viel Zeit brauchen, er ist zum einen kürzer (150 anstatt 260 Seiten Text) und zum andern habe ich schon viel recherchiert. Danach habe ich mir eine Bücherpause vorgenommen. Die beiden Bücher habe ich geschrieben, weil sie mich interessierten, aber sie bedeuteten auch eine Menge Arbeit, ein vielfaches der Arbeit für die gleiche Informationsmenge auf der Website. Bei Themen bei denen ich nicht so interessiert bin muss es sich dann schon auch lohnen, sprich die Bücher müssen sich auch gut verkaufen. Das klappt inzwischen recht gut beim Gemini Programm. Mir ist auch klar, das bemannte Raumfahrt mehr Leute interessiert, nur leider interessiert sie mich nicht so sehr und mein Schreibstil wird immer technisch sein, nicht so locker und massentauglich, damit ich ein Buch schreiben könnte das viele kaufen würden. Mal sehen. Ich bin ja immer für Vorschläge offen. Das Cover steht schon fest, die Beschreibung noch nicht, wie man am leeren Buchrücken sieht.

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